Dietmar und Geli Unterwegs

06. Juni 2016 Der Hitzekessel von Shahrisabz

Heute Morgen haben wir etwas mehr Zeit und wir frühstücken sozusagen auf der Terrasse – links der Blick in die Ebene bis Samarkand, rechts das Bergpanorama mit dem Pilgerberg. Die ersten Pilger sind schon wieder auf dem Berg.

Unser Weg führt wieder Richtung Stadt, Dilshod kommt uns entgegen und findet wieder eine Dieseltankstelle für uns. Inzwischen sind wir entspannter, was das Tanken betrifft. Wenn Diesel im Angebot ist, bekommen wir auch als Privatpersonen welchen (im Gegensatz zu Meldungen des Auswärtigen Amtes). Die Preise schwanken zwischen 2600 und über 4000 Sum oder etwa 0,48 bis 0,75 € pro Liter. Die Tankstellendichte mit Dieselangebot ist aber sehr unterschiedlich, deshalb nutzen wir jede sich bietenden Gelegenheit.

– [ ] Jetzt ist Gelegenheit nach dem Pilgerberg zu fragen. Der Berg ist wirklich eine Pilgerstätte für den „Heiligen Dowud“ (David), die den ganzen Sommer über besucht wird unabhängig vom Ramadan.

Der biblische König David soll nach seiner Herrschaft als Missionar hier unterwegs gewesen sein – die Muslime nennen ihn Khazrat Daud oder Dawud Als er hier von Zoroastriern verfolgt wurde, betete er zu Gott, der ihm die Kraft verlieh, die Steine in der Höhle wegzuschieben, um sich zu verstecken. Seine Handabdrücke sollen die Höhle zieren, wer sie berührt, kann auf Heilung oder sonstige Wunder hoffen.

Jetzt wissen wir, wo wir waren.

Dilshod hat heute eine besondere Überraschung für uns. Seine Mama will uns kennen lernen und unsere Autos sehen. So fahren wir in das Dorf Gulabad am südlichen Rand von Samarkand, wo Dilshods Familie ihr Sommerhaus mit großem Garten hat.

Die Mama bewirtet uns mit Tee und Leckereien und einer kalten Joghurtsuppe. Wir haben kleine Gastgeschenke mit. Dann zeigt uns Dilshod stolz das ganze Haus. Eine Nichte kommt und färbt uns Frauen die Augenbrauen. Es sind noch 3 kleinere Neffen da, die im Haus gegenüber wohnen. Die Häuser hat der Vater für seine Söhne gebaut, auch die Häuser in der Stadt für den Winter, der ja hier bis minus 25 Grad wird. Alles dreht sich um die Familie und Gäste sind immer willkommen.

Am Ende des Besuchs besichtigen alle unsere Autos und verstehen sicher nicht unsere pure Reiselust in diesen engen Kisten. Dann gibt es Abschiedsfotos und unsere Reise geht weiter immer höher in die Berge. An einer Stelle halten wir an und Dilshod erklärt uns, dass hier Teile des DEFA-Indianerfilms „Apachen“ gedreht wurden. Am Pass der -Berge sind wir 1685 m hoch und sehen die ersten Schneereste in der Ferne.

Als wir in das Tal nach Shahrisabz hinab fahren, werden plötzlich 41 Grad.

Links von uns im Osten sehen wir die Ausläufer des Zerashangebirges, ein Vorgebirge des Pamir, mit schneebedeckten Gipfeln über 4000m. Wir bekommen eine Vorahnung , was auf uns wartet. Leider liegt alles in einer dicken Gewitter-Dunstschicht, so dass Fotos wenig bringen.

Als wir das Hotel „Shahrisabz“ erreichen und aussteigen, erschlägt uns die Hitze fast. In der Lobby ist es angenehm kühl, so dass wir wieder zu uns kommen.

Jetzt ist erst mal duschen angesagt und Aklimatisieren. Ich sehe im usbekischen Fernsehen einen DEFA-Indianerfilm und die Stelle, wo wir heute angehalten haben. Was für ein Zufall.

Am Abend bestaunen wir nach einem leckeren Abendmahl noch die neu gestalteten, großzügig angelegten Parkanlagen der Stadt, brauchen aber Röntgenaugen, um alle Stolperstellen zu entdecken.


  1. Hallo Dietmar, Dein asiatisches Kamel-TShirt echt Klasse und für die Gegend passend gekleidet…. Alles Liebe Euch alle acht.. Gute Weiterfahrt…

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