Dietmar und Geli Unterwegs

13. Juli 2016 Salzsee und Jurtenherstellung

Es ist so ruhig hier am Issyk Kul, dass wir ohne Wecker gar nicht munter werden. Die Wolken vom Abend haben sich über den halben See ausgebreitet. Wieder ist alles in ein anderes Licht getaucht und über den Bergen sieht es ein wenig gespenstisch aus. Als wir uns einige km vom See entfernt haben, fahren wir wieder durch die Gebirgsabraumhalden. Was müssen hier vor Jahrmillion für Wassermassen oder Gletscher unterwegs gewesen sein und für Druck geherrscht haben, um diese Un-un-Mengen Geröll mit dem Lehm zu verbinden und beides zusammen abzulagern. Und wie fest muss diese Sedimentschicht sein, dass sie sich nach dem Verschwinden des Wassers oder der Gletscher nicht sofort nach den ersten Regenfluten aufgelöst hat, sondern bis heute Bestand hat. Trotzdem gibt es bei jedem Regen mehr oder weniger gewaltige Stein- und Schlammabgänge.

Die Pisten und Hänge sind atemberaubend, beängstigend wenn man sich vorstellt, man wird von einem kräftigen Regen überrascht. Bisher haben wir das nur im Nordwesten Tadschikistans erlebt.

Wir sind ab Kisil-Tuu 12 km in Richtung Issyk Kul abgebogen und gerade so eine Piste gefahren. Am Ende liegt ganz verborgen ein kleiner Salzsee, Kara Köl, mit einer Salzkonzentration des Toten Meeres, ein beliebtes Ausflugsziel der Urlauber der Region, die mit Minibussen für einen Nachmittag hergebrachten werden.

Wir liegen auf dem Wasser und gehen wirklich nicht unter, ein tolles Gefühl.

An der Pistenstrecke lag ein neu eingerichtetes Restaurant mit einer liebenswerten Chefin. Bei ihr kehren wir auf dem Rückweg ein und werden nicht enttäuscht. Sie grillt uns ganz schmackhafte Fische.

Wieder im Dorf Kisil Tuu, fragen wir nach Jurtenherstellern.

Dieses Dorf ist im ganzen Lande berühmt für die besten Jurtenhersteller. Bernd findet einen jungen Mann, der uns einiges zeigen kann. Er führt uns in einen Garten, in dem mit einfachsten Mitteln das Grundgestell hergestellt wird.

Die wichtigsten Arbeitsschritte sind:

1. geeignetes Holz muss beschafft und gelagert werden

2. Die Stangen werden mit Wasser und Wärme biegsam gemacht

3. Die Stangenenden werden gepresst und gebogen

4. Die gebogenen Stangen werden in einer Haltevorrichtung in der neuen Form getrocknet

5. Die Stangen werden geschält und geglättet

6. Die Stangen werden lackiert oder gestrichen

Dafür braucht der Handwerker einen Monat. Dazu kommt noch der komplizierte Oberbau, die Seitenverkleidung wie ein Gitter, das zusammen gefaltet wird und die dichte Filzverkleidung. Am Ende entsteht ein Meisterwerk, das je nach Größe bis zu 250 kg schwer ist und an dem die verschiedensten Gewerke beteiligt sind. Faszinierend ist, mit welchen einfachsten Hilfsmitteln diese Handwerker arbeiten. Inzwischen sind die Meister aus diesem Ort so bekannt, dass sie ihre „Kunstwerke“ in mehrere Länder bis in die USA verkaufen. Wir sind tief beeindruckt.

Im nächsten Städtchen wird wieder eingekauft und wir stellen fest, dass an zwei Autos Reifen Luft lassen. Also wieder zu einer Vulkanisazia, einer winzigen Werkstatt am Straßenrand. In Windeseile ist der Reifen runter, geflickt und wieder drauf.

In dieser Zeit entwickeln sich die Regenwolken zu einem Sturm. Es rüttelt und pfeift, man kann die Autotür kaum halten.

Die Vorhut hat am See schon ein geschütztes, windstilles Plätzchen gefunden.

Die Abendsonne blinkt durch die dunklen Wolken und färbt die roten Felsen in der Ferne purpurrot. Ein wundervolles Bild.

baden im Salzsee

lecker Fischessen
wir sind in der Jurten Manufaktur

beim Reifenservice,das li. Hinterrad

unser Übernachtungsplatz

im Abendlicht werden die Felsen rot

  1. Hallo hier ist Kerstin aus der Ferne und verfolgt natürlich Eure Abenteuer in Kirgisien mit. Das ist natürlich ein toller Vorschlag von Birgit mit der Jurte in Arnstadt.
    Ich hoffe, mit den Reifen hat sich nun alles erledigt und wünsche Euch noch weiterhin viele schöne Erlebnisse. Bei den Bildern vom Karakulsee werde ich richtig neidisch. Grüße an alle Kerstin

  2. Hallo, in Löbau regnet es schon seit gestern Abend und der Wind bläst heftig durch die Bäume.
    Ja, auch wir haben „Wetter“.
    Habt ihr schon von der prominenten Besucherin gehört, die sich heute in Kirgisien aufhält?
    Frau Angela Merkel, unsere Bundeskanzlerin.
    Hat sie euch schon heimlich aufgesucht und mit euch lecker Fisch mit Pommes gegesssen?

    Ich wünsche euch weiterhin schöne Eindrücke bei guter Gesundheit.
    LG Horst

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