Dietmar und Geli Unterwegs

31. August 2016 Vom Baikal nach Irkutsk

Kater „Baikal“ ist beleidigt, weil wir ihn heute Nacht ins Freie gesetzt haben. Das wollte er gar nicht, bei 10 Grad kein Wunder. Deshalb hat er heute morgen nur seine Freundin geschickt.Wir haben herrlichen Sonnenschein und alle nutzen den freien Tag zum Wäsche waschen.

In den Bergen hängen kleine Wölkchen, auf dem See zieht ein Schiff seine Bahn in der Sonne, am Ufer pfeift eine Dampflok, die Möven kreischen, es weht eine leichte Brise, alles pure Romantik. Doch wie über dem See, so ziehen sich auch im Leben schneller Wolken zusammen als erwünscht.

Gerade noch standen wir in der Sonne und mit den Füßen im sehr kalten Baikal, da ziehen sich um uns die Nebelwände zusammen und es ist nichts mehr zu sehen von See und Ufer.

Und so haben sich auch über uns die Wolken zusammen gezogen, unserer Oma geht es sehr schlecht, wir werden die Reise also abbrechen und die Rückreise antreten.

Aber mit unserer Kupplung im Auto geht das nicht. Wir fahren deshalb heute nach Irkutsk in eine Nissanwerkstatt. Die anderen vier wollen morgen mit dem Zug am Baikalufer entlang ruckeln. Schade, dafür hatten wir auch schon die Fahrkarten. Aber jeder Tag zählt jetzt für uns auf dem Weg nach Hause.

Wir verabschieden uns im Nebel, das passt zu unserer Stimmung. Uns sitzt ein Kloß im Hals. So hatten wir uns das Ende unserer gemeinsamen Fahrt nicht vorgestellt. Weiter schöne Erlebnisse. Gute Fahrt für euch vier Standhaften!!!

Wir brechen nach Irkutsk auf und kommen schnell in die Berge. Die Kupplung quält sich.

In den Bergen haben wir bald wieder Sonne, so dass die frühherbstlich angehauchten Birken golden leuchten.

In einer Stadt vor Irkutsk können wir die Gasflasche füllen lassen, die 17 Wochen gereicht hat. 5 kg Propan für 2,60 €, ein sehr guter Preis.

Dann sind wir endlich da an der Nissanwerkstatt. 26 Grad schlagen uns entgegen. Diese Temperaturen hatten wir lange nicht.

In der Werkstatt werden wir freundlich empfangen, man könne einen Termin am 6.9. bekommen. Oh, nein!!! Ein trauriger Blick, schon kümmert sich ein Meister um uns. Aber trotz intensiven Bemühungens, in ganz Irkutsk ist keine Kupplungsscheibe auffindbar. Sie könnten eine einfliegen lassen. Bis Di. den 06.Sept.wäre sie dann hier😳Wir überlegen und stimmen zu. 🤔

In der Zwischenzeit stürzen sich drei junge Damen auf mich, begrüßen mich bei Nissan, wollen wissen, wo wir her kommen und wie uns Russland und die Menschen gefallen. Sie fragen, ob Sie Fotos vom Auto und uns machen können, schenken uns Präsente und wollen wissen, ob wir Lorenz kennen. Natürlich!!! So oft verirren sich deutsche Nissanfahrer noch nicht hier her.

Der Meister wird uns anrufen, wenn die Scheibe angekommen ist.

Bevor wir zum Hotel aufbrechen, suchen wir einen Bahnhof, um wegen eines Zugtransfers zu fragen. In Irkutsk hat D. Im Internet 21 воксал (Bahnhöfe) gefunden. Welchen sollen wir ansteuern?🤔 Einfach eingeben und los. Die Stadt zieht sich sehr weit an beiden Ufern der Angara entlang, dementsprechend weit sind die Wege. Nach zwei Fehlversuchen stehen wir vor einem neu gebauten Bahnhof. Drin alles modern und ein Schalter, wahrscheinlich so etwas wie „Bahnhofshilfsdienst“ Wir da hin und erklären der Frau unser Problem. Sie versteht uns und beginnt zu telefonieren, insgesamt etwa 90 Minuten ruft sie alle möglichen Instanzen an, auch B. Bekanntschaft aus Kasachstan. Immer wenn wir aufgeben wollen, findet sie eine neue Stelle, wo sie anruft. An ihrer Miene sehen wir schon, ob es ein gutes oder inakzeptables Angebot ist. Alle laufen darauf hinaus, dass der Tranport des Autos getrennt von uns erfolgt, die Fracht zusammen gestellt wird und das Auto erst transportiert wird, wenn der Wagon voll ist. Das alles birgt zu viele Unsicherheiten und bringt uns keine Zeitersparnis, außerdem ist der Transport logischerweise nicht ganz billig. Ca. 25000 Rubel für das Auto,das 350,00€, Mit all diesen Aussagen hat uns die Frau ungemein geholfen, sonst hätten wir immer geglaubt, da gibt es eine schnelle, ideale Möglichkeit nach Moskau zu kommen. Und dort in dieser Riesenstadt eine Werkstatt finden und sofort das Auto repariert bekommen, alles Illusionen. Dann lieber hier warten, die Stadt ansehen und dann frisch gestärkt die „kurze“ 7500 km Heimfahrt antreten.

ein morgendlicher Blick aus dem Ufo auf den Baikalsee durch den „Mückenschutz“

ein Foto zur Verabschiedung😥

der Herbst kündigt sich schon an

Blick auf die Angara aus dem Hotelfenster in Irkutsk

  1. Es ist natürlich sehr schade ,dass Ihr eure Reise auf so
    traurige Weise beendet, aber das Leben ist so.Wir hoffen
    Ihr kommt trotzdem so schnell als möglich zurück. Wir
    drücken Euch
    GLG Günti &Gabi

  2. Ihr Lieben, es ist traurig, dass Ihr Eure Fahrt nun leider abbrechen müsst. Schade, aber es muss sein. Vielleicht fliegt Ihr nach D und lasst Euer Auto dort? Ihr könnt es ja später abholen und den Rückweg antreten?
    Wir wünschen Euch alles Gute
    Gabi und Jürgen

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