Dietmar und Geli Unterwegs

19. August 2016 16 Wochen unterwegs – zwei Drittel der geplanten Zeit und Strecke

Wir kommen unserem Ziel, dem immer näher. Heute durchfuhren wir schon erste Feuchtgebiete, die die Selenge, einen großen Zufluss des Baikalsees, speisen.Es geht wieder bergauf und bergab durch dieses riesige Land. 140 km nach Tosontsengel kommt erst der nächste Ort in Sicht, wirklich nur in Sicht. Wir sind heute 182 km Pisten, Pisten, Pisten in 10 Stunden gefahren – 230 km wollen wir heute schaffen. Für die Fahrer eine extreme Konzentration, ständig Löchern Steinen und Querrinnen ausweichen. Und die Brücklein, alle einbruchgefährdet. Heute war kein Wasser in den Bächlein, da konnten wir neben den Brücken durch das Bachbett fahren. Nur gut, dass die Regenwolken bisher immer gefährlicher aussahen als die Wassermenge dann war. Heute drohte uns der Regengott nur mit dickem Schwarz am Himmel, so dass wir uns beeilten, weiter zu kommen.

Dafür packte uns wieder ein Gefühl wie auf dem Rüttler im Fitnessstudio.

Dabei wollten wir nicht die vielen Naturschönheit verpassen, die Greifvögel, die Kraniche, die kleinen Nager und Hörnchen, die schönen Pferde in verschiedensten Färbungen, der bunte Mix an Schafen und Ziegen und die lustigsten Exemplare an Rindern. Ob hier verschiedene Rinder miteinander gekreuzt werden? Wir haben keine Ahnung. Zu Hause müssen wir uns mit Rinderarten und Greifvögeln in Asien beschäftigen. Es gibt hier so viele. Wir können sie nicht eindeutig bestimmen. Was uns auch interessiert das Verhältnis Tiere zu Einwohnern. Wir können es nicht schätzen, da wir nicht wissen, wie viele Tiere eine Herde hat und wie viele Herden es gibt. In Kirgisien sagten uns die Hirten, ihre Herden würden aus 700 oder 800 Tieren bestehen. Hier sehen die Herden genau so groß aus.

Vor 1989 wurde die Tierhaltung streng reglementiert. Heute kann jeder Nomade selbst entscheiden, wie viele Tiere er hält. Das birgt die Gefahr der Überweidung. Und wir fragen uns, wie so viele Tiere über die strengen Winter gebracht werden.

Wir können die Hirten nicht selbst fragen, denn die Verständigung mit den Leuten hier ist sehr schwierig, da sie keine europäische oder slawische Sprache sprechen. Es geht nur mit Zeichensprache oder Malen. Doch das wird bei komplizierteren Sachverhalten schwierig, also muss uns zu Hause doch Mister Internet oder das gute alte Buch helfen.

In einem Wald mit sibirischen Lärchen wollten wir Blaubeeren suchen, da uns an einem Bach eine Familie welche geschenkt hatte. Das Auto hielt einfach an, einige Insassen stiegen aus, begrüßten uns und gaben uns die Beeren. Ich hatte noch deutsche Kekse, die wanderten ins Auto. Schon ging ihre Fahrt weiter.

Wir probierten die Beeren, sie schmecken lecker.

D. kontrolliert seinen Tank, er ist dicht. Die Männer haben ausgezeichnete Arbeit geleistet und D. ist erleichtert.

An dem Bach setzten wir unseren neuen Wasserfilter in Gang. Wir holten mit Eimern Wasser aus dem Bach und filterten es in einen Behälter, dann kam es in den Frischwassertank mit Desinfektionsmitteln. Mal sehen, wie genießbar die Brühe jetzt ist.

Im nächsten Wald fanden wir wieder keine Beeren aber noch einmal Pilze. So ist die Mahlzeit für den Abend gesichert.

Wir staunen überhaupt, dass wir so einige Waldflächen an den oberen Hängen der Berge sehen. Es gibt seit 2006 ein Waldgesetz mit festen Regeln für die Waldnutzung. Leider wird noch zu viel Holz unkontrolliert geschlagen und damit der geringe Bestand weiter dezimiert. Es bedarf umfassender Aufklärung und Umdenken in der Bevölkerung.

Wir fahren bis die Sonne fast untergeht. Finden einen geraden Platz direkt an der Piste und staunen, wie oft noch Fahrzeuge in der Dunkelheit über diese unwegsamen Wege kommen.

Der Vollmond ist heute orangegelb und groß hinter den Bergen hochgekommen. Er erhellt wieder das ganze Land, märchenhaft. Es herrscht eine himmlische Ruhe, nur der Wind rauscht zart um unsere Hütte.

Ja, wir sind wirklich schon 16 Wochen und mehr als 16 760 km unterwegs und wollen in 8 Wochen zu Hause sein. Dann ist schon Herbst. An uns ist der Sommer in diesem Jahr in den Höhenlagen, in denen wir immer waren (heute den ganzen Tag zwischen 1600 und 2000 m) vorbei gerauscht.Im Pamir waren mehr als

1 Woche in ständig 3700 bis 4000  m Höhe.Nur in Usbekistan, Duschanbe, Osh und Bishkek hatten wir sommerliche 30 – 42 Grad.



  1. Hallo,hallo wir sind froh, dass ihr den Tank von D.wieder
    reparieren lassen konntet und die Reise weiter geht.
    Und wir weiter so interessante Geschichten lesen können.
    Wir wünschen weiterhin viel Glück und grüßen Euch herzlich
    aus der Heimat Gü&Ga

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