14. April 2023 Unterwegs in Santa Elena
Schleierwolken, die Sonne hat wenig Kraft und der kalte Wind bläst immer noch. Bei nur 13 Grad und der frischen Brise frühstücken wir dick eingemummelt trotzdem draußen.
Um uns schwirren unbekannte langschwänzige Vögel mit schwarzen Köpfen und blauem Schwanz. Es sind Blauelstern. Dietmar meinte schon gestern, das seien Elstern wegen ihrer Bewegungen, die unseren zu Hause sehr ähneln.
Unser Campingplatz ist mit einem Naturpark verbunden. Ein anderer Gast sagte uns, in dem Park seien ganz viele blühende Hibiskussträucher.
Wir machten uns auf den Weg und kamen zuerst an einer Olivenplantage vorbei.
Die Bäume setzen gerade Knospen an.
Weiter südlich werden sie vielleicht schon blühen.
Dann kamen wir zu dem Blütenpark. Zwischen Kiefern, Wacholder, Steineichen ein Meer von weiß blühenden Sträuchern.
Aber ist das alles wirklich Hibiskus oder sind das eher Rosen? Ich frage meine PflanzenApp und die sagt mir es seien Zistrosen in verschiedenen Farben und Größen. Haben wir noch nie gehört und gesehen.
Sind Zistrosen Rosen?
Die heilkräftige Zistrose ist keine Rose im eigentlichen Sinne, d.h. sie gehört nicht zu den Rosen, sondern sie bildet ihre ganz eigene Gattung in der Familie der Zistrosengewächse, die 22 verschiedene Arten umfasst. Trotzdem zählt man die Zistrosen zu den rosenähnlichen Gewächsen.
Die Zistrosen-Arten sind stark verzweigte, buschige Sträucher oder Zwergsträucher, von denen einige ein aromatisches Harz erzeugen.
Viele wachsen in der zentralspanischen Sierra Morena, wo wir ja gerade sind.
Die Gattung ist im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Die größte Artenvielfalt befindet sich im westlichen Mittelmeergebiet. Die Zistrosen wachsen meist auf trockenen, steinigen Flächen, teilweise auch in lichten Wäldern der mediterranen Hartlaubvegetation, genau wie es hier in diesem Naturpark ist. Alles wirkt wie von Menschen gestaltet, aber es sind natürliche Wälder durch die unser Weg führt.
Es gibt noch mehr uns unbekannte Pflanzen, so den Schopflavendel.
Was ist der Unterschied zwischen Lavendel und Schopflavendel?
Der Schopflavendel bevorzugt einen eher sandigen, steinigen Boden, so wie hier.
Dann finde ich Iberia milkvetch, ein Name, den ich nirgendwo übersetzt finde. Die Pflanzen mit lat. Namen Erophaca baetica gehört zur Familie der Hülsenfrüchte. Wenn sie blüht, muss sie sehr schön aussehen.
Von hier oben können wir bis zu der Schlucht schauen, durch die wir gestern gefahren sind und wo wir die Geier beobachtet haben.
Unterwegs werden noch ein paar rote, iberische Steine gesammelt für unsere Sammlung zu Hause.
Zum Schluss kommen wir an Apfelsinenbäume vorbei, die noch Früchte vom Vorjahr tragen und bereits neue Blüten haben. Wir pflücken einige Früchte, die aber sehr sauer und bitter schmecken. Den Saft verwende ich wie Zitronensaft und aus dem Fruchtfleisch habe ich leckere Marmelade gemacht.
So vergehen die Tage im sonnigen Spanien und jetzt haben wir eine herrliche Abendstimmung inmitten der Olivenhaine.
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Hallo, ihr Lieben, heute hat uns Geli sehr gut aufgeklärt, über Pflanzen die wir so nicht kennen. Also ist der Reisebericht, sehr, sehr lehrreich. Bei uns sonst alles Okay. Seid von uns lieb gegrüßt.