18. April 2023 Von Ronda nach Setenil und Olvera

Kurz nach Ronda verlassen wir die Hauptstraße A367 nach links wieder auf ein Nebensträsschen mit vielen Kurven. Nach 20 km kommen wir nach Setenil de las Bodegas mit noch engeren und steilen Straßen. Überall sind Parkplätze angezeigt. Das sind aber kleine Plätze und meist belegt! Wir wollen schon kapitulieren und weiter fahren. Da finden wir eine Stelle. Die Fragen beim Einparken sind: Vorderauto schrammen, hinten Felsen knutschen oder beim Rangieren Kupplung schaden wegen der Steile der Straße.

Mit Geduld schaffen wir es!Wir sind in Setenil de las Bodegas. Es zählt zu den reizvollsten Orten im Norden der Provinz Cádiz.
Die weißen Häuser schmiegen sich an, unter und über die Felsen des Tals, welches das Flüsschen Guadalporcún in den Stein gegraben hat. Das Ensemble des weißen Dorfes wird überragt von einem Wehrturm aus islamischen Zeiten und einer gotischen Kirche.

Gegenüber von unserer Parkstelle geht unser Blick hinab in die Schlucht. Beeindruckend! Einmalig!

Die meisten der für Andalusien typischen Pueblos Blancos liegen auf einem Hügel. Doch der Ortskern von Setenil liegt unten in einer schmalen Felsenschlucht, welche die typische Architektur des Orts geprägt hat.

Über Treppen und autobreite, steile Gässchen steigen wir hinab und kommen zum Rathausin dem die Tourist-Information untergebracht ist. Das zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaute Gebäude besticht durch eine schöne Deckenkonstruktion.

Der maurische Wehrturm markiert die maurische Burg, die ab dem 7. Jahrhundert hier errichtet wurde.

Auf dem Weg hinab in den alten Ortskern gehen wir durch enge Gassen entlang an blitzweißen mit Blumen und Keramik geschmückten Häusern und hübschen Plätzen.
Wenn ein Auto quietschend durch die engen, steilen, glatten Gassen kommt, drücken wir uns an die Hauswände.

Dabei entdecken wir interessante Wand-, Eingangs- und Balkongestaltungen. Zwischen den Dachrinnen und Felsspalten blühen Löwenmäulchen.
Es macht einfach Spass hier auf einer Bank zu sitzen und das Treiben zu beobachten.

Bis zum Flüsschen hinab gehen wir nicht, weil die Straßensteine so glatt sind, dass wir Angst haben auszurutschen.

Also stapfen wir wieder bergan zu unserem Auto und beobachten, wie zwei junge Männer ihr nagelneues Auto aus einem Gässchen heraus jonglieren, sie wollen keinen Kratzer machen.
Alle anderen Auto sehen alle leicht beschrammt aus.

Wir fahren weiter. Nach ein paar Bergwindungen sehen wir in der Ferne schon Olvera, auf einem Hügel thronend und von der grellen Sonne angestrahlt.

Einige Hügel vorher kommen wir an einer Gedenkkirche für zwei von Franco hingerichtete Pater vorbei.

Dann nähern wir uns Olvera. Majestätisch leuchtet die Kathedrale und die Burg über dem Ort.

Wir biegen am Ortsrand in ein Tal ab, es geht wieder steil bergab.
Der Platz liegt mitten im Grünen, hat aber nur vier Stellplätze, die belegt sind.

Davor ist aber reichlich Parkfläche mit Bänken und Tischen und einem herrlichen Blick auf die Berge, die Olivenfelder und das Castillo de Hierro, eine alte maurische Burg. Die Luft ist heute superklar und kein Wölkchen ist am Himmel.
Hinter uns steht ein persischer Fliederbaum, oder Zedrachbaum in voller Blüte, der verführerisch duftet. Hier halten wir es gut aus.