Dietmar und Geli Unterwegs

01. Juni 2016 In den Nurotabergen

Früh werden wir von Kühen geweckt, die ihren Morgenspaziergang machen und um unseren Autos weiden. Es ist bewölkt und sieht aus, als würde es bald regnen. Dill macht uns 3 Routenvorschläge für Bergtouren. Wir entscheiden uns trotz des bewölkten Himmels für die kürzeste Tour – 4 km zu einem alten Bergdorf.

Dietmar fühlt sich wieder bei Kräften geht mit.

Oberhalb unseres Camps stehen auf einmal 8 Jungs. Sie trauen sich näher und freuen sich, dass wir sie fotografieren und mit ihnen sprechen. Auf unserer Wanderung begleiten sie uns.

Zuerst gehen wir zu einer alten Goldmine, die bis in die 90iger Jahr betrieben wurde. Wir haben uns schon über eine riesige Abraumhalde am Wegesrand gewundert. Jetzt wissen wir, dass es der Abraum aus dem Goldstollen ist. Die Usbeken haben das Bergwerk nach der Unabhängigkeit nicht weiter betrieben.

Dann kommen wir an einem Gehöft vorbei, wo die jungen Schafe in einem extra Gatter sind, das von einem Felsen überdacht ist. Einer der Jungen versucht mir etwas zu erklären und zeigt zum Himmel. Ich denke, er meint, hier sind sie sie vor der Sonne geschützt.

Als wir zu dem alten Dorf hoch steigen, verabschieden sich die Jungs und klettern wie die Bergziegen die Felsen hoch. Sie haben jetzt 3 Monate Sommerferien. Als ich sie noch beim Klettern beobachte, muss ich an „Die Heiden von Kummerow“ denken, Lausbuben, die eine unbeschwerte Kindheit genießen, aber den Eltern auch in der Landwirtschaft helfen müssen.

Oben in dem verfallenen Dorf erzählt uns Dilshod, dass Tadschiken zu Dschingis Kahns Zeiten hier her in diese Berge geflohen sind und erst viele Jahre später wieder ins Tal zurück kehrten. Heute hat eine Familie da oben mit ihren Ziegen ihren Sommersitz. Als wir da oben verweilen, sehen wir einen Adler seine Kreise ziehen und jetzt verstehe ich, was mir der Junge unten bei den Lämmern erklärt hat. Sie sind nicht nur wegen der Sonne unter dem Felsen eingesperrt sondern auch wegen des Adlers.

Als wir von dem Felsen oben bei dem verfallenen Dorf auf unsere Autos schauen, sehen wir ein großes verfallenes Schwimmbecken mit allem, was dazu gehörte und eine große Treppe. Das alles gehörte zu dem Wohnlager, in dem die Arbeiter der Goldmine untergebracht waren.

Am Abend setzt sich der Hausherr zu uns und wir erfahren, dass er und die anderen Menschen, hier oben nur den Sommer verbringen. Im Winter haben sie unten im Ort ein Haus und Ställe für die Tiere. Er ist im Dorf Mathematiklehrer und jetzt hat er, wie die Kinder, 3 Monate Ferien. Auch sein Sohn ist Lehrer und lebt im Sommer mit hier. Der Grund und Boden ist nicht gekauft sondern von der Gemeinde zur Nutzung überlassen.

Mit den Menschen ins Gespräch kommen zu können, das ist das Schöne an unserer Reise.


  1. Wir sind in Gedanken bei euch. Gestern waren wir auf der Zugspitze und morgen fahren wir mit unserem Wohnmobil weiter in die Dolomiten. In HY ist alles OK. LG Ulli und Chr

  2. Wir sind wieder mal zum lesen eurer Berichte gekommen. Toll… wünschen euch auch weiter alles Gute. Bitte übermittelt Liebe Güsse an unsere Segelkameraden K & I Alles Gute ..Roland & Bianca

  3. Hi ihr Weltenbummler eure ReiseBerichte mit Begeisterung gelesen noch viel Spaß
    Weiterhin euch eine gesunde und gute Weiterfahrt Inge und Rolf

  4. Wie immer bin ich begeistert von Deinen Reisebeschreibungen. Hoffentlich geht Euer Abenteuer ohne Unfälle und Krankheiten weiter.
    Monika

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