14. Juli 2024 Eine kleine Donaurunde
Wieder ist es heiß 30 Grad. Die Schwüle lähmt. Die Donau ist noch immer reissend und gefährlich. Da geht ein Mann zu tief ins Wasser, kommt in einen Strudel und schreit jämmerlich um Hilfe. Zum Glück sind Boote in der Nähe, die ihn retten. An dieser Stelle soll ein Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg sein, der bei Hochwasser diesen gefährlichen Strudel erzeugt.
16 Uhr machen wir uns auf den Weg mit unseren Rollern. Zuerst mit der Fähre hinüber nach Dürnstein und dann Richtung Krems.
Es ist Sonntagnachmittag und alle Ausflugslokale sind überfüllt.
Der Weg am Nordufer entlang eröffnet ab Unterloiben einen weiten Blick zum Stift Göttweig. Das Kloster wird aufgrund seiner großartigen Berglage auch als „Österreichische Montecassino“ bezeichnet. Es scheint ein riesiger Komplex zu sein, dessen
größter Teil der Gebäude nach einem Brand von 1718 errichtet wurden. Im Grundriss ist es nach dem Vorbild des Escorial bei Madrid erbaut, was wir bestätigen können, denn dort waren wir schon. Von den vier geplanten Ecktürmen des Idealplans wurden aber nur drei ausgeführt.
Die Geschichte des Klosters reicht aber viel weiter zurück. Der hl. Altmann, seit 1065 Bischof von Passau, gründete Stift Göttweig im Jahr 1083.
Im Jahr 1978 beginnt eine intensive Gesamtrestaurierung des Göttweiger Klosterkomplexes. 1983 wird das 900-jährigen Stiftsjubiläums gefeiert.
Im Jahr 2000 wurde es als Teil der Kulturlandschaft Wachau mit dem Stift Melk und der Altstadt von Krems in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Heute sehen wir es nur von Weitem, haben es in der Vergangenheit aber schon einmal besucht!
Wir kommen nach Stein, einem Ortsteil von Krems.
Das Städtchen hat viele historische Häuser, Stadttore und einen schönen Brunnen. Im 15./16. Jahrhundert erlebte die Stadt ihren Höhepunkt als Handelsstadt, die Altstadt ist daher durch die fast lückenlos erhaltene Bausubstanz dieser Zeit wesentlich geprägt.
In der Altstadt kommen wir an der ersten Marillenbrennerei der Wachau vorbei, der Firma Bailoni.
Der Name klingt nicht österreichisch. Nein! Am Anfang von allem stand die Liebe. Eugenio Bailoni aus Trentino stammte aus einer südtiroler Grappabrennerei. Auf einer Reise nach Österreich lernte er Rosad Amon kennen und schnell war klar, dass ihn die Wachauerin verzauberte und dass es ihn in die Wachau zieht. Mit seinem Wissen als Destillateur folgte er seiner Passion und erkannte schnell, dass man aus Marillen nicht nur Marmelade, sondern auch hervorragende Spirituosen kreieren kann.
Nach einer Pizzapause radeln wir über die Donaubrücke nach Mautern und zurück zu unserem Camp. 12 km schaffen wir ohne Batteriewechsel mit unseren Rollern.
Eine Freundin von Geocarkabinen kommt mit uns ins Gespräch und verrät uns, das bei Aggstein noch viele Marillen an den Bäumen hängen.
Hurra!
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