Dietmar und Geli Unterwegs

13. September 2016 Wir sind wieder in Europa

Wir kommen uns hier auf Sibiriens Hauptverkehrsadern, was das Verkehrsaufkommen betrifft, vor wie auf deutschen Autobahnen und Raststätten. Die LKW-Verkehrsdichte ist sehr hoch und an den Raststätten ist die ganze Nacht ein Kommen und Gehen. Und wir immer als Zwerge am Rande dabei. So stehen wir sicher zwischen den Großen und in den Cafes gibt es Essen, Trinken, einen warmen Platz. Nur die Toiletten sind von sehr unterschiedlicher Qualität und manchmal nicht mehr benutzbar. Die LKW-Fahrer sind da schmerzlos.

Heute starten wir unsere letzte Sibirienstrecke. Noch 200 km bis Cheljabinsk, dann ist nach 3500 km von Irkutsk unser Sibirienabenteuer zu Ende.

Leb wohl Sibirien. Du hast uns nur positiv überrascht. D. meinte gestern: „Als er

von der Mongolei nach Sibirien kam, fühlte er sich wie zu Hause.“ Wenn das kein Kompliment ist.

Nun haben wir Cheljabinsk erreicht und damit den Ural, die Trennlinie zwischen Asien und Europa oder der Westsibirischen Tiefenene und der Osteuropäische Ebene westlich des Ural.

14.30 Uhr stehen wir in 630 m Höhe bei 10 Grad und Wolken an der Innereurasischen Grenze.

Quer durch die russischen Großlandschaften verläuft die vom Ural gebildete Nahtstelle, die die Osteuropäischen Ebene und das Westsibirischen Tieflands trennt, eine künstlich erdachte und nicht exakt festgelegte Grenzlinie, die Europa und Asien in zwei Erdteile untergliedert.

Der Ural ist ein bis 1895 m hohes, knapp 2400 km langes und etwa 400 km breites Mittelgebirge, das sich in Nord-Süd-Richtung durch den mittleren Westen Russlands erstreckt.

Wir kaufen an dieser denkwürdigen Stelle unserer Reise Andenken und fotografieren trotz Kaltwetter, das muss sein!

Dann geht es auf europäischer Seite noch bis auf 810 m hoch und die Temperatur sinkt auf 8 Grad. Die höchsten Berge liegen südlich von uns in den Regenwolken, schade. Auch ein Stop an einem der vielen Seen würde keinen Spaß machen. Wir bedauern das, es ist eine so schöne geschwungene Waldherbstlandschaft. Uns erinnert sie an das Riesengebirge, andere sagen, sie ähnelt dem Schwarzwald.

Für uns sind es definitiv die letzten Berge auf unserer Reise, denn wir tauchen in wenigen km in die Europäischen Ebenen ein und da gibt es bis zu den Eiszeithügeln kein Hindernis mehr. Wahnsinn, diese Dimensionen.

Und nun ist es so weit!!! Vor Ufa könnten wir in die unendliche Weite sehen, wenn, ja wenn nicht der sch… Regen wäre. Den Blick auf die Straße geheftet, der Verkehr ist mörderisch, geht es weiter.

Ab Ufa kommt die Erleichterung, eine dreispurige autobahnähnliche Schnellstrasse, allerdings mit Fußgängerüberwegen, bei uns unvorstellbar.

Wir kommen gut voran. Jedoch nimmt die Zahl der Tanksstellen und Rastplätzen mit Cafes drastisch ab.

Es wird dunkel und wir haben noch keine Schlafstellen.

Dann, ziemlich unvermittelt, endet die Traumstrasse, Baustellen, Hoppelpiste und irrer Verkehr in beiden Richtungen und das nach 11 Stunden Fahrt.

Auf den nächsten freien Pampeplatz fahren wir drauf, egal, nur Feierabend. Zu essen gibt es auch nichts mehr in dem „Café“, also verziehen wir uns in unser UFO, heizen kräftig an, draußen sind 10 Grad, suchen was Leckeres zu Essen aus unseren Vorräten und entspannen. Wieder 709 km geschafft.

Morgen queren wir die Wolga bei Samara!

Blick zum Ural


Grenze Asien – Europa

in der Gaspromtankstelle

  1. Hallo Ihr Lieben,
    Genießt noch die unverwechselbaren Landschaftzüge die Ihr jetzt mit einer rasanten Schnelligkeit an Euch vorbei ziehen last. Wünsche Euch noch ein paar schöne Tage und immer eine Hand breit Luft zwischen Straße und Bodenblech.
    Liebe Grüße Ralf

  2. Hallo Familie M., bevor Sie den Ural hinter sich lassen und bald in HY eintreffen, ein wahrscheinlich letzter Kommentar von mir. Ihre Berichte und Bilder sind immer wieder beeindruckend. Und so liegen die weissen Birkenstaemme, die Frau Bertelmann so liebt, für den Winter vor den „Hütten“. Was sein muss, muss sein.
    Europa hat Sie jetzt wieder fest im Griff, und so wünsche ich Ihnen weiter schnelles Vorankommen, denn Ihre derzeitige Situation kann ich gut nachempfinden, da ich in ähnlicher Lage bin.
    Heidi K.

  3. Tagesbricht wieder beim Frühstück gelesen, danke
    für die exakten Berichte.Diese sind immer sehr be-
    eindruckend. Wir fahren heute für ein paar Tage
    an die Ostsee.Kommt weiterhin gut voran und vorallem
    ohne Probleme. Ganz liebe Grüße von Günti und Gabi

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