Dietmar und Geli Unterwegs

07. Mai 2017 Wohnmobilreise durch Frankreich und Spanien

Wir haben wieder einmal Lust unsere westlichen Nachbarn zu besuchen. Unsere Freunde waren noch nicht in Frankreich. Also verabreden wir uns um 14 Uhr auf einem Rastplatz auf der A9.
13.50 Uhr wollen wir mitteilen, dass wir nicht pünktlich am vereinbarten Ort sein werden – typisch für uns – da sagt B. „Wir werden nicht rechtzeitig da sei, wir sind erst bei Hof“. Lustig, wir auch! Sie sind 100 m hinter uns. So fängt die Reise gut 😊 an. Gemeinsame Kaffeepause und weiter bei schauderhaftem Regen ☔ und gruseligen 11 Grad.

In Ettlingen, bei Karlsruhe, finden wir in der Nähe des Bades einen kleinen Stellplatz ohne Strom. 625 km quer durch Deutschland sind geschafft.

08. Mai

Auf der A 5 geht es bei Regen und hässlichen 10 Grad weiter nach Südwesten. Die Erdbeerernte hat hier im Breisgau begonnen. Wir entdecken bei Hartheim einen Erdbeerhof, der wirklich leckere Früchtchen aus einen Automaten verkauft. 16.20 Uhr, nach 806 km queren wir schon den guten, alten Rhein. Wir sind in Frankreich und fahren auf der Autobahn E 60 weiter.

Nach dem Schwarzwald in Regenwolken begrüßen uns nun die Vogesen mit Nieselregen. Wir fahren bis südlich von Dijon nach Seurre an der Saône 405 km am heutigen Tag. Leider wieder ein Stellplatz ohne Strom. Was soll’s, wir haben Gas.

Trotz des kühlen Wetters noch ein Bummel zum Kanal und zum Hafen. Erstaunlich, überall sind schon Touristen unterwegs.


Unsere Reisemobile




9. Mai

Ab heute entscheiden wir uns für National- und Departmentstrassen. Endlich kein Regen und freundliche 18 Grad. Es geht durch Burgund bis zur Loire und weiter an den Kanal de Roanne, der von dieser Stadt bis Paris führt. Die Loire ist hier nicht schiffbar. An dem Kanal gibt es bei Artaix, einem reizenden kleinen Dörfchen, einen einladenden Stell- und Anlegeplatz.

Hier, unter alten, knorrigen Bäumen 🌲 entscheiden wir, nach 150 km zu bleiben. Wir kramen unseren geringen Französischwortschatz zusammen und begrüßen alle schon anwesenden Mitcamper.

Wir haben noch Zeit zum Fahrrad rausholen und die Umgebung zu erkunden, kleine Dörfer, weiße Kühe und Kälber und überall blühende Kletterrosen in bezaubernden Farben.

Und dann stehen wir am Ufer der Loire. Bekannte Flüsse und ihr verschlungener Weg haben für mich eine magische Anziehungskraft.


10. Mai
Nach 3 Tagen Regen und nur Auto fahren, wird es Zeit für eine größere Fahrradtour.

Wieder geht es zur Loire und durch die kleinen Dörfer am Ufer.

Die Menschen sind alle nett und sind freundlich bemüht uns zu verstehen.


11. Mai
Und wieder Regen bei 18 Grad – widerlich!!!

Nach 107 km erreichen wir Saint Étienne. Die Stadt ist bergig, eng und für uns wenig einladend, weil kalt und verregnet.

Wir beschließen, weiter zu fahren.

Jetzt kommen wir auf der N 88 in ein Mittelgebirge mit 1025 m Passhöhe und sicher herrlichen Fernsichten, wenn denn möglich.

Aber bei 12 Grad und Regen ist nichts zu sehen.

Also weiter Richtung Le Puy. 15 Uhr erreichen wir eine 600 bis 700m hoch liegende Stadt mit spitzen Bergen und Burgen und eine Madonna darauf.

Zuerst müssen wir aber den Code an der Schranke vor dem Stellplatz bei strömendem Regen knacken. Ein freundlicher Franzose hilft uns dabei.

Später klart es auf und ein Stadtbummel mit Pizzabesuch wird möglicher. Die Stadt beeindruckt uns mit ihren engen Gässchen und steilen Aufstiegen.


12. Mai
Nach erfolgreicher Baguettesuche und ausgedehntem Frühstück machen wir uns auf den Bergweg zur Kathedrale der Schwarzen Madonna. Hier beginnt einer der vielen Pilgerwege nach Santiago de Compostella. Früh um 7 Uhr ist Gottesdienst, danach werden die Pilger auf ihren Weg durch das große Tor verabschiedet und gesegnet. Alle tragen eine Jacobsmuschel mit sich und auf den Straßen in der Stadt weisen goldene Muschel den Weg.

Ein heftiger Graupelschauer zwingt uns zu einer Kaffeepause in einem Klostercafe, das passend sehr spartanisch eingerichtet ist.

In einer Regenpause wagen wir trotz nahendem Gewitter den Aufstieg zur Madonna de Notre Dame, die aus Kanonenrohren des Krimkrieges 1853 – 1856 gebaut wurde. Nicht Schwerter zu Pflugscharen sondern Kanonenrohre als Madonna. Man kann innen bis zu ihrer Krone steigen und hat einen herrlichen Blick über die Stadt und die beeindruckende Umgebung. Die Berggipfel sollen Reste eines riesigen Vulkankraters sein. Die Madonna ist 16 Meter hoch, glänzt in der Sonne kupferrot und überragt majestätisch die Stadt. Jesus auf ihrem Arm segnet die Stadt. Wir sind beeindruckt.

Auf dem Rückweg finden wir mehrere Klöppelmeister und können der Versuchung nicht widerstehen.

Abends besuchen wir noch eine Lichtshow, bei der verschiedene Gebäude in eine Lichtgeschichte getaucht werden.


13. Mai
Und wieder Regen 🌨 bei 12 Grad und das in Südfrankreich?😟

Wir fahren erneut über große Hochebenen bis in 1200 m Höhe. Hier oben blühen viele weiße und gelbe wilde Narzissen.

Als wir in Mende ankommen, ist es warm und sonnig. Wieder beeindruckt uns eine riesige Kathedrale, gebaut für Papst Urban V, der hier in Mende geboren wurde und später in Avignon residierte.

Begeistert hat uns ein Leistungswettbewerb junger Handwerker, die in alten Techniken des Mauerns, Dachdeckens, Zimmern, Schlossern ihr Können zeigten.




14. Mai
Von Mende aus geht es wieder auf die Hochenenen bis in 1025 m hoch. Dann winden sich steile Serpentinen hinab nach St. Enimie ins Tal des Tarn. Das Tal ist eng, verwinkelt und tief. In La Malene finden wir einen reizenden Campingplatz mit deutschstämmigem Platzwart direkt am Fluss.

Wieder ein kleines, reizendes französisches Dorf, in dem alte Häuser traditionellen neu aufgebaut werden.


15. Mai
Endlich können wir draußen frühstücken.

Dann gönnen wir uns ab 11 Uhr eine Bootsfahrt auf dem Tarn. Das Tal ist hier sehr eng, 60 Mill. Jahre alt und 500 m tief. Auch hier bauen Enthusiasten alte Häuser ohne Autozufahrt wieder auf – toll!!! 😊.

Es soll in den Tälern hier viele Tier- und Pflanzenarten geben, auch Geier.

Abends gibt es noch eine Wanderung mit Aussicht auf den Ort von oben – reizend, wie ein Spielzeugland.


16. Mai
Es gibt erstaunlich vieles zu sehn im Tal des Tarn. An übervollen Blumenwiesen vorbei, fahren wir mit den Rädern nach Saint-Chely-du-Tarn. Dort gibt es eine alte Mühle, zu der das Wasser unterirdisch aus dem Berg kommt. (Le Moulin de Cenaret).

Hier in dieser Region versickert das Wasser überall in den Bergen und fließt erst unten am Fuß der Berge in die größeren Flüsse.

Bei der Tour bekommen wir unseren ersten Sonnenbrand, wie schön, endlich Sommer 🌞.



17. Mai
Es geht weiter ins nächste Tal des Jonte.

Hier gibt es eine große Geierbeobachtungsstation. Jahrtausende lebten die Menschen in dieser Gegend mit den Geiern im Einklang. Dann veränderten die Menschen ihr Leben und 1940 war der letzte Geier tot. Ab den 1970er Jahren versuchte man die Geier wieder anzusiedeln mit gutem Erfolg. Seit 1981 wurden die ersten ausgewildert und bis heute gehegt. Wir haben viel über die verschiedenen Arten und Lebensgewohnheiten der Geier gelernt, wir konnten sie per Fernglas beobachten und dann im großen Schwarm fliegen sehen – beeindruckend!!



Es geht weiter bis Meyueis.



18. Mai
Uns wurde eine Wanderung zum Château Roquedols empfohlen, 5 km entfernt. Die Wanderwege sind für uns nicht immer erkennbar. Wir fragen, suchen und finden das Château. Leider ist es nicht begehbar, aber es hat einen verwunschenen Park mit gigantischen Mammutbäumen.

Der Rückweg ist schwer zu finden. Aber wir sind nach einigen Irrwegen findig genug, den richtigen Pfad zu finden und gelangen so auf den Berg. Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick über die Berge und das Tal. Im Sommer muss hier richtig was los sein, so viele Hotels gibt es.


19. Mai
Die Nacht war wieder kühl, 2 Grad, und nass.

Nachdem wir die Täler verlassen haben, steigen wir wieder auf Höhen von 980 m und wie soll es anders sein, es regnet.

Dann geht es erneut ins Tal des Tarn, der hier schon beachtlich breit ist.

Über die Brücke in Albi haben wir einen tollen Blick auf die Kathedrale.

Beachtlich, was wir hier alles finden, in einer Region, die uns bisher völlig unbekannt war.

Der Campingplatz in Albi ist etwas versteckt, aber er ist sehr schattig und angenehm.

Mit dem Fahrrad 🚴🏿 ging es zurück in die Stadt zum Staunen und Fotografieren. Wir erfahren hier etwas über die Khatarer, einen christlichen Volksstamm, der im Mittelalter im Süden Frankreichs lebte und der durch Papst und König im 14. Jh. grausam vernichtet wurde.

Die gigantische Kathedrale ist als Zeichen des Sieges über die Khatarer erbaut worden. Welcher Wahnsinn!!!





20.Mai
Wir fahren weiter nach Süden. Vor uns liegen die „Schwarzen Berge“, 780 m hoch und wieder Regen und nur 9 Grad.

Endlich an der Südseite der Berge kommt die Sonne und wir haben einen herrlichen Blick über die riesige Ebene von Carcassonne. Die Vegetation wird mediterran.

Die Zitadelle, eine riesige mittelalterlichen Wehranlage, ist weithin sichtbar.

Auf der ganzen Anlage herrscht ausgelassenes Markttreiben und wir geraten in Kaufrausch.

Für die Besichtigung der Burganlage bleibt uns nur noch wenig Zeit, aber wir sehen erstmals die Pyrenäen.

In einer abgefahrenen, alternativen Pizzeria lassen wir es uns schmecken. Frankreich bietet uns viele Abwechslungen und immer nette Menschen.




21. Mai
Die schneebedeckten Pyrenäen grüßen uns von der Ferne. Da wollen wir hin. Wir verlassen das Departement Tarn und kommen ins Department Pyrenäen in 1400 m Höhe. Weiter geht es bergauf bis 1700 m hoch durch engste verlassene Täler. Oben weitet sich der Blick und wir finden ein riesiges Skigebiet, ideal für die Südfranzosen.

Nach 1977 km erreichen wir Spanien. Wir sind immer noch 1141 m hoch und vor uns liegt ein über 5 km langer Autotunnel der uns durch die Pyrenäen nach Spanien fahren lässt.

Auf der Südseite der Berge stehen wir im Sommer – 25 Grad – herrlich!!! Wir fahren noch bis zum berühmten Kloster Montserrat nahe Barcelona.

Die Montserratberge begrüßen uns schon von Weitem. Wir wissen es nur noch nicht.

Die Auffahrt zum Kloster ist sehr diffizil. Wir sind froh, als wir alle Kurven geschafft haben.

Da die meisten Besucher schon weg sind, finden wir einen guten Stellplatz.

Ein Abendbummel zum Kloster lässt uns nur staunen über Natur und Architektur.




22. Mai
Wir beeilen uns, um vor dem Touristenstrom am Kloster zu sein. So besuchen wir ohne Trubel die Madonna und die Klosterkirche, bleiben zu einem Gottesdienst und genießen erst dann das Kunstmuseum. Mit der Standseilbahn fahren wir auf die Gipfel der Berge und bewundern das Panorama und den Blick bis Barcelona- traumhaft!!!

Die Montserratberge (Gesägte Berge) sind ein Minigebirgsstock 10 km lang, 5 km breit und 1200 m hoch von bizarrer Form aus einem bunten Gesteinskonglomerat aus Schiefer, Porphyr und Quarz verklebt durch ein Sandsteingemisch. Aus diesem Gestein besteht auch die Klosteranlage.

Am Abend kommen wir auf einem Campingplatz in Barcelona, Gava, in der Nähe des Flugplatzes an!


23. Mai
Wir sind in Barcelona und fahren mit einem Bus vom Campingplatz ins Zentrum. Am Placa Katalunya, im Herzen der Stadt beginnt unsere ausgiebige Stadtrundfahrt zu allen Sehenswürdigkeiten. Wir sind beeindruckt und ich würde gern viel länger hier bleiben. Es gibt so viel zu sehen.








24. Mai
Sommer – Badetag im Mittelmeer und das Ende Mai, wau!!!




25. Mai
Wir verlassen den Campingplatz

südwestlich von Barcelona und

fahren an der Costa Brava weiter nördlich und halten in Pinada de Mar zum nächsten Badevergnügen auf einem Womo- Stellplatz .



Sommer an der Costa Brava




26. Mai

Markttreiben in Pieda. 1 km Uferpromenade doppelseitig gefüllt mit Marktständen. Wir lassen uns einfangen von dem Flair und schlendern 3 Stunden von Stand zu Stand und kaufen auch die eine oder andere Kleinigkeiten, vor allem leckeres Obst und Gemüse.

Am Nachmittag ist es bewölkt, damit ideal für eine Radtour am Strand entlang bis Malgrat hin und zurück 12 km.

Wir bestaunen wieder ein Ausflugsboot, das direkt am leicht erhöhten Sandstrand halten kann, eine Treppe ausklappen und die Gäste steigen aus.


27. Mai

Durch engste Gässchen in Pineda geht es weiter nach Norden an der Küste entlang ab und an mit Fotostop. Vom Meer zieht Morgendunst in die Berge, so dass die Landschaft richtig düster aussieht.

In einer Schlucht mit schmalem Stand entdecken wir einen schönen Campingplatz, deutlich preiswerter als an den Sandstränden. Hier werden wir noch 2 Tage Sommerurlaub spielen.

4 Kommentare

  1. Ich sage nur: wenn wir die Familie M. nicht hätten, was wäre doch der Alltag langweilig!
    Ich habe den Bericht soeben erst entdeckt und überflogen. Einfach wieder toll! Und die Fotos! Ich kenne davon nur einen kleinen Teil Ihrer Tour, deshalb bin ich an allem sehr interessiert.
    Ihnen und Ihren Begleitern noch frohe Pfingsten.
    Herzliche Grüße
    von
    Heidi K.

  2. Ich habe heute Eure Reise Doku gelesen, es sind wunderschöne Bilder
    über die ganze Strecke.Es ist wieder als wenn selbst dabei ist.Weiterhin viel Spaß
    und noch viele schöne Erlebnisse.Danke Liebe Grüße Günti&Gabi

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