Dietmar und Geli Unterwegs

24.06.-01.07.2017 „EXPO 2017“ in Kasachstans Hauptstadt Astana

Obwohl wir meist mit Auto die Welt erkunden, sind wir inzwischen auch geübte Fluggäste. Anreise zum Flughafen, Auto sicher parken und Einchecken sind keine Hürden mehr. Alles läuft planmäßig. Der Flieger startet 30 Min später, auch das kein Problem. In Moskau haben wir reichlich Zeit.

Der Flughafen in Scheremetjewo ist riesig, aber alles ist übersichtlich angezeigt, sogar dass wir bis Gate 48,  25 Min. laufen müssen. Ohne Gepäck ein Shopping-Spaziergang gegen Mitternacht durch den wenig bevölkerten Flughafen. Wir hören bald, dass noch mehr Fluggäste zur Weltausstellung unterwegs sind, zum Beispiel eine Gruppe Geschäftsleute aus Monaco. Auch Fürst Albert mit seiner Schwester werden die EXPO besuchen. Mal sehen, ob wir ihm begegnen.

Der Flug geht dem aufgehenden Morgen entgegen, so dass der Himmel immer einen hellen Streifen zeigt. Trotzdem schlummere ich irgendwann dahin und werde erst wach als wir schon zur Landung über der Steppe Kasachstans ansetzen. Das Land ist sehr flach, aber von etlichen Wasseradern durchzogen und rund um die Stadt Astana sind große Aufforstungsflächen.

Pünktlich um 6 Uhr morgens landen wir in Astana und werden wie geplant am Flughafen abgeholt und zum Hotel TENGRI gebracht. Mit dem Namen „Tengri“ verbinden wir unsere atemberaubende Blicke auf Kasachstans höchsten Berg (6995 m) im vergangenen Jahr im Tien Tschan Gebirge.

Kasachstan hat uns wieder, der neuntgrößte Staat der Erde, 7,6 mal so groß wie Deutschland und ein Land ohne Meerzugang und seine Hauptstadt Astana, die wir das erste Mal besuchen.
Astana ist erst seit 1997, also seit 20 Jahren, die neue Hauptstadt Kasachstans.

„Aus dem Nichts geboren

Zwischen Europa und Asien entsteht eine neue Idealstadt. Der deutsche Architekt Philipp Meuser hat den Bau von Beginn an begleitet.

Von Lars Weisbrod

AUS DER ZEIT NR. 34/2015

„Vom Restaurant am Ufer des Ischims lässt sich die neue Stadt am besten überblicken, drüben auf der anderen Flussseite. Dort, wo noch vor ein paar Jahren die Federgräser sich im Winde bogen, wo die Saryarka-Steppe keinen Anfang und kein Ende kannte, steht jetzt: Astana, die junge Hauptstadt des jungen Landes Kasachstan. Im Osten der schneeweiße Präsidentenpalast. Hinter dem Palast erhebt sich die Pyramide des Friedens. So entrückt ist das, so erhaben und irrwitzig, dass man gar nicht anders kann, als diese Stadt wunderbar und großartig zu finden. Hier in der Steppe entsteht die Zukunft, unbeschwert und frei.

Was in den letzten zwanzig Jahren in Astana passiert ist, seit Kasachstan beschloss, sich eine neue Hauptstadt zu bauen, ist enorm.“ „Hier entsteht alles parallel: staatliche Einrichtungen, Sozialbauten, repräsentative Hochhäuser der Eisenbahngesellschaft“, sagt Meuser. Und das in einem Land, dessen Nomadengeschichte nicht viele Traditionen hervorgebracht hat, auf die man sich als Architekt oder Stadtplaner berufen könnte; ein Land, das seine Weltstadt, die es sich so wünscht, aus dem Nichts erfindet. “

„Der japanische Architekt Kisho Kurokawa, der 1997 den Masterplan für Astana entwarf, wollte deswegen hier kein neues Brasília oder Canberra errichten, keine dieser ausgedachten Hauptstädte des vergangenen Jahrhunderts. Er gab Astana genug Freiheit, damit sich die Stadt von selbst zusammenfüge.“

Und das hat sie getan. „Ein 20-stöckiges Wohnhochhaus steht plötzlich mitten in der Steppe“, sagt Meuser.

„Man dreht sich einmal um und blickt bei Dämmerung in die Ferne, um sich davon zu überzeugen: Gleich hinter dem Khan Shatyr, dem zeltförmigen Einkaufszentrum beginnt schon wieder das große Meer der Gräser, ein Nirgendwo“

„Man baut heute schon eine Stadt für drei oder vier Millionen Menschen, die in 50 oder 100 Jahren hier wohnen könnten – obwohl Astana momentan etwa 800.000 Einwohner hat.“

Begeisterung pur von Architekten.

Wir begeben uns auf Entdeckungstour, besuchen die Moschee „Hasret Sultan“, es ist die größte Moschee in Kasachstan und Zentralasien.Sie wurde 2012 eröffnet und bietet 10000  Gläubigen Platz. Wir kommen dann an der Universität vorbei und an der Pyramide für Frieden und Toleranz. Es soll verschiedene Religionen symbolisieren.

Wir staunen vor der Kasak Eli Stella, dem Symbol der Unabhängigkeit Kasachstans.

Viel für den ersten Tag.

Sonnenaufgang über Kasachstan

So empfängt uns Astana


Ein Blick aus unserem Hotelfenster

SONNTAG

25. Juni 10 Stunden Bummel durch Astanas Fußgängermeile
Der Bus 🚌 Nummer 40 brachte uns mittags bis in die Nähe des Astana- Bajterek-Turms.



Er ist das Wahrzeichen der Stadt und symbolisiert einen mythologischen Lebensbaum. Einer Sage nach legte der legendäre Vogel Samruk ein Ei in eine Baumkrone. Daher symbolisiert das Gebäude einen „Baum“ mit einem 22 Meter im Durchmesser messenden Ei an der Spitze. Der um den Baum befindliche blaue Himmel spiegelt die friedliebende Natur des Landes wider und der rote Ring, welches alle Elemente umgibt, symbolisiert den alten Glauben der Turkvölker von Wiedergeburt, Wachstum und Entwicklung.

Die Höhe der Konstruktion beträgt 105 Meter. In 97 Metern Höhe besteht innerhalb der goldenen Kugel eine Aussichtsplattform. Die Höhenmarke von 97 Metern symbolisiert das Jahr des Regierungsumzuges nach Astana (1997).


Auf der Aussichtsplattform befindet sich ein vergoldeter Handabdruck (Alakan) der rechten Hand von Präsident Nursultan Nasarbajew, dem ersten Präsidenten der unabhängigen Republik Kasachstan.


Viele Besucher legen ihre Hand in diesen Abdruck und lassen sich 
fotografieren.


Von hier oben hat man einen wunderbaren Rundblick vom Präsidentenpalast in Ost-West-Richtung bis zum Khan-Shatyr-Zelt, einem weiteren riesigen Einkaufs- und Vergnügungstempel.


Die ganze Strecke, der Water-Green-Boulevard ist 3,4 km lang, eine große Fußgängerzone mit Cafés, riesigen Geschäfts- und Kulturhäusern mit mehreren Unterführungen der Hauptstraßen.



Überall sind interessante, lustige und skurrile Kunstwerke ausgestellt und am Ende steigen wir dann zum größten Zelt der Welt empor, dem Khan Shatyrzelt.

„Mitten in der kasachischen Steppenlandschaft gelegen, soll das Khan Shatyr den Kasachen einen geschützten Ort zum Shoppen und Vergnügen bieten.
Denn Astana gilt nach Ulaanbaatar als die zweitkälteste Hauptstadt der Welt. Im Winter fegen hier nordsibirische Winde ungebremst hindurch. Temperaturen von -30 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Im Sommer kann es dagegen bis zu 35 Grad heiß werden.“
„Zum Schutz gegen das harsche Klima umhüllte das britische Architekten-Team um Norman Foster das Zelt mit ETFE, einer modernen Kunststofffolie die sehr leicht und lichtdurchlässig ist. Sie reguliert das Klima innerhalb des Gebäudes und wurde auch schon bei der Überdachung der „Allianz Arena“ verwendet.


Das Zelt ist 150 m hoch, hat eine Fläche von 100.000 Quadratmeter auf 6 Etagen, 180 Geschäfte, Spa- und Wellnessbereich, Kosmodrom und einen 6.000 Quadratmeter großen Aquapark.


Auf dem Rückweg spiegelt sich die Abendsonne in den goldenen Kuppeln der Nur-Astana-Moschee und der Regengott zaubert einen Regenbogen 🌈 darüber. Die Gewitterwolken über der Stadt sind in violettes Licht getaucht und einzelne Blitze zucken über den Himmel. Niemand lässt sich davon die Sonntagabendstimmung beeinträchtigten.



Wir genießen die Stadt in vollen Zügen. Trotzdem wird es Zeit für den Rückweg. Der Bus bringt uns wieder zum Hotel.

Nach 10 Stunden Stadtgenuss fallen wir k.o. auf die Betten.

12 Kommentare

  1. Wir sind gut angekommen und sind im King Hotel untergebracht.
    Wir haben am ersten Tag auch die Neustadt erkundet. Eine absolut interessante Stadt. Wir sind beeindruckt.
    Heute geht’s zur EXPO…

    1. Vielen Dank und viel Freude auf der EXPO !
      Die Abendshow beginnt täglich gegen 23.00 Uhr an den Wasserspielen.Wie lange bleiben Sie denn in Astana und haben sie Ihren Aufenthalt allein organisiert?
      Das King Hotel hatten wir bei einer Fahrt durch die Stadt auch gesehen ,nun habe ich es auf der Karte auch gefunden. Wir waren im Hotel “ Tengri“.Haben uns dann auch noch die große Moschee
      „Hazret Sultan“ angeschaut, man kann dort auch hinein gehen .
      Die Umgebung der Moschee ist auch zum Verweilen schön.
      Am letzen Tag waren wir noch in der Glaspyramide
      “ Frieden und Eintracht “
      Noch viel Tolle Eindrücke in Astana!

      1. Ja, wir haben die Reise selbst organisiert.
        Vor einiger Zeit sah ich im Fernsehen einen Bericht über Astana und die EXPO und daher sind wir auf die Idee gekommen.
        Wir sind mit dem Auto bis Warschau gefahren und dann mit der polnischen Fluggesellschaft LOT nach Astana geflogen.
        Das Hotel haben wir über das Internetportal Booking.com gefunden.
        Hier fahren wir überall mit dem Taxi hin. Im Vergleich zu Deutschland sind es hier sehr moderate Preise.
        Heute Abend waren wir bis 23:30 Uhr auf dem Expo Gelände. Beleuchtet sehen die „Kugel“ und die Pavillons noch futuristischer aus. Es gab auf der Bühne am Amphitheater ein Konzert mit zwei DJs und wir waren im Restaurant noch etwas essen.
        Für morgen ist ein weiterer EXPO Besuch geplant. Wir haben uns heute in der „Kugel“ sehr viel Zeit gelassen und nur einige Länderpavillons gesehen.

  2. Hallo!
    Bin absolut begeistert von Ihren Eindrücken. Wann folgt die Fortsetzung?
    Wir reisen am 15.07. nach Astana und wollen auch zur EXPO.
    Viele Grüße Marlies

      1. Was können Sie uns auf dem EXPO Gelände empfehlen?
        Waren Sie auch im Umland von Astana? Was wäre dort besonders sehenswert?

        1. Unsere Reise nach Astana hatte nur die Expo und die Stadt als Ziel. Auf der Expo ist die Kugel das Sehenswerteste. Da waren wir an drei Tagen drin. Als nächstes finden wir den deutschen Pavillon sehr interessant. Ansonsten sind wir in die Länderausstellungen gegangen, zu deren Ländern wir eine Beziehung haben. Es gibt interessante Abendveranstaltungen. Da muss man schauen, was angeboten wird. Man muss abends schauen, wie lange die Busse fahren.
          In der Stadt sind die Highlight auf der Ost-West-Achse. Alles erlaufbar, wenn man gut zu Fuß ist. Wir haben es auf 2 Tage aufgeteilt.
          Ins Umland werden Reisen angeboten in den Hotels. Sind aber größere Ausflüge. Wir haben das diesmal nicht genutzt, da wir ja vergangenes Jahr in Almaty und im Osten Kasachstans waren.
          Wir wünschen Ihnen einen interessanten Aufenthalt und würden uns über eine Rückmeldung nach Ihrer Reise freuen

          1. Herzlichen Dank für Ihre Informationen.
            Wir fliegen am Samstag von Warschau und sind schon ganz gespannt auf Astana und die EXPO.
            Wir werden berichten…
            Viele Grüße
            Marlies

  3. Toll was Ihr wieder erleben und sehen könnt.Wir sind beeindruckt
    von Astana und freuen uns aus der Ferne alles mit verfolgen zu können.
    Eure Bericht- und Bilddokumentation sind schon sehr toll.Wir wünschen
    weiterhin tolle Erlebnisse und noch viele erlebnisreiche Tage.Ganz liebe
    Grüße Günti&Gabi

  4. Hallo Familie M.!
    Mir fehlen fast die Worte über die tolle Stadt Astana. Muss ich erst mal verdauen.
    Sie wissen ja, die „neugierige Unbekannte“ liebt Ihre Reiseberichte!
    Noch viele eindrucksvolle Erlebnisse wuenscht Ihnen
    Heidi K.

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