22. Juni 2018 Wir verlassen Jakutien und die Lenastrasse
Noch einmal liegen 360 km auf der A 360, der Lenastrasse vor uns. Wieder steigen wir in 1000m Höhe, haben herrliche Rundblicke über die unendlichen Bergketten des Südsibirischen Gebirges, einer der 5 Grosslandschaften Sibiriens und die Wälder der Taiga.
Diese Großlandschaft erstreckt sich von West nach Ost über 3000km und umfasst 12 größere Gebirge, wobei der Altai das westlichste und höchste Gebirge mit über 4500m Höhe ist. Das Stranowoigebirge liegt im Osten am Pazifik. Innerhalb des Gebirges entspringen Irtysch, Ob, Jenissei und Lena. Wir haben sie alle gesehen. Im Norden reichen die Berge bis zur Lena. Wir waren und sind seit Krasnojarsk ständig in unterschiedlichen Höhen in dieser Landschaft unterwegs. Wo die Straße fertig gebaut ist, fühlen wir uns wie zu Hause, so ähnlich ist die Vegetation.
Dann kommen wieder die mörderischen Pistenabschnitte und die gewaltigen Baustellen. Was hier auf 1000km an Material bewegt wurde und wer das alles plant und gestaltet. Hochachtung!!! Oben in 1000m Höhe stehen wir dann wieder an der Grenze zwischen Jakutien und der Amurskiy Oblast. Hier trennen sich nicht nur unsere Wege, sondern auch die des Wassers. Nach Norden fließt alles in die Lena, nach Süden enden alle Flüsse, Bäche, Rinnsale im Amur.
Hier oben finden wir auch ein großes Denkmal für die Erbauer der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) und uns wird erst hier bewusst, dass die Schienen unterhalb unseres Standortes zur BAM gehören. Durch Tynda, wo wir tanken, Obst kaufen, etwas essen, Luft aufpumpen, führt die Bahnlinie ebenfalls hindurch. Wir hatten sie viel weiter nördlich vermutet.
Auf dem Marktplatz wurden wir von einem netten Mann aufmerksam gemacht, dass wir unser total verdrecktes Nummernschild reinigen sollen, sonst müssen wir bei einer Polizeikontrolle Strafe bezahlen. Wir bedanken uns und Ich flimmere die Schilder sofort. Die letzten 100 km sind die schlimmsten. Hier kamen Dietmar bei der Herfahrt schon der Gedanke, die Maßnahme abzubrechen. Bloß gut, dass wir nicht aufgegeben haben. Jetzt haben wir 2500 km Taigastraße gemeistert, so viel erlebt und waren mittendrin im russischen Alltag.
Nach 9 Tagen biegen wir wieder auf den Sibirtrakt ein. Die Sonne legt ihre Abendstrahlen über die blühenden Sumpfwiesen. Hier wird alles weiter, der Wald ist nicht mehr so dicht, über sanfte Hügel wellt sich die Straße und keine Pisten kommen mehr. Jetzt den großen Rastplatz ansteuern, auf dem wir schon vor 18 Tagen übernachtet haben und entspannen
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