Dietmar und Geli Unterwegs

10. Juni 2023 In Caravaca de la Cruz

Auf Stellplätzen darf man keine Campingmöbel rausstellen, auch hier in Spanien nicht.
Aber hier gibt es Holztische und -bänke zum Benutzen und so konnten wir draußen im Schatten gemütlich und lange frühstücken. 

Reichlich später wollen wir die Stadt erkunden.

Nicht weit von unserem Stellplatz erhebt sich die Pfarrkirche El Salvador  aus dem 17. Jahrhundert. Wuchtig strebt der viereckige Glockenturm in die Höhe.

Fast elegant dagegen präsentiert sich der Kirchenraum mit den Kapellen wohlhabender Familien der Stadt. Von hier aus führen gepflasterte Gassen hinauf zur ursprünglich maurischen Festung. Wir verfehlen die Richtung und steigen gegenüber der Burg die Gassen empor. Nun muss das Navi helfen und es geht den ganzen Weg bis zur Pfarrkirche zurück. Jetzt neu ausrichten und wieder steil bergan bei 33 Grad. 

Oben angekommen fällt der Blick sofort auf das schöne Barockportal der Basilika. Die Basílica de la Vera Cruz stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Der Hauptaltar zeigt das Kreuz von Caravaca (Cruz de Caravaca). In diesem Doppelkreuz soll der originale Splitter des Holzkreuzes der Kreuzigung Christi enthalten sein.

Der Splitter des Kreuzes von Jesus Christus wird aber in einem Nebenraum in einem prächtigen Reliquienschrein aufbewahrt.

Wie dieser Holzsplitter nach Caravaca kam, und damit dem Ort den Beinamen vom Kreuz (de la Cruz) verschaffte, ist nicht ganz geklärt. 

Es gibt eine nüchterne Version, dass ein Bischofs aus Jerusalem im Jahre 1231 das Relikt mitbrachte. 

Seit dieser Zeit ist Caravaca de la Cruz ein Wallfahrtsort und es gibt  heute wieder einen über 900 Kilometer langen Pilgerwegs (El Camino de la Vera Cruz), der von Roncesvalles in den Pyrenäen über Teruel bis hierher nach Caravaca de la Cruz führt. 

1934 wurde der Splitter gestohlen und tauchte nie wieder auf. 

Da die Verehrung des Lignum Crucis, des wahren Christus-Kreuzes, jedoch so tief in der Bevölkerung verankert war, schickte Papst Pius XII. 1942 zwei kleine Splitter vom Jesus-Kreuz des Vatikans. 

1998 erhielt die Ortschaft von Papst Johannes Paul II. das Privileg, ab 2003 alle sieben Jahre ein heiliges Jahr auszurufen – 2024 ist es wieder so weit. So wurde Caravaca de la Cruz zur 5.  Stadt in der christlichen Welt nach Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela, Santo Toribio de Liébana, die dieses Privileg hat. 

„Das Kreuz von Caravaca ist auf der ganzen Welt bekannt, vor allem in Südamerika. Doch kaum jemand weiß, wo Caravaca liegt. Das werde sich mit den Heiligen Jahren 2024 nun hoffentlich ändern“, sagt die Tourismuschefin. 

Um Caravaca als Pilgerort attraktiver zu machen, sollen in den kommenden Jahren bis zu neun verschiedene Pilgerrouten in der Region Murcia wieder gekennzeichnet werden. Sie gerieten in den vergangenen  Jahrhunderten in Vergessenheit. 

Wie dem auch sei, eine Pilgerfahrt nach Caravaca im Heiligen Jahr, das in der katholischen Kirche auch als Jubeljahr bezeichnet wird, ist eine große Attraktion. Denn die Mühen der Wallfahrt gewähren einen Ablass der Sünden. Daher geht die Zahl der Pilger nach Caravaca de la Cruz während des Heiligen Jahres in die Hunderttausende.

Da werden die vielen Parkplätzen nicht ausreichen. 

Die Kirche, in der der Splitter ausgestellt wird, liegt direkt neben dem ehemaligen Königspalast, in dem ein Museum untergebracht ist. 

Eine weitere Belohnung für den kleinen Aufstieg ist der schöne Rundblick auf Caravaca und die Berge und Hügel der Umgebung.
Ins Auge fällt sofort die in Rot-Weiß gestaltete Eingangsportal der Stierkampfarena im Norden der Stadt.

Auf dem Rückweg lohnt sich ein Bummel durch die Altstadt von Caravaca. Südlich der Salvador Kirche führt die Calle Mayor durch das historische Zentrum. Der Weg führt vorbei an Läden, Klöstern und kleinen Kapellen, bis wir wieder die moderne Neustadt erreichen.

Auch hier warten wir bis 20.30 Uhr, bevor der Koch etwas zu essen zaubert.

Dann gehen wir ein drittes Mal durch die Calle Mayor und erfreuen uns an den alten Fotos von vor 100 Jahren, die die Fenster unbewohnter Häuser beleben. 

Ab 22 Uhr sitzen wir wieder lange auf unserem Stellplatz und genießen die laue Nacht. 

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