26. Mai 2024 An der Westküste der Mani entlang nach Süden
Wir wollen heute entlang der Westküste der Mani bis Areopoli.
Die Mani ist der Landstrich im Süden des Peloponnes, der den „Mittelfinger“ bildet. Sie beginnt südlich von Kalamata und endet an der Spitze des Mittelfingers am Kap Tenaro. Das Kap liegt südlicher als Tunis und ist nach Tarifa in Spanien der südlichste Festland-Punkt Europas. Der Hauptort der Mani ist Areopoli.
Die Fahrt geht auf einer herrlichen Küstenstraße entlang, links die hohen Berge des Taygetosgebirges rechts das blaue Meer bis Kardamyli.
Hier bogen wir ab in die Berge und es ging steil bergan auf engstem Sträßchen, immer an Olivengärten vorbei, 7 km bis ins Dorf Exochori an dessen Ende es das Hotel Faraggi gibt.
Wir können bis auf die Dachterrasse steigen, bekommen einen Kaffee und haben einen phantastischen Blick auf die Berggipfel und die Vyrosschlucht.
Aktive Wanderer können von hier in die Schlucht hinab wandern und dann bis zum Meer hinabsteigen. Wir belassen es beim genießen, zumal sich die Berge immer mehr in dicke Wolken hüllen und ein ordentlicher Regenschauer nieder geht.
Nachdem wir uns an dem herrlichen Naturschauspiel satt gesehen haben, machen wir uns auf den Weg weiter nach Süden Richtung Areopoli.
Hier in den Bergen wächst ein stark duftender Strauch, es ist Eine Bergginsterart.
Wir halten noch an einigen Aussichtspunkten mit Blick über die Bucht von Kalamata bis hinüber zum westlichen Finger und erreichen am späten Nachmittag Areopoli.
Areopoli ist der Hauptort der Halbinsel Mani und bildet mit fünf kleineren Dörfern eine Ortsgemeinschaft. Diese traditionelle Siedlung, die zu den schönsten in Griechenland zählen soll, liegt auf 250m Seehöhe.
Wir finden auf dem Vorplatz des Gymnasiums eine Stelle zum Übernachten und begeben uns dann in das sonntägliche Abendtreiben des Städtchens.
Bei den vielen kleinen Restaurants und den leckeren Speisenangeboten fällt uns die Auswahl schwer, wir entscheiden uns letztlich für ein Restaurant mit Dachterrasse und genießen den Abend.
Der Stadtkern von Areopolis steht unter Denkmalschutz und das mit Recht. Wir sind gleich von seiner einzigartigen Architektur beeindruckt und fragen uns, wieso die meisten Häuser wie Wohntürme gebaut sind?
Es gibt mehrere Erklärungen dafür:
Die einfachste ist, diese Wehrturmbauart schützt vor den häufigen extrem starken Seewinden.
Eine weitere Erklärung kann sein, die
Kämpferische Natur der Manibewohner, aber auch die Jahrhunderte üblichen Blutrachegesetze. Die Männer der verfeindeten Sippen verschanzten sich in den Wohnburgen und bekämpften sich so lange bis eine Sippe ausgerottet war oder wegzog.
Aber auch im Befreiungskampf gegen die Osmanische Herrschaft spielten diese Wohnburgen eine große Rolle.
Heute setzt man diese historische Bauweise bei vielen neuen großen und kleineren Gebäude komplexen fort.
Der Freiheitskampf gegen die Osmanen fand seinen Anfang hier in Areopolis unter Leitung von Petros Mavromichalis, dessen mächtige Familie jahrhundertelang auf der Mani ansässig war. Für ihn wurde auf dem Marktplatz ein Denkmal errichtet. Er hisste hier auf der historischen Kirche am 17. März 1821 zusammen mit anderen Manioten die Fahne der Mani mit einem blauen Kreuz und der Losung ΝΙΚΗ Ή ΘΑΝΑΤΟΣ „Sieg oder Tod“) und gab damit ein Startsignal zum griechischen Freiheitskampf.
An der Sporthalle des Gymnasiums ist diese Losung groß angemalt.
Wir verbringen also den Abend in einem sehr geschichtsträchtigen griechischen Ort.
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