Dietmar und Geli Unterwegs

06. Juni 2024 Über die Berge nach Sparta

Es geht von der Bucht Fokiano  aus wieder schnell steil bergauf, in jeder Kurve einen anderen Traumblick aufs Meer.

Ein Blick von oben und zurück in die Bucht Fokiano

Die Landschaft ist karg, links und rechts uralte Olivenbäume. Plötzlich schaut uns ein scheues, weißes Schnäuzchen an.

Wir stoppen, fahren zurück. Hier geht das, es ist kaum Verkehr. Da stehen schon drei kleine Hunde auf der Straße und sehen uns erwartungsvoll an. Es wird alles herausgekramt, was entbehrlich ist und für Hundemägen verträglich und es wird alles mit Wasser gemischt. Dann streiten sich die drei ums Futter und wir fahren weiter. 

Auf dem Pass sind wir über 900 m hoch und die Temperatur ist erträglich.

Im nächsten Tal sind wir schon in Sparta, finden im Nachbarort einen Campingplatz und staunen, wir sind die einzigen Gäste. 

Sparta hatte wenige imposanten, antike Bauwerke und Tempel. Das bedeutende an der Stadt war die
Erziehung der Jugend in Sparta. 
Das als Agoge – Erziehung, Aufzucht, Zucht – bezeichnete Erziehungssystem Spartas war durch seine Strenge bekannt. Jeder männliche spartanische Staatsbürger, mit Ausnahme der vom König abstammenden, musste sie in körperlich anspruchsvollem Training absolvieren.
Wir suchen die antiken Stätten, die  Agora, den Marktplatz im antiken Griechenland, der als das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt dem gemeinsamen Austausch diente und die Stoa, der offene Raum zum Wandeln und diskutieren. 
Wir suchen lange und finden nur wenige sichtbare Überreste der einst so wichtigen Stadt der antiken Griechen. 
Die Geschichte Spartas ist die Geschichte des antiken griechischen Staates der Lakedaimonier. Er war der Hauptort  von Lakonien. 
Sparta war einer der mächtigsten Stadtstaaten im antiken Griechenland. Denn die Spartaner waren ein mutiges Volk von Kriegern. So hatte sogar das mächtige Athen Angst vor ihnen. Die meisten Spartaner trainierten ihr ganzes Leben lang, um zu unbesiegbaren Kriegern zu werden
Infolge des Sieges über Athen im Jahre 404 v. Chr. gelangten beträchtliche Reichtümer an Beute, persönlichen Zahlungen und Tributen nach Sparta. Allerdings wurden die Spartiaten in ihrem neuen Herrschaftsgebiet mit geistigen Strömungen konfrontiert, die für sie neu und ungewohnt waren und die sich nicht mit dem einfachen spartanischen Leben vertrugen. Korruption, Betrug und Intrigen, vor allem zur Beschaffung politischer Vorteile, gehörten zu diesen Untugenden. Einige spartiatische Führer hatten in den neu gewonnenen Gebieten plötzlich Freiheiten, die sie vorher nicht kannten ; kehrten diese Männer wieder in die Heimat zurück, so war es nicht einfach, sie wieder in das Leben der Gleichen zu integrieren.
Beispielhaft dafür ist die Entwicklung einiger Feldherren, die nach ihrer Rückkehr die Absicht laut werden ließen, die althergebrachte Ordnung in Sparta zu ändern. Das brachte Konflikte. 
Trotzdem gewann Sparta mit seinen Verbündeten noch viele Kriege. 
Sparta strebte an, seine Machtposition durch die Auflösung bestehender und durch die Verhinderung neuer Städtebündnisse auszubauen. Es traf dabei anfangs bei vielen Griechen auf Verständnis, da es sich propagandistisch geschickt als Bewahrer der Autonomie der einzelnen Gebiete  darstellte. So zwang Sparta Theben, seine Kolonien freizugeben, und Argos, seine Besatzer aus Korinth abzuziehen. Der Ruf Spartas als Beschützer der Autonomie nahm jedoch schweren Schaden, als es begann, sich in die inneren Angelegenheiten der Stadtstaaten einzumischen.
Die Besetzung der thebanischen Stadtburg Kadmeia  durch die Spartaner  im Jahr 382 v. Chr. rief in der ganzen griechischen Welt Entrüstung hervor und leitete den Sturz der spartanischen Hegemonie ein.  Gegner von Sparta schlugen 371 v. Chr. ein spartanisches Bündnisheer. Diese erste schwere Niederlage eines spartanischen Heeres in offener Feldschlacht erschütterte Spartas innergriechische Machtstellung für immer. Der Ruf der Unbesiegbarkeit war dahin, und über die Hälfte der an der Schlacht beteiligten Vollbürger war ums Leben gekommen – ein Aderlass, den Sparta nicht ausgleichen konnte.
Die Thebaner griffen Sparta danach zwar nicht direkt an, beendeten aber dessen Hegemonie über den Peloponnesischen Bund und befreiten Messenien. Danach marschierten sie 369 v. Chr. mit einem Heer in Lakonien ein und nahmen Sparta damit ein Drittel seines Staatsgebietes. Vor allem der Verlust Messeniens traf Sparta entscheidend. Sie ging aus dem Krieg demographisch, militärisch und vor allem politisch deutlich geschwächt hervor.
Aber auch Theben konnte nicht dauerhaft Spartas Rolle als Vormacht Griechenlands übernehmen. Als eigentlicher Sieger aus den griechischen Bruderkriegen ging vielmehr Philipp II. von Makedonien hervor, der Theben und Athen 338 v. Chr. entscheidend schlug und die makedonische Herrschaft begründete, die sein Sohn Alexander der Große  dann weiter ausbaute.
Das Gesellschaftssystem Spartas ging allmählich in eine engherzige, selbstsüchtige weniger Reicher  über. Im Innern krank und seiner Bundesgenossen beraubt, konnte sich Sparta seit der Schlacht bei Leuktra nie wieder zu seinem früheren Einfluss erheben.
Nach  der Unterwerfung ganz Griechenlands unter die Herrschaft Roms ab 146 v. Chr., teilte Sparta das Los der übrigen griechischen Staaten; jedoch soll den Spartanern von den Römern besondere Ehre zuteilgeworden sein: Sie blieben frei und leisteten nominell keine anderen als Freundschaftsdienste.
Einige traditionelle Gesetze, Regeln und Einrichtungen Spartas bestanden noch bis ins 5./6. Jh.n.Chr. fort; so sportliche wie musische Wettkämpfe. Das Christentum verdrängte durch Verbot schrittweise die letzten Reste dieser Bräuche.
1836 wurde auf dem südlichen Teil des antiken Stadtgebiets das moderne Sparta gegründet.

Vor dem modernen Stadion steht eine beeindruckende Statue eines spartischen Kriegers – das Leonidosmonument. 

Wir tauchen wieder ein in die Gegenwart und gönnen uns ein Eis.  
Der Campingplatz hat sich inzwischen mit einer Gruppe ungarischer Archäologiestudenten gefüllt, die ihre Zelte aufbauen und bis in die Nacht singen und schwatzen.

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