Dietmar und Geli Unterwegs

07. Juni 2024 Von Sparta nach Nafplio und zur Festung Palamidi

Es wird so heiß in Sparta, über  35 Grad. Da verzichten wir auf die Museen  und fahren lieber wieder über die Berge Richtung Osten nach Nafplio.   Der Weg ist nicht weit, nur 125 Km, dafür steil, über 850 m müssen wir hoch. Wie haben das früher die Spartaer Krieger zu Fuß mit ihren Ausrüstungen geschafft?

Über den Gebirgskamm hinweg eröffnet sich vor uns schon der Blick 

auf die Bucht von Nafplio, die Burg von Argos und die Festung Palamidi. 

Vor der Stadt machen wir noch einen Einkaufsstop und als wir aus dem Markt rauskommen gibt es trotz Sonnenschein dicke Regentropfen aus einer fetten, schwarzen Wolke. Da kein Wind ist, bleibt sie über uns stehen und lässt uns auf dem Parkplatz der Festung nicht aussteigen. Wir sitzen eine ganze Weile im Auto und warten, bis alles Wasser aus der Wolke raus ist. 

Dann starten wir unseren Rundgang über die Festung Palamidi. Die Festung liegt auf einem 216 Meter hohen Felsen gleichen Namens östlich von Nafplio. Sie wurde von den Venezianern von 1686 bis 1715 erbaut. Die Festung erhielt ihren Namen von Palamedes, einem Helden des Trojanischen Krieges. Dazu habe ich mir wieder ein kleines Buch gekauft. 

Nach der Eroberung Nafplios durch die Venezianer war der Bau einer strategischen Befestigungsanlage notwendig geworden. Der Bau stellte ein großes und ehrgeiziges Projekt dar. Die Kernanlage wurde in relativ kurzer Zeit von 1711 bis 1714 fertiggestellt. Durch die strategische Lage  konnte nun der Zugang zur Stadt, zum Hafen und zum Argolischen Golf kontrolliert werden.

Die scheinbar uneinnehmbare Festung wurde aber schon im  Jahre 1715 von den Türken überrannt. Unter osmanischer Herrschaft wurde die Festung mehrfach erweitert. Sie blieb bis ins Jahr 1822 unter ihrer Kontrolle.

Die Rückeroberung gelang den Griechen erst am 29. November 1822 in einem Handstreich mit rund 350 Soldaten. Die nur kleine türkische Besatzung der Festung gab ohne weitere Kampfhandlungen auf. 

Wir genießen die Ausblicke von hier oben über die Stadt, auf den Golf und die Gebirge. Von hier sieht man auch umliegende Burgen. 

Unten in der Stadt finden wir einen Parkplatz in der Nähe einer Strandbar mit Blick auf die Festung.

Von hier sieht man die 999 Stufen als Aufstieg zur Burg. Die Abendsonne strahlt die Festung wunderschön an. 

Zum Hafen hin  schlängelt sich von hier ein Uferweg zwischen Meer und steilen Felsen entlang bis zur Festungsinsel Bourtzi, die wie ein aufgetauchtes U-Boot vor Nafplio liegt. Der Weg ist eigentlich wegen Felssturzgefahr gesperrt, aber er ist so schön, dass nicht nur wir an dem geschlossenen Tor vorbei schlüpfen. 

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Festungsinsel Bourtzi.

Sie liegt in der Hafeneinfahrt und war früher ein Gefängnis.  Heute ist sie ein Luxushotel. 

Wir setzen uns an der Uferpromenade in ein Restaurant und genießen bei untergehender Sonne wieder den Blick aufs Meer, die Festungsinsel und die Berge. 

Nafplio ist bei Touristen eigentlich ziemlich unbekannt. Seine große Zeit begann, als es 1829 zur Hauptstadt Griechenlands erklärt wurde, nachdem das Land die osmanische Oberherrschaft abgeschüttelt hatte.

Nachdem Athen Hauptstadt wurde, versank Nafplio wieder in Vergessenheit. 

Inzwischen mausert es sich und wird wieder bekannt. 

Wir schlendern noch durch die nächtliche Altstadt, in der noch lebhaftes Treiben herrscht zumal gerade das Fußballspiel Griechenland – Deutschland läuft und in jeder Gaststätte ein großer Fernseher steht. 

Als wir uns unserem Parkplatz nähern, vermuten wir, dass dort abseits des Trubels himmlische Ruhe ist. Das war ein Irrtum. Unten in der Strandbar war Disko angesagt. Und so wie in der Stadt die Restaurants schlossen, kamen die Gäste in die Disko. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Morgens um 4.45 Uhr wurde der Musikschalter endlich ausgedreht, dafür begannen die Vögel zu zwitschern und die letzten Autos starteten. So ist südliches Leben. 

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