03. Juni 2016 Samarkand – Die alte Hauptstadt des Timurreiches
Die Nacht im Hotel war etwas durchwachsen, die Betten waren recht hart.Deshalb freuten wir uns sehr, als Dilshod kam und uns in die Vergangenheit seiner Heimat entführte.
Samarkand ist eine der ältesten Städte Zentralasiens. Ihre Entwicklung war immer eng mit den Geschicken der Seidenstraße und den politischen Verhältnissen in China verknüpft.
Die Herrscher der Timuridendynastie machten im 14. Jh. Samarkand zur Hauptstadt ihres Großreiches. Timur der Große scharte viele Wissenschaftler um sich und ließ verschiedene Medresen errichten, in denen nicht nur der Koran sondern auch viele Wissenschaften gelehrt wurden. Ulug Beg, der Enkel Timurs, war selbst Wissenschaftler. Seine Lieblingswissenschaft war die Astronomie. Viele seiner Berechnungen haben mit kleinen Korrekturen bis heute Gültigkeit.
Als Herrscher verdeutlichte er in der Größe und Pracht der Bauten seine Einstellung zu den Wissenschaften.
Wir können heute die Bedeutung der Stadt erahnen, die sie im Mittelalter in Zentralasien hatte, wenn wir staunend vor den auch mit UNESCO-Mitteln aufwendig restaurierten Baudenkmalen stehen. Besonders die riesigen blauen Melonenkuppeln und die mit blauen und türkisen Musterfliesen verzierten Gebäudefassaden werden wir in Erinnerung behalten. Dilshod erklärt uns in einer kleinen Werkstatt die aufwendige Arbeit der unterschiedlichen Kachelherstellung.
Hier in Samarkand gibt es keinen geschlossen Altstadtkern wie in Chiwa. Hier ist die Geschichte eingebettet in die moderne Großstadt. Immer wieder leuchten uns imposante blaue Kuppeln entgegen.
In den daneben liegenden hübschen Gaststätten mit Innenhof oder Terrasse lässt es sich gut entspannen vor dem nächsten Geschichtstrip.
Ein warmer Regenschauer reinigte die Luft und die 28 Grad danach waren sehr angenehm.
Ich konnte in einem Basar nicht widerstehen und habe mir ein Buch „Geschichten entlang der Seidenstraße “ gekauft. Nun bin ich sehr auf die Weisheiten des Orients gespannt.
Nach der vielen Geschichte lockte uns dann der Siyob- Basar. Aprikosen, noch leckerer als türkische, Tomaten, Gurken, Brot wechselten die Besitzer. Und vier Marktfrauen schwatzt mit uns über die Familien und sie wollten Fotos mit uns und von sich. Als wir dann unseren kleinen Printer in Gang setzten und ihnen die Fotos schenkten, waren sie begeistert.
Uns wurde aber auch bewusst, dass wir mit überschwänglichen Reiseberichten zurückhaltend sein sollten. Die Frauen erzählten uns, dass sie Tadschikinnen seien, aber nicht genug Geld hätten, um wieder einmal nach Duschanbe und in die Heimat zu reisen.
Die Nacht werden wir vor dem Hotel in unseren Autos verbringen, da brauchen wir keine Klimaanlage und die Betten sind uns vertraut.
In unser Hotel sind inzwischen drei verrückte tschechische Motorradfahrer eingezogen , die in der Mongolei waren und über den Pamir gefahren sind. Dann stand plötzlich ein deutsches Auto vor uns. Das Ehepaar will eine ähnliche Route wie wir fahren. Mal sehn, ob man sich wieder begegnet – spätestens nächstes Jahr in Bad Kissingen.
Und dann wollte noch eine Schar kleiner Jungen unser Gefährt besichtigen. Und Dilshod hat uns auch noch seine Verlobte vorgestellt.
Wir sind also hautnah in das Leben in Usbekistan eingetaucht.
Die Bilder sind einfach herrlich. Wie kann man nur so bauen!!!!!
Monika
Die Erlebnisse sind schon toll, ich glaube Geli kann eine
Reiseführer verfassen.
Also weiter so und bleibt alle Fit
Herzliche Grüße von Gü &Ga
Sehr, sehr schöne Reiseberichte – ich beneide Euch!