Dietmar und Geli Unterwegs

19. Juni 2016 Auf der Fernverkehrsstrasse M41 von Kalaikhum nach Khorog

Nach einer wunderbar entspannten Nacht in 1400 m Höhe bei angenehmen Temperaturen, totaler Ruhe und Vollmond .9.45 Uhr starten wir dann zu der 2. Fahrt durch das Panj -Tal.

Ein Tal, wie soll ich es beschreiben. Mir fehlen die Worte. Wir bewegen uns auf der Straße in Höhen von 1300m bis 2000m. Immer gurgelt der Panj mal reißend tief unter uns mal friedlich dahinplätschernd in Seebreite greifbar nahe, rechts von unsere Straße. Er ist der Grenzfluss. Gegenüber sehen wir die ganze Strecke Afghanistan.

Die Berge links und rechts sind vielleicht 3000 bis 4000m hoch und bilden ein enges Tal,ab und an den Blick freigebend auf schneebedeckten 5000er. Durch Gebirgsbäche werden die Felsen brüchig und es entstehen Rutschungsgebiete. Dort siedeln die Menschen links und rechts des Flusses sehr intensiv auf engstem Raum. Wir sehen die afghanischen Dörfer als Gesamtbild vom anderen Flussufer. Jeder brauchbare Flecken Land wird intensiv genutzt und mit Wällen vor Erosion geschützt. Die Kinder sind ausgelassen und fröhlich, spielen Fußball und baden wie in den tadschikischen Dörfern.

Und natürlich ist heute am Sonntag auch in jedem tadschikischen Dorf Fußballtag. Überall gibt es Fußballfelder. Nachmittags spielten die Kinder, danach die Erwachsenen. Abends um 18.30 Uhr müssen die kleinen Fußballer die Kühe nach Hause bringen. Ein toller Anblick: Jungen in Fussballersachen und hinterher die Kuh am Strick, die sie heim führen.

Auch Baden ist für die Jungen eine beliebte Sonntagsabwechslung.

Die Erwachsenen arbeiten derweil in den kleinen Gärten.

Scheinbar eine Idylle in dieser schroffen Bergwelt. Doch ist es die wirklich?

200 km Gebirgsstrasse lagen am Morgen vor uns. Auf einer Fernverkehrsstrasse, wir glaubten, ein Kinderspiel. Aber der Spielplatz war eng, holprig, oft ohne Leitplanke, mit hinterhältigen Abbrüchen und Wasserlöchern. Eine Fernverkehrsstrasse, die sich zu Hause keiner vorstellen kann, und hier fahren schwere Tracks mit Anhängern darüber.

Im TV gab es eine Sendung: „Die 10 gefährlichsten Straßen der Welt“. Bei diesen ist diese Straße nicht, aber vielleicht ist sie die 11.

Diese Straße ist die einzige Verbindung zwischen Dushanbe und Khorog.

Hier kann nichts schnell mal von A nach B gebracht werden, einer ins Krankenhaus transportiert werden oder sonst etwas erledigen.

Das Leben der Menschen wird spartanisch einfach sein. Hierher kann jeder nur das Notwendigste bringen.

Jetzt verstehen wir unseren Begleiter, warum er nach seiner Deutschlandreise 5 Tage in Dushanbe auf uns gewartet hat und nicht nach Hause gefahren ist. Hier überlegt jeder vor einer Reise was brauche ich, was muss ich alles mitnehmen, habe ich nichts vergessen.

Wir können nur Hochachtung für die Menschen und ihr schweres Tagewerk in dieser zwar wunderschönen aber für uns so anstrengenden Gebirgswelt empfinden.

Doch die Menschen machen einen glücklichen, zufriedenen Eindruck.

Hier kann man sich, wenn man will, nach dem Sinn des Lebens fragen. Was braucht der Mensch zum Leben und zum glücklich sein?

Wir sind jetzt erst einmal alle glücklich, einen Schlafplatz gefunden zu haben.

 

Kinder baden in Afghanistan und winken uns zu

ein Wahnsinn was die LKW-Fahrer hier leisten

warten am Kontrollposten
am „Schalter der Essenausgabe“


unser Übernachtungsplatz in 2000m Höhe,ca. km vor Khohorg

  1. Bei der tollen und aufregenden Beschreibung freuen wir Uns schon auf die Bilder und wünschen Euch allen weiterhin viel , viel Glück auf Eurer
    Abendteuerreise!
    Birgit&Frank aus dem grünen Berlin!!

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