Dietmar und Geli Unterwegs

20. Juni 2016 Khorog – das urbane Zentrum des Pamir

Das dörfliche Leben hat schon lange vor unserem Aufstehen begonnen. Der Himmel ist strahlend blau wie jeden Morgen. Die Schneegipfel schauen zu uns herab. Unser Begleiter hat Unterkunft bei einer Familie im Dorf gefunden, da wir in der Dunkelheit nicht weiter wollten.Die am Vorabend bis in die Nacht hinein erfolgte Reparatur an der Ladeflächenaufhängung eines unserer Fahrzeuge erwies sich bei der schweren Piste als erfolgreich.

Wir fahren jetzt am frühsommerhochwasserführenden Panj entlang, immer in gleicher Reihenfolge: Rechts Afghanistan, Mitte Panj, links Tadschikistan. Wir sind über 2000 m hoch und das Tal beginnt sich zu weiten. Die Wiesen und Weiden direkt am Fluss sind noch überflutet. Sicher eine gute Futterreserve für den Sommer und Herbst.

Wir erreichen Khorog mit seinen 28 000 Einwohnern, das quirlige urbane Zentrum des Pamir, in dem alles hergestellt und gehandelt wird, was zum Leben notwendig ist. Hier gibt es medizinische Versorgung, Hotels, Banken, alle Bildungseinrichtungen bis zur „Universität of Central Asia“, eine im Aufbau befindliche länderübergreifende Hochschule für Zentralasien. Und Khorog ist die Drehscheibe für den Pamirtourismus. Hier werden die meisten Touristen mit dem Flugzeug von Dushanbe eingeflogen und dann mit Jeeps und Guides durch den Pamir gefahren.

Solche Selbstfahrer, wie wir, gibt es nur wenige.

Wir treffen uns hier mit Herrn Sherali, mit dem wir per Internet die Organisation des Tadschikistanabschnittes gestaltet haben, was ja bis jetzt auch alles top funktioniert hat.

Unser erster Stadtbummel heute war wieder ein Ereignis. Bernd wollte das Theater (schon allein das übersteigt meine Vorstellungskraft – ein Theater im Pamir) besichtigen. Etwas zögernd gingen wir mit.

Aber welche Freundschaftslawine dann losdonnerte, das ist wieder nicht in Worte zu fassen. Ein Mann sprach uns an, wir stellten fest, dass er laut Fotos zu den Schauspielern gehörte und er lud uns zum Tee ein. Wir sagten zu, gingen mit in sein Büro und dann stellte sich heraus, dass er der Theater- und Museumsdirektor ist. Wir haben bestimmt über eine Stunde in englisch und russisch erzählt und gelacht und uns für morgen zum Museumsbesuch verabredet, dabei auch noch etwas gegessen,Kaffee und auch Vodka getrunken und auf die Freundschaft angestoßen.

Anschließend spazierten wir durch den Park mit einem Temperaturgefühl wie in Südtirol, nur die Berge sind gewaltig höher. Am Panj saßen wir zum Abschluss in einem Terassenrestaurant. Ich bekomme es im Kopf nicht hin, irgendwo in Zentralasien im Pamir auf dem „Dach der Welt“ zu sitzen und mich wie in Italien zu fühlen. Da fehlen wohl noch ein paar Gebirgswindungen um das zu ändern.

Gespräch mit Herrn Sherali,mein Organisationspartner vor Ort,Kontakt seit Sept.2015

unser Gästehaus in Khorog
Arbeitszimmer des Direktors
am Tisch des Theaterdirektors

das Theater


die Reparatur war erfolgreich

Ein Kommentar

  1. Hallo,

    ich bin ganz beeindruckt von Eurer Reise durch Tadjikistan.

    Könnt Ihr mir freundlicherweise die Adresse von Herrn Sherali nennen, mit dem Ihr die Tour geplant habt. Wir möchten gerne mit dem Rad durch den Hochpamir fahren und suche noch eine dort ansässige Agentur, die uns bei der Planung und Durchführung behilflich sein kann. Wir benötigen einen Fahrer und ein Fahrzeug für das Gepäck.

    Grüße aus Frankfurt am Main

    Jens Arend

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