Dietmar und Geli Unterwegs

24. Juni 2016 Am Wakhan-Korridor

An unserem südlichsten Schlafplatz geben sich schon am frühen Morgen die Bauern die „Schaufel“ in die Hand. Der Kampf um das wenige Wasser für das nahe liegende Dorf hat begonnen. Wer zuerst da ist, reguliert den Wasserfluss in seine Richtung. Wir genießen die morgendlichen Blicke auf Pamir und Hindukusch und suchen nach dem Losfahren den südlichsten Punkt unserer Reise: Koordinaten

N : 36 40 27

O:71 42 45

Nun geht es wieder in nördliche und östliche Richtung.

Nach 30 km sehen wir in der Ferne den Pik Karl Marx

6723 m und den Pik Engels 6507 m hoch.

In Vichkut biegen wir links in die Berge ab. Auf einem halsbrecherischen Gebirgssträsschen kommen wir bis in 3211 m Höhe. Der Blick über die Festung, die majestätisch auf einem schmalen Felsvorsprung thront, zum Hindukusch und zu beiden Seiten ins Panjtal ist atemberaubend. Die Burg wurde im 3 Jh. vor Chr. erbaut und diente als Wehrburg und Zufluchtsort. Noch weiter in den Bergen liegt die heiße Quelle „Bibi Fotima“, sie ist etwa 40 Grad warm und hat ein sehr angenehmes Wasser. Leider kann man nicht lange darin verweilen.

Mit weitschweifenden Blicken geht es wieder bergab.Wenige km weiter, im Dorf Yamg wird in einem Museum ein altes Pamirholzhaus mit all seiner Symbolik gezeigt. Jeder Balken und jede Säule hat eine andere Bedeutung. Außerdem berichtet die Ausstellung über das Leben und Schaffen des Gelehrten Muborak Wakhoni. Er lebte in diesem Dorf und war der Grossvater unseres Erzählers. Nach der Führung lud er uns noch zum Tee ein.

Nur gut, dass wir uns für diesen längeren Weg entschieden haben. Die Fahrt hier im Süden des Pamir ist ein beeindruckendes Erlebnis. Wir haben eine Sicht über 100 km von Ost nach West durch einen grossen Teil des südlichen Panjtales. Das Tal ist hier sehr breit und die Berge links und rechts wechseln ständig ihre Farbe von dunkelrot bis schwarz und am anderen Ufer hellgrau.

Von afghanischer Seite blicken aus der zweiten Reihe hohe Eisriesen herüber, die immer dann zu sehen sind, wenn ein Zufluss in den Panj einmündet und das Seitental den Blick nach Süden freigibt.

Nach 9285 km von zu Hause und dann 120 km heute erreichen wir die Stelle, wo der Panj beginnt und seine beiden Quellflüsse Pamir und Wakhan sich vereinen. Hier beginnt der Wakhan-Korridor, der 1893 Russland von Indien trennen sollte.

Jeder Meter Boden atmet hier Geschichte, die hoch interessant ist. Bevor uns nun unser Weg nach Norden führt übernachten wir noch in Langar und werden mit einem überaus köstlichen Abendmenü bewirtet.

so dicht an Afghanistan, wir empfangen ihr Netz

Blick zum Hindukusch

ein Waschbecken ohne Anschluss


unser Führer Donish und der Fahrer Chold

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