Dietmar und Geli Unterwegs

05. Juli 2016 Dem Regen entfliehen in die Berge

Das Frühstück in unserem Hotel ist überaus reichlich, wenn auch für uns Mitteleuropäer etwas ungewohnt – ein reichlicher Teller gebratene Nudeln darauf ein gekochtes Ei, dazu Gurken-Tomaten-Salat, frische Melone und die üblichen Frühstückszutaten. Eigenartig in allen zentralasiatischen Ländern, es gibt zum Essen oft kein Messer, den Grund haben wir noch nicht erfahren. Vielleicht weil die Einheimischen alles mit Brot aufnehmen und nicht so mit dem Messer schmieren wie wir?

Unsere überaus freundliche Chefin des Hotels wünsche uns eine gute Reise und alles Gute.

Die Ausfahrt der Autos aus dem tiefen Hof gestaltete sich ziemlich schwierig. Der „halbe“ Markt musste erst mal abgebaut, parkende Autofahrer herangehupt und gegen die Einbahnstraße heraus gefahren werden. Bloß gut, dass es heute nicht heiß war, sonst wären alle schon das erste mal schweissnass gewesen. Es kann losgehen. Zuerst wurde bei Regen ein guter Bäcker gesucht, dann brauchten wir Gas und Diesel. Es musste eine Gaspromtankstelle mit Kartenzahlung sein. Die war außerhalb der Stadt auch zu finden, doch das Kartenlesegerät war defekt. Man sollte nie zu viel auf einmal in dieser Region wollen. Dafür bekamen wir eine „tolle Vorortpfützenstrasse“ als Zugabe.

Wenn wir durch das Land fahren, werden überall Unmengen von Melonen angeboten – Zentralasien, das Land der Millionen Melonen. Wo wachsen sie und wer isst die alle? Was passiert mit den nicht verkauften? Eine ganze Melone kostet nicht mal 0,50 €.

Es gibt viele Dinge, die wir bestaunen, die uns verwundern, die wir nicht verstehen.

Heute in Özgön oder Uzgen sahen wir nicht nur Denkmale für die gefallenen Soldaten des 2. Weltkrieges und des Afghanistankrieges sondern auch eines lokalen Konfliktes 1999 – 2000 in Batken. Was ist da geschehen? Wir wissen es nicht. Und wir spüren, dass hier überall der Frieden eine sehr fragile Angelegenheit ist, auch wenn die Menschen zu uns als Gäste so überaus freundlich und herzlich sind, hier in Kirgisien wie bisher überall.

Und das war ja nicht der einzige Konflikt in den letzten Jahren in diesem Gebiet. Die scheinbar errungene Freiheit birgt viele Probleme und bringt nicht immer gute Berater.

Wir spüren von all dem nichts, nur manchmal stoßen wir auf solche Hinweise.

Hinter Uzgen steigen die Berge wieder an zur Ferganakette mit über 3000 m. In einer Kurve auf regennasser Straße überholt uns ein PKW, kommt beim Einlenken ins Schleudern, dreht sich dreimal, spritzt uns Steine entgegen und bleibt auf der Wiese stehen. Adrenalinschock! Dietmar hat alles unter Kontrolle! Anhalten! Schauen! Den drei Jugendlichen ist nichts passiert, unserem Auto auch nichts, deren Auto ist ziemlicher Schrott, einheimische Helfer sind da, wir fahren weiter. Glück gehabt!

In den beginnenden sanften Bergen in 1274 m Höhe finden wir auf einer großen Wiese mit herrlichem Rundblick einen kühlen Schlafplatz. Entspannen! Die kirgisischen Autofahrer sind wirklich spezieller als ihre bisherigen Kollegen in den anderen Ländern.


  1. Hallo Familie Meischner, hier ist wieder der Fan aus HY.
    Letztens war ich doch einigermaßen irritiert, waren doch Kommentare verschwunden, und an anderen Erlebnistagen wurden Bilder sichtbar. Vielleicht habe ich auch etwas nicht richtig gemacht.
    Die wunderbaren Aufnahmen der verschiedenen Gebirgszüge zeigen so unterschiedliche Farbnuancen, was hat doch die Natur so geschaffen. Und im Hintergrund die riesigen weißen Bergmassive. Welch eine Pracht!
    Ich muss immer wieder an unsere Kaukasusreise 1970 denken. Da konnten wir in weiter Ferne den schneebedeckten Elbrus sehen, und damals für uns unerreichbar den Ararat in der Türkei.
    Heutzutage alles kein Problem mehr.
    Ich könnte schon etwas neidisch werden, wenn ich Ihre Berichte lese.
    Nun wünsche ich Ihnen weiterhin erlebnisreiche Tage und unfallfreie Weiterfahrt.
    Heidi K.

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