Dietmar und Geli Unterwegs

12. August 2016 Auf dem Tschysky Trakt an die mongolische Grenze

Unser Wunsch, heute Morgen einen Blick zur Belucha zu erhaschen, ging nicht in Erfüllung obwohl die Sonne schien. Alle Berge über 3000 m waren in dicke Wattewolken gepackt. Also nur noch einen Blick auf den heiligen Zusammenfluss von Katun und Tschuja. Wir sind jetzt 743 m hoch und verabschieden uns von der Katun und folgen dem Чуя nach dem der Trakt benannt ist. Auch dieses Tal ist ein wahres Urlaubsparadies für Angler, Zelter, Wanderer, die noch keine Animation und kein Hotel brauchen, sondern die Romantik einfacher Hütten und Banjas lieben. Überall entstehen solche kleinen Ferienhäuschen, der Tourismus hält Einzug. Die Natur ist üppig grün, wild und urwüchsig. Je höher wir kommen um so flacher wird das Flussbett und Hochmoore breiten sich aus. Ständig huschen kleine Erdhörnchen über die Straße, Murmeltiere hören wir pfeifen. Sicher leben hier viele Tiere in dem Walddickicht.

Unmerklich steigen wir bergan, nach zwei Stunden sind wir schon 1750 m hoch. Wir sind in der Hochgebirgsregion des Altai angekommen. Der Blick weitet sich auf einem riesigen Hochplateau, die Bäume werden weniger und hören dann ganz auf. Es ist nur noch Hochgebirgsgraslandschaft und der Blick schweift in alle Richtungen zu den über 3500 bis 3900 m hohen Gipfeln und Gletschern.

In der Mitte der Hochfläche scheint die Sonne und rings um uns türmen sich gigantische schwarze Wolkenberge auf, die die Gipfel weiß bepudern. Der Regen Strecke seine schwarzen Tentakeln nach uns aus und Gott Donath oder Tengri trommelt ein bisschen dazu. Das ganze Wetterspektakel wird von bunten Farbtupfern der Hausdächer unterbrochen, rote ,grüne, blaue neue Dächer und Häuser. Hier ist alles modern, Internet, 3 G-Netz, neue Autos, die von jungen Frauen gefahren werden. Wir sind nicht am äußersten Zipfel der Zivilisation, wir sind in der Moderne.

Weiter rasen wir über den TT, spielen Haschen mit dem Regen und wollen in die Mongolei zur Sonne.

16.20 Uhr sind wir an der Grenze hinter Tašanta, zu spät. Vor uns stehen zu viele Autos. Wir kommen bis 17 Uhr nicht mehr in den Abfertigungsbereich.

Also direkt vor dem Schlagbaum in 2111 m Höhe warten auf den nächsten Morgen und es wird eine kalte Nacht. Um 22 Uhr sind gruselige 5,9 Grad mit fallender Tendenz. Da helfen nur heißer Tee und der Daunenschlafsack. Gute Nacht!!!😨😨😨

Morgen geht die Straße als westmongolischer Trakt weiter.

 



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