Dietmar und Geli Unterwegs

14. August 2016 Wasserdurchfahrprüfung bestanden

Die Wieder Sonne, der Tag verspricht schön zu werden. Die schwer beladenen LKW ziehen schon an uns vorbei. Mit dem Fernglas erkennen wir, sie haben riesige Steinkohleplatten geladen. Das sieht aus, als würden sie im Tagebau abgemeißelte und in diesen großen Blöcken verladen. Was für eine Schwerstarbeit!!!Wir lesen nach, dass die Mongolei sehr viel Steinkohle und andere Bodenschätze hat, die aber erschlossen und abgebaut werden müssen. Das Land und seine Bewohner könnten damit sehr wohlhabend werden.

Wir fahren lange in der Auenlandschaft und sehen ein Vogelparadies mit Reihern, Kormoranen und vielen anderen Vögeln.

Mitten in den Bergen entdecken wir zwei Industrieanlagen. Was wird sich dort befinden? Die Transportwege dahin sind die gleichen Pisten, die wir nutzen. Ob aus einer die Kohle kommt?

Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, die Gesteine wechseln oft die Farben von dunkelrot zu orange bis grün und grau. Von den Hügeln blickt man in weit ausladenden Becken, hinter den Hügeln wieder schneebedeckte Gipfel. Das wechselt ständig bei dem Auf und Ab der Strecke.

Nach zwei Stunden Fahrt haben wir erst 58 km geschafft.

Vor uns liegt im Tal der Achit Nuur. Er ist ein Süßwassersee und soll sehr fischreichen sein.

Wir biegen vor dem See rechts ab und fahren an seinem schilfüberwucherten Abfluss entlang durch uralte Kraterkessel. Die Piste wird immer enger und überwucherter. Obwohl das Navi uns sagt, wir seinen auf dem rechten Weg und uns Einheimische das auch noch bestätigen, kapitulieren wir an einer sumpfigen Stelle und fahren die 15 km zurück.

Unten am See gibt es einen sicheren Überweg.

Unsere Piste führt uns jetzt in die Berge. Der nächste See ist ausgetrocknet. Dann kommt eine erste Furt, die keine Schwierigkeit darstellt.

Unterwegs treffen wir einen Motorradfahrer aus Kanada, mit dem wir schon eine Nacht zusammen in einem Hotel in Kasachstan verbracht haben. Was für eine Wiedersehensfreude.

Am nächsten malerischen See umsäumt von weißen Jurten sehen wir noch seine Fahrspuren im Sand. Die Motorradfahrer haben es auf den Pisten viel schwerer als wir.

Auf einer großen Steppenwiese weidet eine Herde Kamele, die ersten, die wir in der Mongolei sehen.

Wieder blicken wir von einer Anhöhe auf einen ausgetrockneten See, nur in der Mitte eine Restpfütze Wasser. Welche Piste nehmen wir für die Weiterfahrt?Hinweisschilder sind nur sehr spärlich vorhanden. Wir nehmen die nach links führende, so empfiehlt es das Navi. Aber auch ein Navi ist nicht immer das Schlauste, denn das ist genau die Strecke, aus der die ganzen kleinen Gebirgsflüsse kommen.

Die erste Furt meistern wir mit Bravur, vor der 2. warten wir respektvoll bis andere Autos vor uns die Furt queren und uns den Weg zeigen. Bei der 3. werden wir wagemutig, probieren es allein und E. versinkt mit der Hinterkarre in den Fluten, die Vorderräder drehen frei. Panik nein, aber was nun??? Zwei mongolische Motorradfahrer zeigen D. den Weg durchs Wasser, sie steigen in die Fluten und prüfen den Untergrund. D. holt den Bergegurt raus, die Männer legen ihn bei E.s Auto an. E. springt in U-Hose durchs Wasser. D. startet den ersten Versuch, er wühlt sich im Flusssand mit allen 4 Rädern ein – aus. 2. Versuch – E. Vorderräder greifen nicht, die Hinterräder sinken tiefer. D. fährt durchs Wasser hinter E. 3. Versuch von hinten. Auch missglückt. Wieder nach vorn. D. sucht eine neue Stelle zum starten. Durch das viele Hin und Her hat sich E. Auto etwas verschoben und die Vorderräder haben Bodenberührung. Wieder Anlauf,nun mit einem kräftigen Ruck und diesmal bewegen sich beide Autos und E. kommt aus dem Wasser. Uff, geschafft. Alle atmen erleichtert auf. Es ist inzwischen 19 Uhr und das Abendgewitter ist im Anzug.

Wir versorgen unsere Helfer mit heißem Tee und trockenen Sachen und natürlich auch Barem und noch einigem. Sie zeigen uns den weiteren Weg und warten an der nächsten heiklen Furt auf uns.Dann verabschieden Sie sich. So eine selbstlose Hilfe in diesem eiskalten Wasser. Wir sind beeindruckt und so froh.

Als wir dann weiterfahren stellen wir fest,das vorderes Kennzeichen von D. fehlt.Verloren auf den Rüttelpisten!

Wir queren noch vier weitere Wasserläufe, das reicht für heute. Da hinter uns das Gewitter immer näher rückt, sehen wir zu, dass wir einen höheren, wasserfreien Standplatz erreichen und auf den überstandenen Schrecken mit Sekt anstoßen!

Das Gewitter bricht los. Wir sind im Trocknen. Das war ein Tag!!! Nach dem Gewitter gibt es einen Mondregenbogen. So etwas habe ich noch nie gehört oder gesehen. Oder war es der Heiligenschein unserer rettenden Engel?






  1. Mir ist es durch und durch gegangen, und bin froh
    das alle es geschafft haben, und die Fahrt weiter
    gehen kann.Und es ist doch super das es noch Menschen
    gibt, die so selbstverständlich helfen .Toll liebe Grüße Günti&Gabi

  2. Hallo Ihr Abenteurer!
    Mannomann war das jetzt wieder eine spannungsgeladene Lektüre! Aber genau das Richtige für mich. Ich glaube, ich werde heut Nacht von dieser Furtueberquerung traeumen.
    Heidi K.

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