Dietmar und Geli Unterwegs

23. August 2016 Eine moderne Werkstatt und ausgezeichnete Monteure in Sibirien 

Über unserem Schlafpatz in einem sibirischen Kiefernwald hat sich Regenwetter bei 13 Grad ausgebreitet. Ich komme mir wie zu Hause vor. Die Butterpilze neben uns dürfen stehen bleiben, wir wollen heute in Ulan Ude im Hotel schlafen. Als wir den dichten Wald verlassen, sehen wir schon das Khamar Daban Gebirge, welches mit seinen bis über 2300 m hohen Gipfeln den Baikalsee südlich umfasst.

Nach 10 km Traumstrasse ab der Grenze, hoppelt sich der Asphalt wieder ein und wir haben noch ein bisschen Mongoleierinnerung etwa 100 km weit.

Hier begegnen wir der Selenga wieder, die hier schon beachtlich breit ist. Mit der Brücke über sie beginnt wieder eine gute Landstraße.

Doch jetzt will unser Auto nicht mehr es hat die Sch… voll oder besser die Gelenke ausgeschlagen. Es klappert und quietscht und brüllt. Wir fahren nur noch mit 50 km/h, bremsen nur noch mit der Handbremse und schleppen uns so bis Gusinooszersk. Hier in einer 100 000 Ew. zählende Stadt gibt es eine ausgezeichnete, moderne Werkstatt, mit Fernsehraum für die wartenden Kunden. Und wir kommen ohne Termin sofort dran. Die Monteure erkennen die Probleme auf Anhieb, bauen die kaputten Teile aus, ordern per PC neue und lassen Sie aus dem 100 km entfernten Ulan Ude bringen. Alle Achtung!!! Erneuert werden müssen das Radlager vorn links, es hat mehrere cm Spiel, und die Kreuzgelenke von der Kardanwelle. Durch das ausgeschlagene Radlager verklemmten sich die Bremssteine und schliffen starke Riefen in die Bremsscheibe. Diese wurde sofort in der Werkstatt auf einer Drehbank plan gedreht.

Auch B. nutzt gleich die Gelegenheit zur Überprüfung des Radsturzes der Vorderachse. Dabei wurde festgestellt, dass die Buchsen der oberen Dreiecklenker beidseitig ausgeschlagen waren. Kein Wunder, dass sich die Innenseiten der beiden Vorderreifen auffälligen Verschleiß zeigten.

Die Spur wurde anschließend neu eingestellt und ein Ölwechsel durchgeführt.

E&F haben inzwischen das Hotel gebucht und wir schicken Sie als Vorhut zum Betten anwärmen und Kultur ausfindig machen. Wir brauchen jetzt etwas für Geist und Seele.

Gegen 19 Uhr fahren wir mit einem Handwerker zum Bankomaten um Rubel zu holen.Sie wollen Bargeld, verständlich! 20 Uhr kommt auch B. Auto wieder von der Runderneuerung aus der Werkstatt. Alle haben für uns Überstunden gemacht. Und wieder einmal vielen Dank!!!

Jetzt starten wir die 100 km nach Ulan Ude.

Um 22 Uhr ist das Hotel erreicht, wir checken ein und finden dann noch einen Italiener. Alle sind glücklich😝😀😀

 


 





7 Kommentare

  1. Auch von mir wieder mal ein Lebenszeichen, Deine Reiseberichte liebe Angelika sind ja überwältigend und dazu die passenden Fotos, das Foto mit den Fingern im Radlager?
    ist trotz der Dramatik auch lustig!!!!! manomann was Ihr so alles aushaltet und Euch immer wieder an schönen Perspektiven orientiert!!! Meine Geographie- und Geschichtskenntnisse werden auch durch Deine Berichte wunderbar erweitert bzw. aufgefrischt. Der mongolische Spruch mit der „Angst“ ist ja wie auf Euch zugeschnitten. Beim Lesen ist immer wieder auch mein Wunsch “ Ihr schafft das“ Ich freu mich schon mit Euch, wenn der Baikalsee vor Euch lieg. das Ziel !!!!““ und natürlich auch auf das Wiedersehen, Du fehlst uns eh, liebe Angelika! Also weiterhin gute Reise, für die ganze Reisegruppe und natürlich besonders für Dich und Dietmar , grüßt mir den Baikalsee!!!
    weiterhin Glück, weltmännisches Geschick und natürlich auch viel Fröhlichkeit
    wünscht Euch herzlich
    Ilse

  2. Mein lieber Scholli, solch einen Materialverschleiß sieht man wirklich selten.
    Die Monteure haben ihre Arbeit wirklich gut gemacht, schön dass Ihr auch solche tollen Werkstatt-Erlebnisse dokumentiert.
    Nun kann es ja mit neuen Lagern und eingestellter Spur für Euch gut weitergehen! Das wünschen Euch
    Conni und Rainer

  3. Hallo Familie M.,
    Vielen Dank für die Infos über M., Sie wissen schon…
    Jetzt traue ich mich auch wieder Ihre Abenteuer zu kommentieren. Also die Mongolei haben Sie mehr oder weniger gestreift (das Land interessiert mich sehr) und nun lockt der Baikalsee. Ich kann es auch kaum erwarten Ihre Berichte von dort zu lesen. Es muss ein unbeschreibliches Gefühl sein, diesen See zu erleben.
    Na dann geben Sie mal schön Gas (aber nicht blitzen lassen), dass Sie bald dort ankommen.
    Weiterhin gute Fahrt im fernen Sibirien.
    Ihr Fan Heidi K.

  4. Guten Tag hier schreibt Sebastian Balla der Neffe von Klaus Lorenz , habe die vielen Bilder angeschaut und die erlebten Abenteuer gelesen. Sehr interessant…. weiterhin viel Spaß auf eurer Tour und liebe Grüsse von der Familie Balla (auch von Moni und Josef 🙂 )

  5. ihr Lieben Pistenkutscher,
    Gott sei Dank seid Ihr wieder in Russlasnd, und sogar in Sibirien, wo Menschen besonders gastfreundlichen und herzlichen Charakters wohnen.
    Natürlich kommt die Technik auch an ihre Grenzen, besonders dann, wenn sie für glatte Straßen konzipiert ist. Aber die sibirischen Handwerker sind auch Meister: Sie können, wie das russische Sprichwort besagt, auch einen Floh mit Hufeisen beschlagen. Da wird doch wohl Euer UFO die leichtere Übung sein!!
    Nun, Ihr seid ind Sibirien, Ende August ist schon spürbar Herbst. In einem Monat wrd es schneien. Na ja, das werdet Ihr auch noch erleben. Sibirien ohne Schnee und Kälte?? Unvorstellbar. Ihr müsst schon das Klischee erleben.
    Bleibt gesund, ein Teilewechsel wie beim UFO ist nicht so ganz einfach.
    Liebe Grüße aus Threna

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