03. Juni 2018 Noch 2.000 km bis zum Amur
Ein russisches Sprichwort sagt: „Hundert Rubel sind kein Geld, hundert Jahre sind kein Alter, hundert Kilometer sind keine Entfernung.“
Noch an keinem Tag unserer Reise ist uns das so bewusst geworden wie heute. Wir starten am km 107 der M58 und landen abends am km 788 nach 10 Stunden Fahrzeit nur durch Gebirge, ähnlich dem Schwarzwald, nur viel ausgedehnter immer zwischen 450 und 1000m Höhe. Die Berge ringsum sind bis 1600 m hoch. Es regnet immer wieder, die Temperaturen liegen zwischen 9 und 14 Grad.
Rechts und links der Straße gibt es kilometerlange, riesige Brandflächen. Erstaunlich, wie die Natur diese Narben durch frisches Grün heilt. Nach 528 km die erste Tankstelle mit einem Café, endlich Pause. Die Cafés sind alle mit viel bunter Blumendekoration gestaltet, sicher ein Mittel gegen die Winterdepression. Die Transsibirische Eisenbahn verläuft ab Tschita etwa 50 km südlich des Sibirischen Trakts. Vielleicht sollte das bis Chabarowsk so gehen. In Sretensk, einem Städtchen südlich der M 58, war 1897 die Bahnlinie erst einmal zu Ende.
Von Wladiwostok reichte sie vorerst nur bis Chabarowsk am Amur. Die rund 2000 km dazwischen mussten die Reisenden bis 1903 im Winter per Schlitten und im Sommer per Schiff 🚢 auf den Flüssen Šilka und Amur überstehen. Ich stelle mir die Reisebedingungen vor!!!😮😮😮
Das Aus kam für die Stadt, als die Bahnlinie 80 km westlich nach Norden gebaut wurde und dort die Verbindung nach Chabarovsk entstand. Wir können in heutiger Zeit auf einer fantastischen Wellenschaukelstrasse reisen, dürfen darauf bloß nicht zu schnell werden und müssen vor jeder Welle bremsbereit sein, damit es uns nicht aushebt, die Federn brechen oder wir ins Schleudern kommen.
Die Blicke über mehr als sieben Bergketten wären traumhaft gewesen, wenn nicht Wolken, Regen, Nebel alles in ein trübes Einheitsgrau getaucht hätten. Nach 9687 km von zu Hause entfernt erreichen wir die westliche Grenze der Amurskaja Oblast und sind damit in der dritten Großregion Sibiriens, dem Fernen Osten, also östlich der Mongolei und nur noch 60 km von der chinesischen Grenze entfernt. Trotzdem fahren wir immer auf unseren heimatlichen Breitengraden. Nach 681 km Fahrt fast ausschließlich durch Wälder mit nur 3 gesichteten Ortschaften, finden wir an einer Kreuzung mitten im Wald eine große, gepflegte, moderne Raststätte mit Hotel, Café, Duschen, WC, Waschmaschinen, Magasin, also alles, was die Trakerfahrer oder wir Verrückten 😜 so brauchen.
Noch zwei Tagesreisen durch Ostsibiriens Wälder liegen vor uns, dann haben wir den längsten Fluss Russlands, den Amur erreicht mit 4440 km Länge.
Liebe Meischners, Gratulation, dass Sie gut angekommen sind Es ist schon wirklich toll, was Sie leisten Noch weitere schöne Tage, gute Heimreise und bis bald in Berlin
Ihre Haucks
Vielen Dank liebe Fam. Hauck, ja es ist schon sehr beeindruckend in dieser Stadt und dem vernöstlichsten Punkt unserer Reise zu sein!
Gesten konnten wir bei einer Bootsfahrt diesen Eindruck so richtig genießen. Obwohl wir viele Bilder eingestellt haben können diese nur einen kleinen Eindruck des Erlebten vermitteln.
Am Montag werden wir diese interessante Stadt verlassen. Es werden die nächsten Ziele angesteuert Bei einem Besuch in Berlin gibt es dann viel zu erzählen!
Liebe Grüße
Hallo ,Ihr Lieben, mit großer Spannung haben wir heute die letzten
Berichte gelesen und wieder waren wir beeindruckt, was Ihr erlebt
und gesehen habt. Es ist immer sehr interessant. Und wir freuen,
dass es euch gut geht. Weiterhin tolle Eindrücke wünschen euch
die drei Mortkeraner