12. Juni 2018 Den östlichsten Punkt der Reise verlassen
Unsere Schlafplätze sind optisch nicht idyllisch, aber wir stehen immer sicher zwischen vielen LKW und schlafen wie die Murmeltiere. Bevor wir losfahren gibt es wieder viele Interessierte an unserem Auto und an unserer Reise.
Unterwegs halten wir in einem kleinen Dorf an einem „24 ч-продукты-магазин“. Wir bezahlen mit Karte, aber neben dem Kartenlesegerät liegt noch der Taschenrechner und für alle Fälle, wenn die moderne Technik komplett versagt, der sichere, immer funktionierende Abakus. Der erste, den wir auf unserer Reise noch finden. 28 km vor Chabarowsk und bei der Ost-Nord-Umfahrung der Stadt kommen wir an die östlichsten Punkte unserer Reise: O 135‘ 08“19
In Chabarowsk senden wir den Blogbeitrag von gestern ab, dabei sind wir in eine Wolke von Pappelbütensamen eingehüllt. Das erinnert uns an zu Hause. Nun führt uns die Straße immer nach Westen, der Sonne entgegen, zuerst über die 4 km lange Amurbrücke. Hier können wir nicht anhalten zum Fotostop – Polizei 👮♀️! An einer Eisenbahnschranke müssen wir halten und zählen endlich mal in Ruhe die Wagons – 61. Unsere Strecke führt uns nun wieder in die Berge. Gewitterwolken türmen sich auf, die Sonne versteckt sich dahinter und spielt mit den Wolken. Die Siedlungen, Cafés und Tankstellen ⛽ werden seltener und wir sollten die nächste nutzen.
Nach 20 Uhr finden wir eine Tankstelle, an der wir schon bei der Hinfahrt getankt haben. Gegenüber ist ein Café, dort werden wir übernachten: Der Mann, der uns begrüßt, stellt sich später als Besitzer des Cafés heraus. Wir sind über längere Zeit seine einzigen Gäste und kommen dadurch mit ihm ins Gespräch. Er ist Aserbaidschaner und lebt mit seiner Familie schon lange hier.
Am Ende sind wir seine persönlichen Gäste und brauchen nichts bezahlen. Wir sollen dafür in Deutschland erzählen, dass es hier mitten in Sibirien einen gastfreundlichen Menschen und Wirt aus Aserbaidschan gibt. Unser Wirt sagt, die Menschen würden sich besser verstehen und friedlich miteinander leben ,wenn es die Politiker nicht geben würde.
Er will uns die Nacht über gut bewachen. Wir sind beeindruckt von soviel Gastfreundlichkeit!
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