19. Juni 2018 Jakutsk und die Lena
Heute scheint wieder die Sonne und es sind angenehme Temperaturen um 20 Grad. Zu unserem Ruhetag gestern passten der Regen und die 12 Grad. Schauen wir uns also mal an, wie die Lena an Jakutsk vorbei fließt und wie wir eventuell mit der Fähre ans Ostufer übersetzen können. Das Navi führt uns an eine Stelle, an der zwar etwas von Hafen steht, es sich uns aber nicht erschließt, wo hier eine Fähre anlegt und wie wir mitfahren könnten. Ich glaube, dass Fährsystem ist nur Einheimischen verständlich, Ausländer sind hier unwissende Exoten. Wir fahren morgen lieber wieder nach Бестях, da kennen wir uns schon aus.
Trotzdem beschäftigen wir uns gedanklich noch etwas mit unserem neuen Lieblingsfluss, der Lena, die etwas mehr als 5 km nordwestlich des Baikalsees im Baikalgebirge entspringt. Die Quelle liegt auf 1465 m Höhe auf der Westflanke eines 2023 m hohen Berges – im unbesiedeltem Gebiet des Baikal-Lena-Naturreservates. Nach 4294 km erreicht die Lena das rund 45.000 km² große Lenadelta, das von West nach Ost maximal 230km und von Nord nach Süd bis zu 150km misst und ins Polarmeer fließt.
Das Einzugsgebiet der Lena entspricht mit 2.490.000 km² Größe knapp der siebenfachen Fläche von Deutschland. Die stark unterschiedlichen Wassermengen im Januar und im Juni, insbesondere der Anstieg meist zwischen Mai und Juni auf das bis zu vierzigfache, sind auf die Eisschmelze zurückzuführen. Dieses Jahr war bis Mitte Mai Eis.
Gewöhnlich ist die Lena von Oktober bis Anfang Mai des Folgejahres zugefroren, sodass sie als Eisstrasse genutzt werden kann. Bei der Eisschmelze wird die Lena zum reißenden Strom und ihr Wasserstand kann um 25 Meter ansteigen. Besonders verheerende Auswirkungen haben dabei die Eisstauungen, durch deren Folgen im Mai 2001 unter anderem die Stadt Lensk verwüstet wurde und große Teile von Jakutsk unter Wasser standen. Wenn der Fluss eisfrei ist, ist die Lena ab Ust-Kut bis zu ihrem großen Mündungsdelta auf 3500 km Länge schiffbar. Wir haben vorgestern und gestern einen riesigen Schleppkahn mit Holz beladen und auch ein Flusskreuzfahrtschiff gesehen.
Bevor wir einen Stadtbummel machen können, müssen wir noch ein anderes Problem lösen. Wir brauchen eine Autowerkstatt, denn unser Tank ist wieder mal undicht und das auf ziemlich breiter Front. Die ca. 700 km Piste haben doch ihre Spuren hinterlassen!Eine Schweißnaht ist auf ca. 15 cm gerissen und wir verlieren tropfend Diesel. Es ist eine Naht die bisher nicht auffällig war.Deutlich wird uns das jetzt weil wir nach langer Zeit erstmals auf Asphalt stehen. Übernacht ist etwa 1 Liter in eine darunter gestellte Flasche getropft.
Wir finden eine Werkstatt mit armenischem Besitzer. Über Translator klären wir alle Fragen. Er will die Aufgabe angehen, hat aber auch Respekt vor den Gefahren. Wir kennen das ja alles schon aus der Mongolei. Der Tank muß entleert ( ca. 90 Liter) ausgebaut und zum Schweißen vorbereitet werden!
Nachdem wir auch über den Preis handelseinig sind, werden wir zum Schaschlikessen eingeladen, trinken mit armenischem Cognac auf die Freundschaft, das Gelingen der Arbeit und auf die Familien, von der Teile in Deutschland und Frankreich leben. In der Nacht wollen sie ( Vater und Sohn) fertig werden so das wir morgen um 11.00 Uhr nach dem Check out das Auto abholen können.
Dann werden wir noch zum Hotel gefahren. Jetzt haben wir Zeit für die Stadt, schlendern durch ein Einkaufszentrum und bewundern die Pelze. Bei der Kälte im Winter sicher notwendig. Dann suchen wir eine Pizzaria. Dabei bestaunen wir die Sommerbepflanzung der Parkanlagen. Alles die gleichen Blumen wie in unseren Städten. Genosse Lenin will uns zwar den Weg weisen, weiß aber auch nicht, wo die Pizzeria ist. Wir treten den Rückweg an, machen noch ein paar Fotos von den Häusern auf Pfählen und entdecken plötzlich einen Gondoliere auf einem Vordach. Hier ist Klein-Venedig. Nun testen wir mal die Pizza und die Pasta in der Taiga. Wir sind auf den kommenden Tag gespannt, wird unser Auto wieder dicht sein?
Hallo ihr Lieben
Euer Fahrzeug und auch ihr habt bis Jakutsk eine ordentliche Arbeit geleistet und nun gönnen wir dem Fahrzeug eine Schönheitsreparatur. Wir wünschen euch das die Instandsetzung erfolgreich verläuft und ihr morgen das vorgesehene Programm fortsetzen könnt. Für die weiteren Etappen neue und tolle Erlebnisse. Wir sind gespannt auf die weiteren Berichte! Alles Gute vom Stausee
Hallo mein Freund, na du warst ja jetzt schnell, habe gerade noch die Bilder „nach geschoben „
Danke für die Wünsche, können wir gebrauchen!
Hoffe auch das alles klappt.
Grüße an alle am Stausee,René ist ja auch immer dabei, auch gerade gelesen Tschüss