01. Juli 2018 Auf der Halbinsel Heilige Nase
Nebel, Morgennebel, der See ist nicht zu sehen, auch keine Berge. Die letzten Camper verlassen den Platz, wir sind allein. Langsam zieht die Sonne über den Nebel. Riesige Vogelschwärme trainieren den Formationsflug. Hier brüten 45 verschiedene Vogelarten, davon stehen 10 im roten Buch der gefährdeten Arten. In diesem Naturschutzgebiet leben Schwarzkraniche, Königsadler, Weißschwanzadler, Wanderfalken. Es ist ein weitestgehend unzugängliches Gebiet.
Der Verbindungssteg zwischen Halbinsel und Festland zieht sich noch 18 km weiter durch den See. Der befahrbare Steg ist wüstenähnlich, das übrige Gebiet ist unzugänglicher Sumpf und See. Auf mehreren Kilometern ist Campen untersagt. Dann gibt es wieder Stellen am Ufer wo es möglich ist.
Damit die Camper sich nicht an den Bäumen vergreifen und Äste absägen, liegt an jedem möglichen Platz ein Stapel Bretter zum Verarbeitet, eine geniale Idee. Dann kommt ein richtiger Campingplatz mit neuen, verschlossenen Toiletten.
Jetzt biegen wir auf die Halbinsel ein, die „Heilige Nase“. Sie ist 53 km lang und 20 km breit. Erstaunlich ist das hohe Gebirge darauf bis 1800 m hoch und nur für geübte Wanderer begehbar. Es gibt nur eine Fahrweg am Ostufer. Wir folgen ihm und kommen zu einem kleinen Fährhafen, denn hier eröffnet sich eine neue Bucht. Etwas entfernt sehen wir am Ufer überdachte Bänke und Tische am Ufer stehen und an jedem Tisch ein Auto. Wir fahren dorthin, die Straße ist hier zu Ende, es gibt einen Schlagbaum. ??? Hier beginnt ein kostenpflichtiges Anglerparadies.
Da drehen wir wieder um, nichts für uns. Suchen wir uns lieber einen Platz am Damm mit Blick auf die Berge, genießen die Sonne, sammeln Strandgut und Sand und lassen in der Bargusiner Bucht die Seele baumeln beim ununterbrochen Wellenmurmeln.
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