03. Juli 2018 Mit der Fähre über die Selenga
Unsere Campingnachbarn sind heute erholt und deutlich gesprächiger als gestern. Sie sind Anästhesisten in einem großen Krankenhaus in Zaigraevo in der Nähe von Ulan Ude. Sie haben zwei Tage frei und brauchen frische Luft. Schnell sind wir beim Thema Politik und Renten. Diese sind in Russland sehr gering. Sie hätten sich gefreut, wenn wir noch einen Tag geblieben wären.
Der Weg führt uns zunächst Richtung Ulan Ude bis zu einer Kreuzung, an der wir zu einer Fähre an der Selenga abbiegen. Hier hinter den Bergen ist es wieder deutlich wärmer als am See. Gleich zieht ein Gewitter auf und ein Platzregen entlädt sich heftig und kurz. Wir biegen ab von der Hauptstraße und die Nebenstraßen ist deutlich holpriger. Die Gehöfte in den Dörfern sind fast alle mit dichten Bretterzäunen eingefriedet. Ab und zu sind die Häuser und Zäune hübsch gestrichen. Über den meist unbefestigten Straßen hängen die Stromleitungen wild durcheinander und vor den Häusern liegen die Holzhaufen.
Hier im Hinterland des Sees schlängeln sich kleine Flüsse durch die Wiesen zur Selenga. Da ist sie wieder vor uns, die uns schon 2016 in der Mongolei begleitete und jetzt in ihr Mündungsdelta biegt. Vor uns liegt die kleine Fähre, die 9 Autos gegen den Strom in 30 Minuten über die Selenga bringt und das noch kostenlos. Die Nachmittagssonne strahlt.
Wir halten an einem weißstrahlenden Kloster in Troitskoje an. Es wird langsam wieder aufgebaut von jungen Leuten, die hier in einem gemeinnützigen Projekt leben und sich selbst versorgen, so erklärte es mir die junge Sozialarbeiterin, mit der ich mich eine Weile unterhielt. Es muss früher ein sehr großes Kloster gewesen sein.
Wenig später werden wir von einem Polizisten angehalten, der sein eben gelerntes Englisch ausprobieren wollte. Es war so lustig. Erst fragte er englisch nach den Papieren und dann, ob wir nicht ein deutsches Geschenk hätten, seine Frau hätte heute Geburtstag. Nichts leichter als das, er bekam Nagellack und Lippenstift.
Die Straße zum Selengadelta haben wir nicht gefunden. Nebenstraßen sind nicht gut ausgeschildert. Also sucht unser Navi wieder den bekannten Weg nach Posolskoje. Die Wiesen sehen nicht mehr so nass aus, das Gras ist deutlich gewachsen. Pferde 🐎 und 🐄 rennen wie überall in Russland frei herum. Nur abends kommen sie ins Gehege. Unterwegs haben wir über unsere Bekannte Sofia im Hotel in Irkutsk eine Suite mit Blick auf die Angara buchen lassen und einen Friseurtermin vereinbart.
Am Kloster und am See angekommen, steigen wir voller Freude aus dem Auto und sind in Sekundenschnelle von einem Schwarm winziger schwarzer Fliegen eingehüllt. Fluchtartig springen wir wieder ins Auto und beschließen zu flüchten. Das Selengatal ist zu Ende, wir fahren wieder in die Berge. Am Straßenrand stehen Frauen mit Erdbeeren 🍓. Wir kaufen einen Becher, das Aroma ist herrlich, völlig ohne Chemie.
Bald kommt ein Seitenweg, der in ein Erholungsgebiet führt, in dem schon reger Sommerbetrieb herrscht. Wir fühlen uns bei all den verschiedenen Ferien-Anlagen in die 70iger Jahre versetzt mit dem Charme tschechischer Campingplätze aus der damaligen Zeit. Alles scheint mächtig in die Jahre gekommen zu sein. Wir finden einen Platz am Wasser mit einer überdachten Sitzgruppe und wunderschönem Blick zur untergehenden Sonne.
Passend zu dem schönen Platz am Baikal gibt es wieder leckeren Omul zum Abendbrot !
Hallo, Ihr Weltenbummler, wieder einmal ein paar Grüße von Mortka.
Wir trocknen hier bald aus, kein Regen in Sicht.Heute haben wir unsere
ersten Biobohnen, Tomaten , Möhren und Zwiebeln geerntet.Am WE fahren wir in Schlaubetal ,und nach Frankfurt, um Güntis Bruder zu besuchen.Und das mit dem neuen Auto.Wir wünschen weiterhin eine gute Fahrt und viele tolle Begegnungen und Erlebnisse.Liebe Grüße GÜ&GA
Danke, wie schnell die Zeit vergeht und nun wird schon geerntet
Genießt die Zeit an Günti‘s
Traumort . Schön das ihr uns so informiert, bin schon auf das neue Auto gespannt
Liebe Grüße
Geli & Dietmar, morgen erreichen wir wieder Irkutsk!