30. Juli 2018 Der Kasaner Kreml
Wenn wir frühstücken gehen, sind wir immer die Letzten. Heute kam aber noch eine Dame nach uns. Sie hörte, dass wir deutsch sprechen und setzte sich zu uns. Es entspann sich sofort ein interessantes Gespräch. Sie ist Tatarin, lebt und arbeitet aber seit vielen Jahren in Finnland, bei Helsinki und ist in Jena geboren. Hier hat sie sich mit ihrem Bruder getroffen. Wir wollten uns noch länger unterhalten, aber das Restaurant schloss. So blieben nur der Austausch der Visitenkarte und die Einladung nach Finnland.
Heute haben wir eine Besichtigung des Kasaner Kremls eingeplant und das Wetter schafft uns mit strahlendem Sonnenschein herrliche Fotobedingungen.
So wie beim Frühstück gehören wir auch bei allen Sehenswürdigkeiten zu den letzten Besuchern. Das hat den Vorteil, dass der Menschenandrang geringer, die Temperatur angenehmer und das Fotolicht günstig sind.
Der Kasaner Kreml ist direkt in Flußnähe an der Kasanka erbaut. Er ist eine historische Zitadelle und wurde nach der Einnahme Kasans durch die russischen Truppen Ivans IV. 1552 auf den Ruinen der ehemaligen Residenz des Khans von Kasan errichtet.
Heute kombiniert er Elemente der christlich-orthodoxen und der moslemischen Architektur und gehört seit 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO .
Er dient heute als Sitz der Regierung von Tatarstan, die im Gouverneurspalast aus dem 18. Jahrhundert residiert.
Die 2005 errichtete Moschee gilt als die zweitgrößte in Europa.
Sie ist nach Kul Scharif, dem letzten Imam von Kasan vor der russischen Eroberung benannt.
Mit der benachbarten Mariä-Verkündigungsspiel-Kathedrale gilt sie als Symbol für das friedliche Zusammenleben der muslimischen und orthodoxen Bevölkerung von Tatarstan.
Sie wurde auf Erlass von Mintimer Schaimijew, dem Präsidenten Tatarstans, im Kasaner Kreml errichtet und soll ein Denkmal für die am Ende der Moskau-Kasan-Kriege 1552 bei der russischen Eroberung von Kasan gefallenen Tataren sein. Die Arbeiten begannen 1996; am 24. Juli 2005 wurde die Moschee eingeweiht.
Nahe dem heutigen Standort befand sich im 16. Jahrhundert die Hauptmoschee des Kasaner Khanats, deren überlieferte Gestalt mit acht Minaretten der Neubau in modernen Formen und reduziert auf vier Minarette aufnimmt. Die historische Moschee wurde 1552 bei der Eroberung Kasans zerstört; einige erhaltene Bauteile wurden vermutlich in die 1555 begonnene Moskauer Basilius-Kathedrale eingebaut, die die Eingliederung des Khanats in das Zarenreich auch baulich darstellen sollte.
Wir sind sehr beeindruckt von diesem riesigen Ensemble meisterlicher Baukunst und menschlicher Toleranz.
Am Ende unseres Rundgangs schließlich wir mit einem Stadtführer einen Vertrag für eine zweistündige individuelle Stadtrundfahrt am morgigen Tag. Dann können wir noch mehr von dieser beeindruckenden Stadt sehen.
Von unserem Zimmer aus haben wir einen Abendhimmelblick wie über den Dächern von Paris, fehlt nur noch eine Katze. Und ich entdecke die Venus. Was für ein Tagesabschluss!!!
Hallo Angelika, hallo Dietmar! Nun seid ihr schon in Kasan, in der Hauptstadt meiner Heimat, wie ich euch beneide! Ihr müsst unbedingt das Zentrum von Kasan in der Dunkelheit angucken, die Beleuchtung ist kolossal! Und unbedingt morgen in Ruhe die Baumann-uliza entlang schlendern! Unbedingt irgendwo im Cafe tatarische Spezialität Tschak-Tschak (чак-чак) probieren! Wir wünschen euch weiterhin gute Reise!
Liebe Lenisa, wir denken immerzu an dich und haben uns genau das vorgenommen, was du uns gerade empfiehlst. So liegen wir richtig mit unserem Plan. Wir sind begeistert von deiner Hauptstadt. Sie ist wunderschön. Von Tschak-Tschak haben wir schon mehrmals gelesen und werden es morgen probiere. Danke für die guten Wünsche