03.-04. April 2019 Guadix, die Höhlenhäuserstadt
Über die Autobahn AP 92 kamen wir im spanischen Hochland bis in 1300 m Höhe.Die Landschaft ist trocken und steinig. Aber überall säumen Oliven- und Mändelbaumfelder die Straße bis in diese Höhe. Im Tiefland war schon die Gemüseernte im vollen Gange. Hier oben, in 1000 m Höhe ist die Natur bei 16 bis 19 Grad noch im Ruhemodus.
Wir biegen von der Autobahn ab, weil wir nach Guadix wollen, eine Stadt in der fruchtbaren Hochebene im Nordosten der Provinz Granada in 915 m Höhe am Ufer des Río Guadix gelegen. Der Ort ist vor allem bekannt für seine Höhlenviertel: In das weiche Kalktuff- und Lössgestein sind ca. 2000 Wohnhöhlen gegraben.
Die Straßen sind recht eng und verwinkelt. Trotzdem finden wir dank Navi einen etwas verwilderten Stellplatz mit hungrigen Hunden, freundlichen Gastgebern und tollem Blick über die Stadt.
Das Höhlenviertel Cueva liegt im Süden der Altstadt. Es fällt durch die konischen Hügel mit den weißgetünchten Fassaden und Schornsteinen schon von weitem auf. Lange Zeit siedelten hier vor allem Künstler – Guadix ist bekannt für seine Töpfer.
Wir können eine kleine Museumshöhle und die Wohnhöhle eines älteren Herrn besichtigen. Die Höhlen bieten im Winter Wärme und im Sommer Kühle, inzwischen natürlich mit Strom und sonstigem Luxus ausgestattet.
Oben, von den „Dächern“ hat man einen schönen Rundblick über das Gebiet und bis zur schneebedeckten Sierra.
Unser Rundgang führt uns weiter ins Zentrum der Altstadt zur Kathedrale, deren Bau im Jahr 1510 an der Stelle der Moschee begonnen und erst 1796 beendet wurde. Die lange Bauzeit führte zu einem Stilmix von Gotik über Renaissance bis Barock: Der ursprüngliche gotische Plan wurde von Diego de Siloé geändert, der unter anderem die Renaissancekuppel einfügte; Chorgestühl und Kanzel sowie die Westfassade sind die auffälligsten Barockelemente.
Schreibe einen Kommentar