Dietmar und Geli Unterwegs
Reisetagebuch unserer Wohnmobil-Reise an den Küsten Spaniens und Portugals

03. Mai 2019 Durch die Weinberge zum Fluss Douro nach Peso da Régua

Es geht weiter nach Norden erst auf der Straße 228, dann auf der berühmten N 2, der früheren Hauptverbindung von Spanien an die Algarve. Die N2 ist die längste Straße Portugals, sie führt von Chaves unweit der nördlichen Grenze zu Spanien bis nach Faro an der südlichen Atlantikküste. Einmal gerade durch. Die N2 teilt das Land in zwei Hälften wie eine Wirbelsäule den Rücken.

Hinter Viseu regiert die A24. Alle Schilder verweisen auf sie, so als wäre die N2 nicht würdig, weitergefahren zu werden. Die Autobahnen durchschneiden das Land, sie entleeren es, dienen zur Flucht in die großen Zentren. Die N2 gehört den Kleinstädten und Dörfern, sie taucht ein in ihr Herz, wird fast immer deren Hauptstraße. In Castro Daire weichen wir für eine kurze Strecke zwischen zwei Abfahrten, die mautfrei sein sollen, auf die Autobahn aus, da die Ortsdurchfahrt sehr eng sein soll.

Gleich hinter Lamego beginnt einer der schönsten Abschnitte der N2, ein Schild macht darauf aufmerksam: „Rota do Vinho do Porto“ steht da, Portwein-Route. Kurven und Abgründe, Weinterrassen, Bäche, Brücken. Bei Peso da Régua, einer verschlafenen Kleinstadt mit 17 000 Einwohnern, deren bemalte Fliesen von der Weinernte erzählen, hat die kleine N2 einen ihrer nobelsten Momente: Sie führt über den großen Fluss Douro. Das hier ist die älteste Weinbauregion der Welt, Unesco-Welterbe.

Peso da Régua liegt am Ufer des Douro, rund 100 km östlich von seiner Mündung in Porto, in Alto Douro, der ersten geschützten Weinbauregion der Welt, und ist das Zentrum der Portweinproduktion. Man nimmt an, dass der Name des Ortes auf eine alte römische Villa namens „Villa Reguela“ zurückgeht, die hier gestanden haben soll. Nach 1756 und mit der Gründung der Königlichen Weinbaugesellschaft Alto Douro, die die weltweit erste abgegrenzte Weinbauregion festlegte, begann die große Blütezeit von Peso da Régua.

Der Ort am Douro spielte eine entscheidende Rolle bei der Produktion und Vermarktung des Portweins, denn von hier aus wurde er in Weinfässern abgefüllt auf den Rabelos-Segelschiffen nach Gaia transportiert, wo er in den Weinkellern heranreifte.

Die terrassenförmig angelegten Weinberge an den Uferhängen bestimmen das wunderschöne Landschaftsbild, das man von vielen Aussichtspunkten bewundern kann. Über den Douro spannen sich dicht beieinander drei Brücken, die riesige Autobahnbrücke, die Straßen- und eine Fußgängerbrücke. Darunter befindet sich ein großer, gut ausgebauter Stellplatz, auf dem wir uns einquartieren.

Am Nachmittag schlendern wir am Ufer des Douro entlang, kaufen Tickets für eine Schiffstour nach Pinhão und bewundern die Fliesenbilder über die Weinernte in dieser Region.

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