14. Mai 2022 Vom Kloster Divša in den Fruška Bergen bis Belgrad
Die Nacht war extrem still. Erst mit Anbruch der Dämmerung begannen die Vögel ihr Morgenkonzert. Wir schliefen seelig bis uns Motorengeräusch weckte. Ein LKW? Hier? Nein, ein moderner Reisebus aus Novi Sad voller Klosterpilger. Es ist Samstag. Der Busfahrer will auf unseren Platz. Das ist die Wendeschleife für Busse. Dies haben wir abends nicht erkannt.
Wir setzen auf den PKW-Parkplatz um und frühstücken erst einmal. Inzwischen sind die Pilger mit der Morgenandacht fertig und frühstücken im Klostergarten. So haben wir jetzt die Gelegenheit, die Klosterkirche von innen zu betrachten. Mir entfährt ein unpassendes „Wau“, so beeindruckend ist der Kronleuchter und die Wand- und Deckenbemalung. Die Anfahrt hierher hat sich gelohnt.
Vor dem Kloster holt uns wieder die Vergangenheit ein. Am 14. Oktober 1943 wurden alle Einwohner des Dorfes ermordet. Eine Minute des Gedenkens. Dann hat uns die Gegenwart wieder.
Wir fahren zurück durch die Fruška Gora, die Hausberge der Novi Sader. Heute zum Samstag sind viele zum Wandern unterwegs.
Auf der Autobahn fahren wir dann 60 km südöstlich nach Belgrad. Der Campingplatz liegt 8 km außerhalb der City. Diese soll aber mit dem Bus gut erreichbar sein. Wir finden einen Platz auf dem Camp Dunav mit Blick auf die Donau und unter einem großen Walnussbaum.
Dort schwirren um uns ständig wunderschöne, bunte Vögel. Es sind Bienenfresser, die hier in dem weichen, hohen Ufersand der Donau nisten.
Der Platz ist für uns sehr angenehm, so dass wir einen Ruhe- und Waschtag einlegen und erst morgen in die Stadt fahren.
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