Dietmar und Geli Unterwegs

26. Mai 2023 Cordoba und seine vielen Gesichter

Unser Ziel ist heute Cordoba. Da unser Campingplatz in La Carlota etwa 29 km von Cordoba entfernt liegt, fahren wir mit dem Bus, der direkt am Eingang des Platzes hält, in die Stadt. Mit knapp 325.000 Einwohnern ist Córdoba die drittgrößte Stadt in Andalusien und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. 

Das absolute Highlight von Córdoba ist die Mezquita  – ein Mix aus Moschee und Kathedrale – die seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Das Meisterwerk islamischer Baukunst zieht jeden Tag Tausende Besucher in ihren Bann und ist heute unser erstes Ziel. Die Karten haben wir schon gestern für 11.30 Uhr gebucht. Vom Busbahnhof laufen wir ca. 30 Min. bis in die Altstadt , wo wir in den verwinkelten Gassen schnell spüren, dass  die Stadt früher das Zentrum des maurischen Reiches auf der Iberischen Halbinsel war. 

Die riesige Moscheeanlage ist von außen kaum zu erkennen, da man mitten in den Gassen an hohen, schmucklosen Wänden entlanggeht. Erst wenn man durch eines der riesigen Holztore tritt, steht man in einem Orangengarten. Hunderte oder mehr Besucher suchen nach dem richtigen Schalter für Tickets, Audioguide oder sonstige Angebote. Wir haben unsere Karten und stellen uns gleich beim Einlass an und  können problemlos passieren.


Die gigantische Größe des Raumes nimmt uns sofort gefangen. So eine wunderbare Symbiose von Islam und Christentum ist einmalig, eine Kathedralmoschee, wo eine islamische Moschee  im 13. Jahrhundert in eine christliche Kathedrale umgewandelt wurde.




Die Moschee wurde  ursprünglich 785 n. Chr. auf dem Boden einer früheren Basilica San Vicente aus dem 6. Jh.   von Abd ar-Rahman erbaut und gilt als bedeutendes Denkmal islamischer Architektur. Sie ist die größte Moschee der Welt. Das gigantische Bauwerk beeindruckt mit seinen gewaltigen Ausmaßen – es erstreckt sich über 24.000 Quadratmeter. In der gesamten Halle dominieren die 856 kunstvollen Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit und die übereinander liegenden Hufeisenbögen.

Dann im Jahr 1236 wurde Córdoba von den Christen zurück erobert und damit begann über Jahre der grosse Kirchenbau inmitten der Moschee.
An den Seiten wurden viele kleine Altäre eingerichtet und in der Mitte durchbrach man die Decke und es entstand ein beeindruckender, heller Kathedralbau. Im Laufe der Jahre wurden weitere Umbauten vorgenommen, die zu einem Mischbau führten. 



Wir verbrachten zwei Stunden in diesem einmaligen Bauwerk ohne alles bewundert zu haben. 

Wieder im Garten der Moschee, stellten wir fest, dass die Zahl der Besucher deutlich zugenommen hatte, besonders die Schlange am Einlass. 

Córdoba kann man wunderbar zu Fuß erkunden. So ziemlich alle Sehenswürdigkeiten befinden sich in der eng begrenzten Altstadt. 

Wir gingen zum Ufer des Rio Guadalquivir, dem wir auf unserer Reise ja schon mehrmals begegnet sind. Über ihn führt in 16 mächtige Steinbögen die Römische Brücke direkt in die Altstadt Juderia  mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Die Bogenbrücke mit Keilsteingewölbe ist ein historisch und architektonisch bedeutendes Bauwerk und wahrscheinlich unter Kaiser Augustus im 1. Jahrhundert entstanden und unbedingt sehenswert.
Sie ist eins der größten erhaltenen römischen Bauwerke in Andalusien.

Von hier schlendern wir zum Alcázar de los Reyes Cristianos, der ein Schauplatz in der Geschichte von Córdoba und Spaniens war.

Der heutige Bau wurde 1328 von Alfons XI. begonnen. Seit 1236, dem Jahr der christlichen Eroberung der Stadt durch Ferdinand III., war sie königliche Residenz gewesen. In römischer Zeit war hier einer Festung, die von der privilegierten Lage am Ufer des Flusses Guadalquivir profitierte und in der Zeit der muslimischen Präsenz war sie Teil der Gesamtheit der Gebäude, die den Umayyaden-Alcázar bildeten. Im Laufe seiner Geschichte hatte der Palast sehr unterschiedliche Funktionen inne: Hier plante der König mit Columbus dessen Reisen nach Amerika. Später war er Sitz der Inquisition. Von 1822 bis 1931 diente er als Gefängnis und beherbergte später militärische Einrichtungen.

Heute sind nur noch wenige Räume mit römischen Mosaiken aus anderen Palästen, die Türme

und die schönen  Gärten zu besichtigen.


Als besonders lohnenswert wird der älteste Teil der Stadt, die Judería – das jüdische Viertel, beschrieben,

das durch eine hohe Stadtmauer umgeben ist

und besonders enge Gassen und mit Blumen geschmückte Innenhöfe hat.
Anfang Mai ist die Zeit der „Offenen Höfe“ mit der Auszeichnung der schönsten. Leider kommen wir zu spät. 

Ganz Cordoba ist noch im Feriafieber, viele Busse sind mit dem diesjährigen Ferialogo gekennzeichnet und fahren zur Feria,

wenn wir richtig verstanden haben sogar kostenlos. Wir sind aber pflastermüde und begeben uns nicht auf die Partymeile. Außerdem fährt nach 21 Uhr kein Bus mehr nach La Carlota. Wir nehmen schon den Bus um 18.15 Uhr

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Reiseroute durch Spanien 2023

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2 Kommentare

  1. Guten Morgen, gerade haben wir unser Frühstück beendet, und nun lese ich Gü den Reisebericht vor. Da er ja mit der Geschichte Spaniens vertraut ist, kann er alles sehr gut verstehen. aber findet es natürlich super, dass ihr das alles vor Ort sehen könnt. Was natürlich euer Geschichtsw Ibsen, sehr bereichert. Wo ihr euch später bei einem Bierchen austauschen könnt. Heute haben wir herrlichen Sonnenschein, und Mama kann die Terrasse genießen. Euch weiterhin gute weiter Reise. Seid ganz lieb von uns gegrüßt ‍♀️ ‍♂️

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