Dietmar und Geli Unterwegs

13. Juni 2023 Die verwunschene Felsenstadt

Nun sind wir schon einige Zeit unterwegs. Da wird es notwendig für mich, einen Friseur zu finden. Gleich um 9 Uhr komme ich dran und sehe nach 30 Minuten wieder kultiviert aus. 

Etwa 35 km nördlich der Stadt Cuenca befinden sich im Jukar-Tal die Felsen der „Verzauberten Stadt“ im Naturpark der Serranía de Cuenca. Wir überlegen, wie wir hin fahren. Es gibt 3 Strecken.
Wir wählen die längste und gleich am Anfang läuft uns ein kleines, schwarzes Schwein über den Weg.

Weiter fahren wir aus dem steilwandigen Flusstal des Rio Huécar hinaus, immer höher bis in 1200 m Höhe durch Kiefernwälder und später über Hochebenen wo das Wasser noch vom nächtlichen Gewitter in grossen Lachen stand,

mal rot, mal grau, mal gelb. Auf Lehrtafeln kann  mann die Entstehungsgeschichte der Kalkgebirge lesen. In 1400 m Höhe überqueren wir auf geschotterten Straßen den Gebirgskamm bei 13 Grad und fahren tiefer ins Tal des Jucar, der später auch durch Cuenca fließt. Das Wolkenspiel ist beeindruckend.
Das Tal des Jukar bei Uña hat noch bizarrere Auswaschungen, die aber schwer zu fotografieren sind. Über dem Abgrund des Flusses entdecken wir einen Steinadler. Das Tal des Rio Jucar, die felsigen Schluchten und die Pinienwälder sind wunderschön. 

 Dann geht es von Uña wieder bergan, wir staunen über die Felsformationen und biegen zur „Verzauberten Stadt“ ab. Der Himmel verspricht nichts gutes. Trotzdem machen wir uns auf in die „Ciudad Encantada“. Sie ist ein Höhepunkt dieses Gebirges, das zu den waldreichsten Gegenden in Zentralspanien zählt und die Wiege vieler Flüsse Spaniens ist. 

Die „Ciudad Encantada“ ist eine Kalklandschaft in einem großen Kiefernwald im Hochland. Die Felsformationen bilden ein Labyrinth aus Felsbrücken, mehr oder weniger breiten Wegen und offenen Plätzen.
Die Ursache für die hier zu bewundernde gestalterischen Kraft der Natur ist die spezifische Zusammensetzung des Kalksteins. Die obere Decke besteht aus grauem, härteren Stein. Darunter befinden sich ins Rot verfärbende Gesteinsschichten, die schneller erodieren. So entstanden über die Jahrtausende die besonderen Felsformationen, die alle eine Bezeichnungen bekommen haben. Auf unserem Begleitzettel stehen die Namen. Wir sehen aber manchmal etwas anderes in dem Stein.
Wir entdecken  die Liebenden von Teruel, den Elefanten, der mit dem Krokodil kämpft, die Bären. 

Der Rundweg durch das umzäunte Gelände ist gut ausgeschildert, wir können uns hier nicht verlaufen. Die Weglänge beträgt ca. 3 Kilometer, für die wir 2 Stunden brauchen, weil wir nicht nur wegen der phantastischen Naturarchitektur überall so lange verweilen, sondern weil wir die großen Felsenüberhänge als Regenschutz brauchen. Dabei entdecken wir kleine Blümchen, die aus den Steinritzen heraus  wachsen. Das Gewitter hat uns eingeholt und es regnet. 

Gute Wanderschuhe, Wasser und Schutz gegen Regen werden empfohlen, wie wir sehen zu recht. 

Nun heißt es, einen Campingplatz zu finden. Wir  hatten vier Nächte keinen Strom und nun beginnt die Innenbatterie schwach zu werden!

Es geht nach Osten immer höher die Berge hinauf bis in 1670 m Höhe. Wir sind in den Herzkammern Spaniens, wo die Quellen des Tajo und des Guadalaviar sind. Den Guadalaviar haben wir in Andalusien mehrmals getroffen und jetzt fahren wir durch seinen Geburtsort. 

Noch einige Kilometer weiter und wir fahren durch Villar del Cobo, ein winziges Dorf in der Sierra Albarracin. Hier soll es einen Waldcampingplatz geben. Das Navi führt uns zielsicher hin. Am Abzweig gibt es ein Hinweisschild, das Tor ist offen, aber alle Türen versperrt, keine Menschenseele ist zu sehen. Was nun? Es ist 19.30 Uhr. Der nächste Platz ist viele Kilometer entfernt. Wir testen die Steckdosen, es liegt Strom an. Ein Kuckuck begrüßt uns.
Wir entscheiden, bei Fuchs und Hase zu bleiben, richten uns häuslich ein, schmeissen die Heizung an und kochen uns ein Süppchen, 
bei 12 °C. Die Nacht bricht herein, es wird stockdunkel und absolut still. Gute Nacht

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