Dietmar und Geli Unterwegs

27.-28. Juni 2023 Arguedas und die „Bardenas Reales“

Es ist wieder drückend heiß und so sitzen wir bei Mercadona am gekühlten Kaffeestand und schauen uns die weitere Route an. 

Es gibt noch ein Stein/Sand-Gebiet zwischen Pamplona und Saragossa in der Region Navarra. Dort wollen wir hin, auch unser Auto ist ja ein „Navara“. 

Um Huesca sind wir immer noch in der Getreideregion. Das Gewitter hat die Luft nicht klar gewaschen. Noch immer ist es dunstig. Wir fahren Richtung Westen 160 km. Die Felder hören noch nicht auf, wirken aber immer ertragsschwächer. Es gibt viele ausgetrocknete Wasserläufe, die von Norden aus den Pyrenäen und ihren südlichen Vorgebirgen kommen. In der Nähe des Ebro wird es  grün mit fetten Wiesen an seinem Ufer. Deshalb haben sich reichlich Störche niedergelassen. Die Jungstörche sind fast erwachsen und von ihren Eltern nicht mehr zu unterscheiden. 

Als wir nach Arguedas kommen, ein kleines, unscheinbares Städtchen, finden wir einen liebevoll angelegten Stellplatz unter einer steilen Felswand. In den Steilhängen neben dem Stellplatz findet man ehemalige Höhlenwohnungen, die komplett aus dem weichen Sandstein herausgearbeitet wurden und bis in die 60iger Jahre bewohnt waren. 

Natürlich klettern wir in die leerstehenden Wohnungen.

Irgendwie sieht es hier noch wohnlich aus, da alte Öfen und Fliesen von den früheren Bewohnern zeugen. 

Hier bekommen wir schon eine vage Vorstellung davon, was die „Bardenas Reales“ sind, in die wir morgen wollen. 

Da es sich um einen geschützten Naturpark und ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat handelt, muss es schon etwas Besonderes sein. 

Der Weg in den Naturpark beginnt in der Nähe des Stellplatzes und führt zuerst auf einer asphaltierten Straße bis zum Besucherzentrum. Zum Glück ist die Sonne noch hinter Dunst und Wolken versteckt. 

Charakteristisch für die Bardenas Reales ist die bizarre Landschaft, die zu einem großen Teil aus ockerfarbenem Lehm besteht. Dieser Lehm ist das Sediment eines urzeitlichen Meeres, welches durch die tektonische Hebung der Iberischen Platte nach und nach verlandete. Die Sedimentschichten der Bardenas Reales de Navarra sind jedoch nicht homogen aus Lehm, sondern bestehen teilweise auch aus härteren Sandstein- und Kalksteinschichten. Durch den Abfluss von Wasser aus den Pyrenäen in das Mittelmeer erodierten die Sedimentschichten unterschiedlich und es bildeten sich die für die Bardenas typischen Barrancos (ausgetrocknete Flussbetten) und bizarre Bergformen heraus.  Die Bardenas sind letztlich ein Produkt des Urstromtals des Ebro. 

Der übliche Rundweg ist eine einigermaßen befestigte Schotterpiste. Bei dem trockenen Wetter erzeugt das UFO, auch bei langsamer Fahrt, eine riesige Staubwolke, die uns selbst einhüllt, wenn wir mal stehenbleiben.

Aber es lohnt sich – viele markante und skurile Sandstein-Formationen lassen uns immer wieder staunen. 

Wir verbringen zwei Stunden in den „Bardenas“ und haben am Ende nicht alles gesehen. Der bekannteste Gipfel ist der „ Castil de Tierra“ der von Weitem aussieht, als wäre ein riesiges Storchennest auf seinem Gipfel.

Eine nördliche Strecke ist gesperrt, weil es in den letzten Tagen heftig geregnet hat. Wenn der Lehm in staubtrockenen Gegenden aufweicht, ist kein durchkommen. 

Vielleicht kommen jemand die Bardenas Reales bekannt vor, sie waren schon mehrfach die Kulisse für bekannte Film- und Fernsehproduktionen. Serien wie „Game of Thrones“ und Filme wie „The Counselor“ oder „Die Welt ist nicht genug“ spielen teilweise in dieser Landschaft. Aber keine Angst: Drachen brauchen wir nicht zu befürchten.

Dafür sollen über 20 verschiedene Vogelarten ihre Runden in den Lüften der Bardenas  drehen. Wir sehen nur einen Geier und Lerchen. 

Als Vergleichsmodell finden wir im Infopunkt einen riesigen ausgestopften Geier. Als wir das Gebiet verlassen, ist es inzwischen wieder 35 Grad heiß. Zeit für einen Campingplatz mit Pool und Dusche bei Villafranca.



__________________________________
Reiseroute wird ständig aktualisiert. HIER KLICKEN um in die Karte zu zoomen

2 Kommentare

  1. Huhu, glaube wenn ihr eure Spanienrundreise beendet habt, könnt ihr perfekt Spanisch,
    Fahrt aber nicht mehr hin, weil ihr alles kennt
    So ein Pickup mit Kabine schon ganz cool, die Schotterstraße sind auch besser geeignet für eure Tour, als ein normales WM.
    Beeindruckende Bilder wie immer. nach Navarra würde ich auch gerne besuchen.
    am 1.Sept. gehts wieder los. Mal sehen.
    Passt weiter gut auf euch auf,
    Und immer schön eincremen und viel Trinken bei der Hitze

    1. Danke Dagmar das machen wir auf alle Fälle !
      Wenn nicht mit dem WOMO dann habt ihr ja auch das Motorrad ️ dabei
      Danke für deine Zeilen, wir freuen uns darüber!
      Beste Grüße
      noch
      aus Spanien , heut geht es nach Frankreich !
      Tschüss Geli & Dietmar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.