Dietmar und Geli Unterwegs

12. Mai 2024 Muttertag in Italien und wir in Monopoli

Bevor wir unseren Stellplatz verlassen, können wir eine ganze Menge kleiner Eidechsen bei ihrem morgendlichen Treiben beobachten:

Bauch wärmen, mit Nachbarn streiten, Insekten fangen oder einfach nur in der Sonne dösen.  Eigentlich das Gleiche wie bei uns Menschen. 
Von Torre Canne sind es nur 25 km. bis Monopoli. Wir tun uns aber schwer, dort einen Stellplatz zu finden.

Der erste ist verschlossen, der zweite ein Parkplatz mitten im Wohngebiet, aber der dritte liegt nahe am Meer, es gibt andere Camper und der Radweg in die Stadt führt unmittelbar vorbei. Hier bleiben wir. 

Die ersten Kurven des Radwegs sind  frei von Fußgängern. Aber bald ist’s wie im Osterspaziergang: „…aus dem hohlen, finstren Tor dringt ein buntes Gewimmel hervor!“

Die Gässchen, Straßen und die Fahrradwege wimmeln nur so von Sonntagsspaziergängern. Es ist Muttertag in Italien. Da sind alle mit Mamas und Nonnas unterwegs.

Wir schieben lieber unsere Roller durch die engen Gassen und erfreuen uns an der alten Architektur. 

Unten am Hafen haben wir das Gefühl in Venedig zu sein. Als die Stadt 1484 unter venezianische Kontrolle geriet, begann eine Periode des wirtschaftlichen Aufschwungs. 

Ein Stück weiter steht eine Musikkapelle am Hafen und Würdenträgen der Stadt.

Wir warten, was passiert. Ein Schiff mit einer Heiligenfigur, Franz von Paola, kommt an und wird dann durch die Stadt getragen bis zu einer Kirche. Die genauen Zusammenhänge haben wir nicht erfahren.

Hier in der Kathedrale „ Maria Santissima della Madia“hat der heilige Franz seinen Platz gefunden

Uns interessiert etwas anderes. Wir wandern durch die engen Gassen und fragen uns, was hat Monopoli mit „Monopoly“ gemeinsam?
Bei „Monopoly“ ist die Schlossallee die teuerste – und in Monopoli die schönste. In dem süditalienischen Fischerort benötigt man keine dicken Geldbündel wie in dem Spiel. Dafür gibt es viel italienisches Flair und viel Meer, ganz umsonst.
Auf dem „Monopoly“-Spielplan ist die Schlossallee die teuerste Adresse. Wer ein bisschen Würfelglück hat und es schafft, sie zu kaufen und dort ein Hotel zu bauen, hat das vor über hundert Jahren erfundene Gesellschaftsspiel so gut wie gewonnen. In Monopoli an der Adria zählt diese Adresse wenig: nicht teuer, nicht besonders edel, keine Allee, sondern eine Gasse. Aber sehr stimmungsvoll. Manche Adresse aus dem Spiel findet sich tatsächlich in der süditalienischen Wirklichkeit wieder – von der Hafen- über die See- bis zur Schlossstraße. 

49.000 Einwohner hat die Küstenstadt in Apulien. 42 Kilometer südlich von Bari klebt sie auf einem Kliff, geht auf eine griechische Gründung aus vorchristlicher Zeit zurück, war lange Schmuggler-Hochburg, gleichzeitig ein Bollwerk gegen Adria-Piraten und ist noch immer ein Fischerort. Wer hin will, braucht nicht erst über Los zu gehen, muss keine Ereigniskarte ziehen und normalerweise auch nicht ins Gefängnis. Dicke Geldbündel wie beim Monopolyspiel brauchen wir auch nicht, das echte Monopoli ist noch preiswert. Und anders als im Spiel gibt es hier nur einen Bahnhof. 

Manche Gebäude in der Altstadt sind inzwischen renoviert, Straßen, Gassen neu gepflastert, Fahrradwege angelegt. Es tut sich einiges in Monopoli. 
Und die Einheimischen haben inzwischen Lust aufs „Monopoly“-Spielen – Sieben verschiedene Versionen davon gibt es in einem Laden. 

Wir haben mehr Lust auf einen Aperol Spritz, setzen uns in eine Strandbar  und beobachten das sonntägliche Treiben, besonders die verrückten Bader in Meer. 

Eine Felsentaube genießt das Treiben aus sicherer Entfernung

Wieder zurück an unserem UFO bekommen wir einen traumhaften Abendhimmel mit der Silhouette der Stadt und  ein Feuerwerk geboten. Und dann noch Diskomusik bis Mitternacht.

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