Dietmar und Geli Unterwegs

02. Juni 2024 Zum versteinerten Wald und zur Insel Monemvasia

Wir verlassen  Elafonisos mit der Fähre.

Dann geht es weiter an der Küste bis Neapoli und dann biegen wir östlich in die Berge ab.

Die Strassen werden wieder enger und steiler. Immer wieder haben wir herrliche Blicke auf das Meer, die Buchten und Inseln. Die Vegetation ist spärlich, vereinzelt gibt es kleine Dörfer. Bewohner sind kaum zu sehen. Die Straße endet. Eine kleine neue Kirche wird sichtbar und dann blicken wir schon wieder aufs Meer ganz am südlichen Zipfel.

Wir sind am Steinernen Wald. Wir finden die Stellen, wo der Wald stand und wir finden die Reste der Bäume. Doch es braucht einige Zeit und Phantasie, um sich in die Landschaft einzusehen. 

Die geologischen Umwälzungen in der Region vor Urzeiten waren so heftig, dass sich die Landschaft wieder und wieder extrem veränderte.

Ganz sehr ausgeprägter war die geologischen Prozesse hier, wo wir gerade sind, in dem Versteinerten Wald südlich von Neapoli.

Eine Ansammlung von Palmen  versank irgendwann im Meer und tauchte  nach vielen tausend Jahren wieder auf.

An den Stränden von Agios Nikolaos gibt es die Fossilien dieser Bäume, aber auch andere Pflanzen und Muscheln.

Wie geschieht aber die Versteinerung der Bäume?

Wenn ein Baum stirbt, dann wird sein Holz normalerweise mit der Zeit von Bakterien und Pilzen zersetzt – es verrottet. Doch die Mikroorganismen brauchen Sauerstoff für ihre Arbeit. Fehlt dieser, kann das Holz bei den richtigen Bedingungen zu einem Fossil werden. 

Das Ersetzen der Holzbestandteile mit Mineralien geschieht sehr langsam, dadurch bleibt die Struktur des Baumes gut erhalten. So können Wissenschaftler heute noch herausfinden, zu welcher Art Baum die Steine gehören. Hier waren es Palmen. 

Um „zu Stein“ zu werden, darf also keine Luft zum Holzstück gelangen. 

Hier versanken die Palmen und wurden mit Sand und anderem Sediment luftdicht bedeckt. So eingepackt lagen die Bäume für lange, lange Zeit unter Wasser und es drangen verschiedene Mineralien in das Holz. Das Holz „sammelt“ die Mineralien aus dem Wasser in seinen Zellen. Nach und nach wird so das organische Holz durch anorganische Mineralien ersetzt.

Die Struktur und die Form des Baumstammes bleiben dabei aber perfekt erhalten! Das wichtigste Mineral bei diesem Vorgang ist Siliziumdioxid. Es füllt die Poren des Holzes auf und „verkieselt“ dieses. 

 

Wir sind sehr beeindruckt, obwohl nur graue Steinstummel an einen einst tropischen Palmenwald erinnern. 

Zurück in Neapoli gönnen wir uns Eis und Kaffee, um danach wieder in die Berge zu fahren über die Halbinsel auf die Ostseite nach Monemvasia.

Wir sehen schon von weitem den riesigen Felsmonoliten, der aus dem Wasser ragt und durch eine  Strasse mit der Stadt verbunden ist. Auch hier wirkten die geologischen Umwälzungen vor Urzeiten und sie waren so heftig, dass sich die Landschaft wieder und wieder veränderte.

Der imposante Fels war in alten Zeiten eine Halbinsel, die  nach einem starken Erdbeben in eine Insel verwandelt wurde. 

Wir erreichen die Stadt und suchen uns vor der Insel einen Stellplatz. Dann satteln wir unsere Roller und fahren zu dem eigentliche Highlight. 

Monemvasia  hat versteckt auf dem Felsen eine beeindruckende Burgstadt.

Sie wurde unsichtbar vom Festland aus gebaut, um feindliche Angriffe zu vermeiden. Sie ist nur vom Meer aus zu sehen und nur ein schmale Strasse verbindet sie mit dem Festland.

In halber Höhe des Felsens erreichen wir die Stadtmauer mit einem dunklen Tor. So entstand der Name Stadt, der so viel wie einziger Durchgang bedeutet. Dieser fantastische Ort wurde ursprünglich im Mittelalter erbaut und ist seither ununterbrochen bewohnt. Bevor wir eintreten ins Mittelalter, sichern wir unsere Roller.  

Unser Spaziergang durch die gepflasterten Straßen der Burgstadt ist wie eine Reise in die Vergangenheit. 

Besonders interessant finden wir die Geschichte der Stadt: Monemvasia war im byzantinischen Reich ein wichtiger Stützpunkt sowie Festung und galt als uneinnehmbar. Mit der Eroberung durch die Türken im Jahr 1715 verlor die Stadt allerdings immer mehr an Bedeutung.

Monemvasia ist facettenreich: Wer sportlich ist, kann auf die mittelalterliche Burg in der Oberstadt, das Wahrzeichen Monemvasias, steigen. Der steile Auftieg lohnt sich, denn belohnt wird man mit einem eindrucksvollen Panoramablick auf die gesamte Region.

Wir genießen lieber das mediterrane Flair der Unterstadt und verbringt unsere Zeit in den vielen kleinen Geschäften, in den Gassen und genießen die Ausblicke aufs Meer.

Am Ende des Weges finden wir ein Café mit Rundum-Meerblick, Katzengesellschaft und reizender Bedienung. Hier bleiben wir sitzen bis es Nacht ist. 

Der Rückweg in den inzwischen erleuchteten mittelalterlichen Gassen ist mehr als romantisch. Hier wünschen wir uns zu bleiben.

Aber unser UFO wartet in der Neuzeit umgeben von heißer Diskomusik auf und unsere Roller bringen uns sicher dorthin. 

Wir sitzen noch bis 1.30 Uhr auf den warmen Steinen der Uferbefestigung und lassen den Tag für uns ausklingen. Dann ist die Stadt nachtstill und wir schlafen ruhig bis zum späten morgen. 

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