30. September – 17. Oktober 2024 Ungarn Thermalbad in Mesteri
Im Sommer haben wir das Thermalbad Mesteri erkundet, es liegt nördlich vom Balaton. Nun haben wir einen Stellplatz reserviert.
Wir fahren über Tschechien und die Slowakei auf Autobahnen und in Ungarn über Landstraßen durch kleine Dörfer bis Mesteri.
Dort schoss im Jahr 1964, während nach Kohlenwasserstoffe Forschungsbohrungen gemacht wurden, Thermalwasser aus der Erde.
Die Einwohner gründeten dann ein familiäres Thermalbad. Das Thermalwasser kommt aus 1800 m Tiefe mit 72 °C . Es gehört zur Gruppe der Kalzium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Wassern.
Nach mehr als 30 jährigen Erfahrungen weiß man inzwischen, dass das Wasser wohltuend bei Beschwerden des Bewegungsapparats und bei rheumatischen Krankheiten wirkt. Der große Kohlensäuregehalt beeinflusst vorteilhaft Blutkreislaufprobleme. Das Thermalwasser kann aber auch getrunken werden, weil es den Säuregehalt des Magens reguliert.
Inzwischen ist 2015 die ganze Badeanlage modernisiert worden. Es gibt zwei Freibäder, ein Höhlenbecken und ein kleines Rundbecken. Das Wasser ist unterschiedlich warm zwischen 34 und 38 Grad.
Der angrenzende Campingplatz ist bis auf den letzten Platz gefüllt und ganzjährig geöffnet. Nur gut, dass wir vorbestellt haben.
Hier treffen wir auch 2 bekannte Familien die wir bereits bei anderen Reisen kennengelernt haben und mit denen wir auch immer noch Kontakt pflegen !
Jetzt gehören wir zu den Alten, die täglich mehrmals im heißen Becken hängen und den Körper durchwärmen lassen.
Unsere Erkältung löst sich auf, unsere Haut wird weich und glänzend, die Muskeln entspannen sich. Drei Wochen halten wir das aus, fahren mal mit den Fahrrädern in die nächste Stadt Celldömölk oder zum Vulkanberg Sag.
Der beinahe 5 Millionen Jahre alte, 279 Meter hohe Vulkan steht seit dem Jahre 1975 unter Landschaftsschutz. Der Großteil seines Basaltkegels wurde abgetragen und infolge der Bergbautätigkeit blieb ein wunderschönes Naturspektakel zurück:
der Krater.
In diesem besonderen natürlichen Umfeld gibt es 12 Lehrpfad-Stationen, die die vulkanische Prozesse farbenvoll präsentieren. Der geologische Lehrpfad in der Umarmung von Felsen veranschaulicht die Entstehung und die Geschichte des Berges.
Der Weinanbau bestimmt das Gesicht der Landschaft. Auf dem Basalt des Ság Berges wird dank der Hitzespeicherfähigkeit und Mineralität des Berges ein unnachahmlicher Wein gemacht, der als „Sagwein“ bekannt wurde und früher als Heiltrank aufgrund seiner positiven, physiologischen Wirkungen verabreicht wurde.
In Mesteri wurden wir zu einem Erntedank- oder Weinfest vom Bürgermeister eingeladen.
Wir fühlten uns sehr wohl zwischen den Einheimischen und den anderen Kurgästen. Immer mehr Deutsche kaufen sich hier ein Häuschen als Zweitwohnsitz.
Auf der Spitze des Sag-Berges ragt ein Gedenkkreuz empor, das größte Trianon-Denkmal Ungarns.
Für was steht ein Trianon-Denkmal?
1920 wurde in Paris der Vertrag von Trianon zwischen der Entente und dem Königreich Ungarn unterzeichnet, welcher nach dem Ende des Ersten Weltkriegs die schmerzhafte Aufteilung großer Gebiete Ungarns an seine Nachbarstaaten besiegelte.
Auf dem Sag-Berg gibt es verschiedene Energiezonen, die durch Messungen schon vor über 100 Jahren nachgewiesen wurden. Die aus den Bruchpunkten der Erde strömenden Energien haben wohltuende, harmonische Wirkungen auf uns Menschen. Die Menschheit spürt seit Jahrtausenden die aus der Erde strömenden Energien an bestimmten Stellen und misst diesen Punkten eine sakrale Bedeutung zu.
Man muss bei den Energiezonen im Ság-Krater ein paar Stunden verbringen oder auf dem Berg spazieren gehen, dann soll nach einer Zeit die Wirkung spürbar werden.
Bei unserem nächsten Besuch in Mesteri werden wir dieses Phänomen uns mal etwas näher anschauen
Das in dem ehemaligen Transformatorhaus des Basaltbergwerkes eingerichtete Ság Berg Museum zeigt die natürlichen und kulturhistorischen Werte der Landschaft, einen Teil der archäologischen Materials des Berges, sowie die Geschichte des Bergbaus und des Weinanbaus mithilfe einer interaktiven, liebevollen Ausstellung.
Um das Museumsgebäude herum verläuft ein Steinpark als Lehrpfad.
Der Basalt des Berges wurde bereits von den Römern abgebaut. Der Bergbau in der Neuzeit begann Anfang des 20. Jahrhunderts und dauerte bis zur Erschöpfung der Mienen im Jahr 1957. Insgesamt wurden rund 17 Millionen Tonnen Stein abgebaut. Mit dem Bergbau wurde das Innere des Berges sichtbar, weil man jetzt in den Krater des einst funktionierenden Vulkans schauen kann.
Unterhalb des Sag- Berges wurde ein Vulkanpark geschaffen. Es ist die einzige vulkanologische Ausstellung Ungarns, in der man mehr über die vulkanische Aktivität der Erde und die Vorhersage von durch Vulkanismus verursachten Katastrophen erfahren kann. Das einzigartige und eindrucksvolle Gebäude zeigt den Vulkanismus der Erde, die Vulkane des Karpatenbeckens und Ungarns und schließlich den fünfeinhalb Millionen Jahre alten Basaltvulkan, den Berg Ság.
Den Mittelpunkt der Vulkanhalle bildet eine detailgetreue Nachbildung des Ätna, des größten und bekanntesten aktiven Vulkans Europas.
Die Zeit in Mesteri neigt sich dem Ende entgegen und wir buchen, wie die meisten anderen Kurcamper, bereits für das nächste Jahr einen Platz.
Nun zieht es uns weiter Richtung Italien.
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