Dietmar und Geli Unterwegs

09. März 2025 Nächstes Ziel Kiruna

Über dem See bei Porjus strahlt heute die Sonne. Nichts erinnert mehr an den Tanz der Irrlichter am nächtlichen Himmel verursacht von den Sonnenwinden. 

Hier waren wir nun 2 Tage

Wir plaudern noch ein wenig mit dem Bungalowvermieter und seinen reizenden Kindern und fahren weiter durch die unendlichen, verschneiten Wälder Richtung Norden nach Kiruna.

Das rund 200 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegene Kiruna gehört zu Schwedisch Lappland, einem riesigen Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe Schwedens entspricht. Zudem hat Kiruna als Teil von Sápmi – der traditionellen Heimat des indigenen Volkes der Samen – auch eine kulturelle und historische Bedeutung, die über die Landesgrenze hinausreicht.

Das Wichtigste für Kiruna ist aber das Eisenerzbergwerk. Es  liegt südwestlich der  Stadt und gilt als weltgrößtes Eisenerz-Bergwerk.  

Der Abbau begann 1900. Die Gewinnung erfolgte bis 1957 ausschließlich im Tagebau, danach wurde schrittweise der Untertagebau eingeführt, bis der Abbau über Tage 1962 gänzlich eingestellt wurde. 
Inzwischen hat man hier auch seltene Erden gefunden und deren Abbau wurde 2023 beantragt. Mit der geplanten Erweiterung des Abbaus in Richtung Norden wurde im Juni 2010 beschlossen, die Stadt Kiruna fünf Kilometer nach Osten zu verlegen. 
Deshalb sieht für uns hier alles verändert und neu aus, denn wir sind 2008 auf dem Weg nach Norwegen hier in der Region gewesen. 

Wir erreichen Camp Ripan gegen 14 Uhr und müssen feststellen, wir sind zu zeitig hier, wir können erst ab 16 Uhr einchecken. Das ist bei uns etwas völlig ungewöhnliches. 

Also beschließen wir in das nur 20 km entfernte Eishotel zu fahren. 

Hier sind die Gästezimmer Kunstwerke aus Eis, erdacht von talentierten Bildhauern aus aller Welt. Seit der Gründung im Jahre 1989 hat sich das Hotel im nordschwedischen Dorf Jukkasjärvi zu einem Zentrum für Outdoor-Aktivitäten und auch für kulinarische Erlebnisse entwickelt, das Besucher das ganze Jahr über verzaubert. Bevor die Hotelgäste kommen, ist die Anlage zur Besichtigung frei gegeben. Das wollen wir natürlich sehen. Für einen stattlichen Eintrittspreis dürfen wir uns verzaubern lassen. 
Im Jahr 1989 besuchten japanische Eiskünstler den Ort und erschufen eine Miniversion des Schneefestivals „Yuki Matsuri“. Das inspirierte den Einheimischen Yngve Bergqvist, sein Dorf um eine zusätzliche Attraktion für den Winter zu bereichern.
Im folgenden Jahr errichtete Bergqvist Jukkasjärvis erste eisige Attraktion: ein 60 Quadratmeter großes Iglu, das als Kunstgalerie diente. An einem schicksalhaften Abend fragte eine Gruppe Reisender, ob sie die Nacht im Iglu verbringen dürften, weil sie sonst keine Unterkunft fanden. Rentierfelle und Schlafsäcke hatten sie dabei. Und so entstand die Idee für das Icehotel in Schweden, das erste Eishotel der Welt. Jetzt, mehr als 30 Jahre später, zählt das Icehotel zu den bekanntesten Attraktionen Schwedens.  

Das Eis wird direkt aus dem Fluss Torne geholt. Jedes Jahr, wenn der Fluss Torne zufriert, wird das Icehotel neu erschaffen. Ab November treffen sich dann rund 29 Künstler aus verschiedenen Ländern in Jukkasjärvi, um ihre innovativen Designs Wirklichkeit werden zu lassen.

Sechs Wochen später ist die Transformation von Wasser über Eis zu Kunst komplett und Mitte Dezember wird das neue Icehotel traditionell eingeweiht. Inzwischen haben mehr als 500 Künstler dort mit Meißeln und Kratzen das Eis in einmalige Kunstwerke verwandelt und so zu den verschiedenen Ausgaben des Eishotels beigetragen. Die vergängliche Schönheit des Eishotels in Schweden macht einen Teil seines Reizes aus: Hier erleben Besucher etwas, was es nur kurz gibt.
Das Icehotel hat seit seinen bescheidenen Anfängen als Kunstiglu einen langen Weg zurückgelegt. Heute verfügt es über insgesamt 127 Zimmer, aufgeteilt in 55 Eiszimmer und 72 klassische warme Hotelzimmer. Das Herz des Icehotels  besteht aus 15 Kunstsuiten und 20 Standardzimmern aus Eis, die im Frühling wieder schmelzen und in den Torne zurückfließen. 
Daneben gibt es seit 2016 das Icehotel 365, in dem man  das ganze Jahr  übernachten kann. Die 9 Art Suites im Icehotel 365 sind nach dem gleichen Konzept wie im klassischen Winterhotel einzigartig gestaltet und ganz aus Eis und Schnee gebaut. Mithilfe von Sonnenenergie wird die Anlage konstant auf -5 Grad gekühlt. Im Icehotel 365 liegt auch die weltberühmte Icebar, in der jedes Detail aus Eis ist, sogar die Cocktailgläser.
In einer der exklusiven Suiten zu übernachten bedeutet, in einem Kunstwerk zu schlafen. Jedes Detail entspringt der Fantasie eines begabten Bildhauers und ist sorgfältig ausgearbeitet, wobei der individuelle Charakter der Eisblöcke berücksichtigt wird. Bewusst platzierte Lampen verstärken den phantastischen Eindruck mit effektvoller Beleuchtung. 
Die Gäste schlafen auf Betten mit hochwertigen Matratzen, auf Rentierfellen und in Thermoschlafsäcken. Die durchschnittliche Innentemperatur liegt zwischen -5 und -8 Grad Celsius. Am Morgen werden die Gäste mit einer Tasse warmem Preiselbeersaft begrüßt, gefolgt von einem Saunagang. Die Übernachtung im Icehotel Schweden ist also nicht als Unterkunft für mehrere Tage konzipiert, sondern ein Erlebnis, das in ein Programm mit Dinner, Sauna und Führung durch die anderen Zimmer eingebettet ist.

In der Zeremonienhalle kann man sogar heiraten.

Uns genügt die Besichtigung, wir sind beeindruckt von den Kunstwerken, denn nach 45 Minuten Rundgang wird uns kalt. Als wir den Eispalast verlassen, empfinden wir draußen die Luft mit -2 Grad als warm. 

Wir fahren zurück nach Kiruna und beziehen unseren Bungalow. Er ist warm und nett eingerichtet. Leider fehlt uns eine Küchenzeile. Doch wir sind Meister des Improvisieren und so gibt es auch bei uns ausreichend zu essen. 
Danach warten wir auf die Nordlichter.

Doch was kommt? Wolken und Schneefall – Pech. Zum Glück haben wir ja noch einige Tage hier in der Region. 

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4 Kommentare

  1. Hallo ihr beiden, da habt ihr euch ja wieder eine abenteuerliche Tour ausgesucht aber bestimmt sehr interessant den Bildern und Kommentaren nach zu urteilen.
    Sehr schön. Wir wünschen euch noch eine schöne Zeit und kommt gesund wieder.
    Bei uns geht’s ab Ende April auf unsere Deutschlandtour bis September/Oktober.
    Liebe Grüße und noch viele schöne Eindrücke
    Bettina und Harald

    1. Schön von euch zu hören. Ihr habt ja ein tolles, langes Vorhaben. Da könnt ihr Kultur und Kunst und Natur in vollen Zügen genießen.
      Hier gibt es nur Weite, Wälder und Frost und wenn wir Glück haben, Nordlichter. Wenn wir hier aus dem tief verschneiten Schweden zurückkommen geht es gleich ins warme Wasser nach Mesteri. Uns hat es dieses Thermalbad in der ungarischen Pampa angetan. Dort können wir nur mit dem Fahrrad durch die Felder fahren.
      Ab Juni soll es dann nach Süditalien gehen. Euch viele tolle Erlebnisse bei eurer Deutschlandreise

        1. Danke Harald , ja wir genießen nochmals den Winter in den letzten Zügen
          Euch wünschen wir auch eine schöne Zeit bei der langen Deutschlandtour ab April!
          Liebe Grüße
          Geli & Dietmar

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