10. Juni 2025 Von Senja zur Insel Hillesøya
Wir entschließen uns weiter zu fahren und wollen dafür die Fähre nutzen.
Nachdem wir zwei Tage hier waren, obwohl der kleine Campingplatz alles hat, was man braucht, Dusche, WC, sogar Waschmaschine und Trockner, die wir gleich genutzt haben. Aber hier ist der Bewegungsraum sehr gering, obwohl Senja die zweitgrößte Insel Norwegens ist. Sie liegt etwa 350 km nördlich des Polarkreises. Sie hat eine Länge von 72,4 km und eine Breite von 49,4 km. Ihre Höchste Erhebung ist 1001 m hoch und hängt sehr oft in den Wolken.
Im Norden trennt der Malangfjord sie von der Insel Kvaløy , zu der wir heute noch wollen. Die dem Meer zugewandte westliche Seite ist felsig und stark zerklüftet und durch dramatische Fjordlandschaften geprägt. Die wenigen Fischerorte befinden sich in geschützten Buchten. Die dem Festland zugewandte Ostseite hat eher lieblichen Charakter und ermöglicht Land- und Waldwirtschaft.

Trotz des hohen Breitengrades ist das Klima wegen des Golfstromes vergleichsweise mild. Im Winter können die Temperaturen bis −24 und im Sommer bis zu +28 Grad erreichen.
Wir haben zur Zeit weder das eine noch das andere Extrem sondern für uns kühle 10 Grad.


Auf dem Weg aus dem Tal des Mefjordes zurück staunen wir über uns entgegenkommende Fahrradfahrer. Das wäre auch in jungen Jahren nichts für uns gewesen.

Nach einem kurzen Einkaufsstop geht es weiter zur Fähranlegestelle nach Botnhamn, um auf die Insel Kvaløya überzusetzen.

Die Fahrt dauert 35 Minuten und erspart uns einen Landweg von 222 km. Wir warten reichlich eine Stunde, dann kommt ein beachtliches Schiff und spuckt 20 Wohnmobile aus.

Wir werden auf der Fähre platziert und es wird nur unser Kennzeichen gescannt. Wie die Bezahlung funktioniert, wissen wir noch nicht.


Nach uns wird ein riesiger LKW mit einem mächtigen Bagger als Ladung auf die Fähre gezirkelt, Zentimeterarbeit. Er musste genau in der Mitte stehen, damit die Fähre nicht Schlagseite bekommt und er mit seiner Ladung nicht an der Schiffsdecke anstößt.
In der Fähre gehen wir einem angenehmen Geruch nach und können an der Bar leckeren Kuchen kaufen.

Die Überfahrt zur Insel Kvaløya ist beeindruckend. Im Hintergrund die sich entfernenden, mit Schneeresten bedeckten und in dicken Wolken steckenden Berge der Insel Senja und neben uns in der Sonne liegende kleine Inselchen am Ausgang des Malangenfjördes zum Europäischen Nordmeer.

Nach der kurzen, ruhigen Überfahrt verlassen wir die Fähre in Brensholmen und steuern Hillesøya an, eine kleine Insel, die westlich der größeren Insel Kvaløya liegt. Sie hat eine Fläche von etwa 1,8 Quadratkilometern und ist vor allem für ihre wunderschöne Natur bekannt. Der höchste Punkt der Insel, der Nordkollen, bietet eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Inseln und das Meer. Obwohl Hillesøya recht klein ist, hat sie eine beeindruckende Landschaft mit Bergen, kleinen Fjorden und mehreren malerischen Buchten. Die Insel ist nur dünn besiedelt.

Sie ist mit der Nachbarinsel Sommarøya über eine Brücke verbunden, die dann ebenfalls mit dem Festland durch eine weitere Brücke verknüpft ist. Diese gute Anbindung macht Hillesøya sowohl für uns Touristen als auch für Einheimische leicht erreichbar.
In touristischer Hinsicht bietet Hillesøya einiges, wie Wanderungen auf die leicht erreichbaren Gipfel, Naturbeobachtungen wie Ebbe und Flut, den Genuss von weißen Sandstränden, die während des Sommers fast an tropische Strände erinnern. Unser Hauptziel ist die Mitternachtssonne zu erleben und das soll uns heute gelingen.



Auf dem kleinen, alternativen Campingplatz haben wir warme Nachmittagssonne und können draußen sitzen.

Wir kommen mit unseren norwegischen Nachbarn ins Gespräch. Sie freuen sich, ihr vor Jahren gelerntes Schuldeutsch anzuwenden. Der Platzchef spricht auch deutsch.



Ein hoher Felsen vor uns wird uns den Blick zur Mitternachtssonne verwehren. Um 22.30 Uhrverschwindet sie hinter der Felswand und soll erst 2 Uhrwieder am anderen Ende zum Vorschein kommen.


Wir satteln um 23.30 Uhr unsere Roller und fahren zur anderen Seite des Berges und siehe da,

der Ort, die Brücke, die Berge, alles wird von der Sonne beschienen.

Zwischen Austernfischern und Möven finden wir einen angenehmen Beobachtungspunkt und geben uns dem Naturschauspiel hin.

Bis 23.50 Uhr gleitet die Sonne noch Richtung Horizont in einen leichten Wolkenschleier gehüllt.

Und dann, wie von Zauberhand bewegt, steigt sie wieder nach oben.




Alles leuchtet heller. Es ist wie ein Wunder, das sich täglich wiederholt, aber nicht immer sichtbar ist. Wir sind zufrieden, endlich haben wir erlebt, was wir suchen. Schauen wir, ob wir noch einmal das Glück haben.
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