Dietmar und Geli Unterwegs

3.-4. Juli 2022 Um die Südspitze des Salento bis Gallipoli

Der Campingplatz in Sankt Cesare Terme ist wirklich schön, doch wir wollen weiter, um mehr vom Salento, Italiens „ Hacke“ zu sehen. Die Chefin des Camps ist traurig. Wenn wir uns auch nicht unterhalten können, so fanden wir uns doch sympathisch. 

Wir fahren weiter an der Küste entlang zum südlichsten Punkt des Salento, das Capo Santa Maria di Leuca. Es ist heiß und trocken, Tamarisken und Kakteen werden immer häufiger.

Ein tiefer Flusseinschnitt in die Kalkfelsen hat unten am Meer wieder eine beliebte Badebucht gezaubert.

Ein ganz Mutiger springt von den hohen Klippen in die Bucht, sehr waghalsig!

Bei 39 Grad erreichen wir den südlichste Punkt Apuliens, die Punta Ristola, der den Schnittpunkt zwischen dem Ionischen und dem Adrianischen Meer darstellt. Von der Klippe aus hat man einen weiten Blick auf beide Meere.

Davor hat sich ein Künstler mit gebogenen Metallstäben verewigt, geformt als Schlange, Blume, Salamander und noch einige andere Figuren. Das haben wir schon in anderen Städten gefunden.

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der 1864 erbaute Leuchtturm, der auf Kap Punta Meliso auf einer Höhe von 102 m über NN steht. Der Leuchtturm ist 47 Meter hoch und damit nach dem Leuchtturm von Genua einer der imposantesten Italiens.

Am Kap, der südlichste Punkt Apuliens
Blick vom Kap auf Santa Maria Di Leuca

Zwei Ereignisse werden aus der Geschichte der Stadt u.a. berichtet: Petrus soll hier bei seiner Reise nach Rom an Land gegangen sein und gepredigt haben. Dabei sei der Minerva-Tempel eingestürzt. Und die Jungfrau Maria soll einigen Booten vor der Küste in Seenot geholfen haben, wonach „Santa Maria“ dem Namen Leuca vorangestellt wurde.

Da es noch sehr früh (15 Uhr) am Tag ist und heiß, fahren wir im klimatisierten Auto jetzt nach Nordwesten am Golf von Tarento entlang. Hier beginnen wieder lange Sandstrände.

Die Einfahrt zum Camp

Wir nehmen Gallipoli ins Visier, denn dort soll es wieder eine beeindruckende Altstadt auf einer vorgelagerten kleinen Insel geben.

Am Anfang der Stadt kaufen wir in einem sonntags geöffneten Supermarkt ein und suchen dann nach einem stadtnahen Camp. An einer Kreuzung werden wir aus unserer Navistrecke geworfen, da die Polizei unsere geplante Richtung gerade sperrt. Das sehen wir dann noch an anderen Kreuzungen. Hier wird heute noch etwas los sein, aber was? Im Internet finden wir erst mal nichts. So konzentrieren wir uns wieder auf die Campsuche und werden gleich an der Ausfallstrasse nach Nordwesten am Meer bei einem Agricamper „Torre  Sabea„ zu einem annehmbaren Preis in der Hochsaison fündig. Es ist alles da, was wir brauchen. 

Hier bekommen wir einen Schattenplatz

Am Spätnachmittag gehen wir zum Strand, müssen aber feststellen, dass der nur aus scharfkantigem Lavagestein besteht. Ein ins Wasser kommen ist unmöglich. 100 m weiter ist ein Einstieg mit Treppe.

Am Abend, als wir in die Altstadt gehen wollen, erwischen wir gerade noch den Sonnenuntergang in voller Schönheit.

 

Dann marschierten wir los. Der Weg nimmt kein Ende, auch kaltes Eis hilft unseren Füßen nicht. Endlich sind wir auf der Brücke zur Altstadtinsel, tausende Menschen mit uns. Hier sollen bekannte italienische und vor allem Künstler aus Apulien auftreten und das ganze wohl im Fernsehen unter dem Titel „ Battiti Live 2022“ übertragen werden. Die Musik ist nicht unser Geschmack und so gehen wir weiter. Von der Altstadt ist jetzt bei dem Gedränge wohl nichts zu sehen also setzen wir uns und essen etwas, heute zur Abwechslung mal Fisch und Salat. Ein Blick auf unser Handy zeigt uns, dass wir bis hierher 9000 Schritte gegangen sind. Die müssen wir nun wieder zurück.

Da entdecken wir neben uns kleine Tuck-Tuck-Taxis. Wir sagen, wohin wir wollen, fragen nach dem Preis und werden uns schnell handelseinig. In halsbrecherischer Fahrt geht es durch Straßen und Gassen und 20 Minuten später stehen wir vor unserem Camp. Zu Fuß wären wir zwei Stunden unterwegs gewesen.

Eine weitere heiße, windstille Nacht beginnt. Dietmar schläft bis drei Uhr draußen. 

Am Morgen sind wir noch breit von der Nacht, duschen kalt (so viel dusche ich sonst nie an einem Tag und schon gar nicht kalt) und überlegen, was wir heute machen. Erst mal nichts, dann lesen und schreiben, danach wieder duschen.

Nachmittags starten wir die E-Scooter und fahren an den nächsten Sandstrand. Das Wasser ist hier so warm, weil flach und mit wenig Bewegung, dass wir ohne Zögern rein gehen. Abkühlung bringt erst der Wind beim Rausgehen. Wir fahren die 1,8 km zurück und sind wieder duschreif.

Abends, vor Sonnenuntergang, starten wir mit den Rollern in die Stadt. Einige junge Leute finden es toll, dass wir Alten uns mit den Rollern ins Verkehrsgetümmel wagen. Und die Tuck-Tuck-Fahrer von gestern amüsieren sich über unser Nummernschild. So etwas gibt es in Italien nicht, ihr könnt nur aus Deutschland kommen !

Heute umkreisen wir die ganze Altstadt, warten auf den Sonnenuntergang und machen es uns an der Stadtfestungsmauer mit Blick aufs Meer gemütlich und lassen uns leckeren Fisch servieren. Um die ganze Altstadtmauer ist Gaststätten an Gaststätten, alle mit Meerblick und Sommerabendflair, traumhaft !

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