Dietmar und Geli Unterwegs

21. April 2023 Ruta de los Pueblos Blancos

Seit Ronda sind wir auf der Ruta de los Pueblos Blancos („Straße der weißen Dörfer“).  Sie ist eine reizvolle  Landstraßenroute hier im Süden Andalusiens. Sie führt uns in einer teils gebirgigen Naturlandschaft  nord- und südwestlich von Ronda durch Kleinstädte und Dörfer, die meist auf phönizische  und römische Siedlungen zurückgehen. Später, vom 8. bis ins 15. Jahrhundert wurden sie von den Mauren weiter ausgebaut. 

Unsere ersten Stationen waren Setenil und Olvera. Typisch für die „Weißen Dörfer“ sind die weiß gekalkten Häuser und die schmalen, verwinkelten Gassen, wie sie in ähnlicher Form auch in Nordafrika zu finden sind. In den meisten Ortschaften sind die Kirchen oft an den Stellen der früheren Moscheen errichtet. Wir fahren heute von Olvera weiter nach Zahara. 

Die Ortschaft gehört auch zu den weißen Dörfern und ist schon von Weitem sichtbar. Sie liegt am Nordrand des Naturparks Sierra de Grazalema, durch den wir später fahren. Zuerst kommen wir an dem Stausee vorbei, der unterhalb der Stadt liegt. 

Zahara wurde im 8. Jahrhundert von den Arabern gegründet und war zu Zeiten der Mauren eine bedeutende Stadt. Der Name des Ortes ist arabischen Ursprungs. Den Namenszusatz de la Sierra, hat Zahara um es von Zahara de los Atunes zu unterscheiden.



Im Jahre 1483 wurde Zahara von den Christen eingenommen, was ihnen so den Weg nach Ronda und damit nach Granada  öffnete. Die Reste einer maurischen Burg aus dem 12. Jahrhundert überragen heute auf einem Felsen den Ort und bieten eine fantastische Aussicht über das Umland und den Stausee von Zahara.




Von dem Platz vor der Kirche können wir bis Olvera schauen und weit unten sehen wir unser Auto stehen. Dorthin müssen wir nun wieder durch das enge Gassengewirr und über steile Treppen.
Beeindruckend ist für uns immer wieder, wie die Autofahrer diese Wege meistern mit absoluter Gelassenheit.

Dann erklimmen wir mit unserem Auto die  Sierra de Grazalema, die sich wie eine riesige Stadtmauer aus der Ebene erhebt.

Vom Atlantik her nähern sich häufig Niederschlagsfronten, die dieses Bergmassiv zu einem der regenreichsten Orte der iberischen Halbinsel machen. 



Die Strasse schmiegt sich an die Hänge. Wir glauben von unten nicht, dass die vielen Schlingen am Hang die Strasse sein soll. 



Die Flora und Fauna ist sehr vielfältig.
Auf den Sandsteinböden macht die Steineiche der Korkeiche und einem aus verschiedenen Arten von Heide und Zistrosen sowie Myrtengewächsen, Ginster und Farnen bestehendem Unterholz Platz. Aber die botanische Hauptfigur dieses Gebirgszugs ist die Spanische Tanne, eine Tannenart aus früheren Zeiten in den höheren Lagen der Gebirgszüge von Cádiz. Auch die Blumenvielfalt ist hervorzuheben, denn es gibt über 1300 Arten, von denen fast fünfzig endemische Arten der iberischen Halbinsel sind. 

Ganz oben am Pass Puerto de Las Palomas in 1357 m Höhe wird ein toller Aussichtspunkt gebaut.
Wir haben einen Blick in die Weiten beider Seiten des Gebirges.
Und über uns kreisen wieder die Geier. 

Es ist ein strategischer Ort für die Beobachtung dieser Vögel, weil er sich in großer Höhe befindet und weil die Felsen, die uns umgeben, ausgezeichnete Orte zum Nisten und Ausschau halten nach möglicher Beute sind.

Im Naturpark Sierra de Grazalema befindet sich eine der größten Kolonien der Gänsegeier auf dem europäischen Kontinent. 

Am Ende  des Gebirgszuges, der sich von Zahara bis  Grazalema erstreckt,  liegt der weisse Ort Ubrique, den wir schon von weit oben unten im Tal liegen sehen.

Die Wiesen unterhalb der Felsen sind mit riesigen Steinbrocken übersäte. Der Ort besticht mit  einer uralten Lederwarentradition.

Die hier erzeugten Lederwaren sind weltweit bekannt. 


Die Häuser ziehen sich links und rechts von der Talmitte in die Berge hinein. Die schöne Natur, die das Dorf umgibt, ist ein weiterer Anreiz, hier noch einen Tag zu verweilen.


Unser Stellplatz ist mit hohen Palmen geteilt und bei den Bänken zum Ausruhen stehen die roten Flaschenputzer schon in voller Blüte.

Heute Abend schien der ganze Ort in der Fußgängerzone auf den Beinen zu sein. Wir konnten aber nicht herausfinden, was der Anlass war.


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